Illegal, meist unter tierschutzrelevanten Bedingungen, werden Hunde nach Deutschland eingeführt. Immer wieder fordert der Tierschutz ein schnelles Handeln von Amtstierärzten, doch wenn diese dann handeln, dreht sich das Blatt und es wird von Beamtenwillkür geredet.
So geschehen am 24.02.2014, als ein bulgarischer Tiertransport gestoppt und die lebende Fracht, sichergestellt wurde.
Mit einer Dreistigkeit, die ihres gleichen sucht, gingen die Verantwortlichen der sich Verein nennenden, sogenannten Tierschutzvereinigung über Facebook in die Offensive. Selbst davor eine Petition zu starten, scheuten diese Leute nicht, obschon ihnen bewusst gewesen sein musste, das sie hier illegal Tiere versuchten einzuführen und die Beschlagnahmung, sollte der Transport auffallen, die zu erwartende Konsequenz sein musste.
Als der Transporter zunächst in der Nacht im Raum Frankfurt auffiel, ließ man ihn weiterfahren, allerdings nicht ohne vorher die Kollegen in Solingen zu benachrichtigen, da dort die Unterbringung der Tiere in einer artgerechten Einrichtung gewährleistet werden konnte.
Aufgrund verschiedener Verstöße gegen die Einfuhrbestimmungen, unter anderem lagen keine Traces vor, waren die Hunde angeblich zwar geimpft, allerdings bevor sie mit einem Transponder versehen wurden, ob die Fahrer die nötigen Voraussetzungen für einen Tiertransport hatten, konnte beim derzeitigen Ermittlungsstand noch nicht gesagt werden.
Was allerdings besonders auffällig ist, ist die Tatsache, dass der sich selbst nennende Verein Tierschutz Westfalen, im Gegensatz zu den Einlassungen der Verantwortlichen nicht im Vereinsregister zu finden ist und dementsprechend auch nicht in der Lage sein wird, einen Freistellungsbescheid vorzulegen. Dennoch wird angeboten, da man ja als gemeinnützig anerkannt wäre, Spendenbescheinigungen auszustellen. Weiter wurde bekannt, dass es schon im Vorfeld eine rechtskräftige Untersagungsverfügung gegen den “Verein” vom Veterinäramt vorliegt.
Was aus den gesammelten Spenden wird, die zum Begleichen der Kosten durch die Beschlagnahmung und eine eventuelle Rückgabe der Tiere gesammelt wurden, kann man nur mutmaßen. Als sicher ist allerdings anzusehen, dass Herr und Frau N. schon des Öfteren mit Behörden in Konflikt kamen und durch diverse Umbenennungen des “Vereins” auffällig wurden.
Die Aussagen von Herrn und Frau N., dass die Hunde dem Tierheim Essen überstellt wurden, die bei Facebook zu finden ist, entbehrt ebenfalls der Richtigkeit, denn lediglich weitere Ermittlungen, dem “Verein” gegenüber, werden vom Ordnungsamt Essen übernommen, da der Sitz laut Internetseite, sich in Essen befindet, so die Auskunft aus Solingen.
An dieser Stelle gebührt den zuständigen Behörden, ein großes Lob, da sie trotz eines wahren Shitstorms aus dem Internet, ihrer Linie treu geblieben sind.
Doch dieser Fall ist kein Einzelfall, wie man denken könnte, denn schon am 17.03.2014 wurde der nächste Transport aus Bulgarien gestoppt. Dieses Mal in Hessen, genauer in Darmstadt. Auffällig daran ist, dass genau wie im Solinger Fall, sofort eine Petition ins Leben gerufen wurde.
Hier wurde von der Vorsitzenden des verantwortlichen Vereins ebenfalls von reiner Willkür der Behörden gesprochen und eine Schilderung des Falles im Internet veröffentlicht, welche doch gravierend von denen der verantwortlichen Amtstierärztin abweicht. Ebenfalls wurde auch dieser Verein schon vom für den Verein zuständigen Veterinäramt “gerügt”, für den Tierschutz Westfalen eine entsprechende Verfügung erhalten hat. Diese nennen wir es einmal Warnung, wurde allerdings bisher scheinbar ignoriert und es wurde keine Stellungnahme beim zuständigen Amt abgegeben.
Schon alleine die Tatsache, dass bei der Kontrolle, sich im Transporter 11 Hunde und sechs Katzen befanden, wovon eine FIV positiv war und außerdem stark entzündete Augen hatte, gibt zu denken.
