Vergiftungen

Bei dem Verdacht von Vergiftungen sind folgende Fragen zu beantworten:

  • Was wurde gefüttert/gefressen?
  • Hatte das erkrankte Tier Zugang zu giftigen Pflanzen (siehe Giftpflanzen-Datenbank)?
  • Hatte das Tier Zugang zu Insektiziden (Gifte zur Abtötung von Insekten in der Landwirtschaft, Privatgärten),
  • Rodentiziden (Gifte zur Bekämpfung von Nagetieren),
  • Herbiziden (Unkrautbekämpfungsmittel) oder wurde in seinem Aufenthaltsbereich oder der näheren Umgebung eine Schädlings- oder Unkrautbekämpfung durchgeführt?
  • Wurde der Hund in letzter Zeit einer Ekto- oder Endoparasitenbehandlung unterzogen?
  • Wurden Medikamente verabreicht?
  • Wurde in der Umgebung des Tieres etwas verändert (Bauarbeiten im Haus oder Garten, neue Einrichtungen, neue Hundedecke)?

Wenn sicher ist, dass der Hund einem Giftstoff ausgesetzt war, muss folgendes geklärt werden:

  • Welcher Giftstoff?
  • Auf welchem Weg wurde das Gift aufgenommen (oral, perkutan (über die Haut), inhaliert)?
  • Wieviel wurde aufgenommen?
  • Wann wurde das Gift aufgenommen?
  • Wie häufig wurde das Gift aufgenommen?

Falls eine oder mehrere Fragen zutreffen, sofort zum Tierarzt und vermutete Ursachen für die Vergiftung – wenn vorhanden – unbedingt mitbringen!

Schockbehandlung!

Weitere Giftaufnahme verhindern:

  • z. B. bei Gift auf Haut oder Fell: waschen, ggf. scheren, das Waschmittel richtet sich nach der Art des Giftes wichtig: fettlösliche Gifte nicht mit resorbierbaren sondern mit nicht resorbierbaren Ölen entfernen (z.B. Paraffinöl) oder mit Shampoo oder Seife
  • reichliche Trinkwasseraufnahme: erhoffter Verdünnungseffekt
  • nach oraler Giftaufnahme: eine Entfernung des Giftes durch Erbrechen oder Magenspülung ist nur bis max. 2 Stunden nach der Giftaufnahme möglich

Giftadsorption aus Magen und Darm:

  1. Aktivkohle: 1 EßIöffel/10 kg in 100 -200 ml Wasser oral eingeben, nach 30 min ein Abführmittel oral eingeben, Glaubersalz (1g/kg) oder Paraffinöl { 10 -100 ml je nach Größe des Hundes)
  2. bei fettlöslichen Giften: Paraffinöl keine resorbierbaren Fette, keine Milch!
  3. bei Vergiftungen oder Verätzungen mit Säuren oder Laugen: Mundhöhle oder betroffenes Fell mit viel Wasser ausspülen!

Symptome der Cumarinvergiftung (Rattengift):

  • Wirkung: Hemmung der Blutgerinnung
  • Blutiger Urin, blutiger oder schwarzer Kot, blutiges Erbrechen, Blutungen unter der Haut
  • Blutunterlaufene Augen, blutige Schleimhäute, Nasenbluten, innere Blutungen
  • Symptome des Blutmangels: Schwäche, Taumeln, blasse Schleimhäute, schnelle Atmung, schneller Puls
  • Symptome der Gerinnungsstörungen erst nach 2 -7 Tagen!
Siehe auch:

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