Wie muss es stressanfälligen Tieren, die Katzen nun mal sind, ergehen, wenn sie über 30 Stunden und mehr zusammen mit Hunden in einer Box direkt neben Hunden untergebracht sind? Auch die Aussage, dass der Transport bei einer vorherigen Kontrolle noch gelobt wurde, kann die zuständige Amtstierärztin des Veterinäramtes Darmstadt, nicht nachvollziehen.
Wie Frau Dr. Jung berichtete, lag nicht nur die Sicherung der “Ladung” im Argen, die die Gitterboxen lediglich mit Kabelbindern miteinander verband, man stelle sich nur das Glück vor, dass die Tiere hatten und der Fahrer nicht etwas heftiger bremsen musste oder einmal ruckartig einem Hindernis ausweichen musste, sondern auch die Käfige, in denen die Hunde untergebracht waren. Einige so sagte sie, waren stark verrostet und verschiedene Gitterstäbe so verbogen, dass eine Verletzungsgefahr nicht auszuschließen war. Lediglich die Katzen befanden sich in Transportkennels.
Der Laderaum war nach Angaben von Frau Dr. Jung nass von Urin und dieser lief teilweise sogar aus dem Laderaum. Bei weiterer Kontrolle der Papiere fiel dann auf, dass der Transport ebenso wie der im obigen Fall, nicht über die notwendigen Traces verfügte, was vonseiten des Vereins Streunerhilfe Bulgarien e. V. damit begründet wurde, dass die bulgarischen Behörden diese nicht ausstellten. Eine Aussage, die nicht unbedingt nachvollzogen werden kann, da die Behörden, auch in Bulgarien, verpflichtet sind Traces auszustellen.
Alleine diese Tatsachen waren schon Grund genug, die Tiere sicherzustellen und im Tierheim Darmstadt unterzubringen. Auch sagte die Amtstierärztin, dass die Impfungen recht grenzwertig anzusehen waren, was den Zeitpunkt vor dem Transport anbetrifft.
Weiter konnte bei einem der Hunde kein Transponder festgestellt werden, was sich später bei einer weiteren Untersuchung im Tierheim bestätigte. Zwar konnte einer der Fahrer immerhin einen Sachkundenachweis vorlegen, doch wurde dieser scheinbar von einer Holz verarbeitenden Firma ausgestellt, was doch irgendwie zu denken gibt.
Auch, dass die Tiere scheinbar alle vorbestellt waren und auf Autobahnraststätten an gutgläubige Tierfreunde zu Preisen von 220,– – 290,– €, dies zeigte die Einsicht in Schutzverträge, die der Amtstierärztin von “Adoptanten” gewährt wurde, zeugt nicht von seriösem Tierschutz, sondern erinnert eher an dubiose Händler. So wurden schon vor der Kontrolle bei Pfungstadt, auf der Raststätte Gräfenhausen, einige Hunde weitergegeben.
Derzeit sind die Tiere in der Quarantänestation des Darmstädter Tierheims untergebracht und werden versorgt. Auch wenn vonseiten des Vereins, diese besonders bei der FIV-Katze mit den entzündeten Augen infrage gestellt wird und man sogar Vorwürfe bringt, dass man der Katze eine Behandlung in einer Spezialklinik vorenthalten würde. Dem gegenüber stehen allerdings zwei Hunde mit blutigem Durchfall, die ja wohl bedenkenlos an zahlende neue Halter weitergegeben worden wären.
Alles in allem sind diese beiden Fälle aber nur die Spitze eines Eisberges und es bleibt zu hoffen, dass noch mehr Transporte kontrolliert werden und die zuständigen Amtstierärzte ebenso beherzt handeln, wie die aus den berichteten Fällen.
Wie es mit den hier beschlagnahmten Tieren weitergeht, steht derzeit noch nicht fest, doch eines kann man denke ich jetzt schon sagen.
Hier wurde ein Exempel statuiert, dass hoffentlich aufgrund der Kosten, weitere illegale Einfuhr von Hunden und Katzen ein wenig eindämmt oder zumindest eine abschreckende Wirkung zeigt.
Michael Schlesinger ist Blogger, Journalist und überzeugter Tierschützer bei Tierschutzinitiative Vorpommern e. V.
Siehe auch: Neues Gesetz gegen Hundehandel auf Facebook & Co.
Der wohl größte Tierhandel der Welt hat sich in Europa durch sogenannte Tierschutz Organisationen breit gemacht.
Das großé Geld wird auf dem Rücken und Leiden der Tiere gemacht.
Man soll sie boykotieren und keine Hunde kaufen, damit diese Tierquälerei endlich aufhört.
Bei uns gibt es genug Hunde, die ein Zuhause suchen