Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Bauern vom Subventionssystem abhängig sind und sich auch freiwillig in diese Abhängigkeit begeben haben, gehen die Biobauern in anderen Ländern andere Wege. Vor allem um unabhängig und selbstbestimmt zu produzieren, ohne Raubbau an der Natur zu betreiben.
Die Biobauern in Österreich sind eigeninitiativ, wollen unabhängig sein und vergrößern ihre Betriebe nicht, sondern bleiben klein, um qualitativ hochwertige und gesunde Lebensmittel, zu produzieren und herzustellen. Im Einklang mit der Natur und den Tieren, wie es eigentlich in der biologischen Landwirtschaft sein sollte. Zudem gibt es in keinem EU-Land wie in Österreich, so viele Kleinstbauern die Selbstversorger sind und sich aus dem Subventionswahnsinn komplett verabschiedet haben. Die wohlhabende chinesische Mittelschicht bevorzugt inzwischen österreichische Bio-Milch.
Der Anteil der Biolandwirtschaft, mit den Kleinstbauern als Selbstversorger, liegt in Österreich bei ca. 35 %. In Deutschland lag der Anteil der Biolandwirtschalft, laut Bundesumweltamt im Jahr 2013, bei gerade mal 6,4 %. Der geringe Prozentsatz macht zudem sichtbar, dass der große Bedarf an Biolebensmitteln in Deutschland, von deutschen Biobauern gar nicht gedeckt werden kann. Vor allem nicht mit den Methoden einer tatsächlichen Biologischen Landwirtschaft, wie sie auch in Österreich umgesetzt wird. Also mit naturnahen, umweltfreundlichen, ganzheitlichen und nachhaltigen Methoden, ohne Chemie, kleinen Strukturen, kurzen Wegen zum Verbraucher und regionaler Versorgung. Um die Nachfrage an Bio-Lebensmitteln in Deutschland zu decken werden sogenannte “Bio”-Lebensmittel importiert, die aber inzwischen mit gleichen Methoden wie in der konventionellen Landwirtschaft produziert werden.
Um den großen Bedarf an Biolebensmittel in Deutschland, mit den nötigen Voraussetzungen wie kleinen Strukturen, regionaler Erzeugung, kurze Wege, “heute ernten morgen beim Verbraucher”, zu decken, muesste sich der Anteil der Biolandwirtschaft auf mindestens 40% erhöhen.
Das dies funktioniert zeigt nicht nur Österreich, sondern auch England und Irland. In Irland stehen Kühe das ganze Jahr auf der Weide und bekommen Gras. Dies soll künftig nur noch so stattfinden. Das Ergebnis der Weidehaltung und Grasfütterung ist eine in Deutschland begehrte, gelbe, irische Butter. Die so in Deutschland natürlich nicht produziert werden kann. Nachdem die Kühe in der konventionellen Landwirtschaft das ganze Jahr im Stall stehen und Futter aus genmanipuliertem, mit Glyphosat gespritzten Mais, Soja und anderen synthetisch hergestellten Zusätzen zu fressen bekommen. Das genmanipulierte und mit Pestiziden gespritzte Soja, wird nach Deutschland meist aus Argentinien und Brasilien importiert und in der industriellen und konventionellen Landwirtschaft an die Tiere, wie Schweine, Rinder, aber auch Geflügel verfüttert.
Auch Kalifornien beweist wie regionale Biolandwirtschaft erfolgreich funktionieren kann. Dort schlossen sich bereits vor über 20 Jahren Verbraucher aus mehreren Orten zusammen, gingen zu den Bauern und garantierten ihnen die Abnahme ihrer Produkte, wenn sie nur für sie produzieren. Der Erfolg soll künftig weiter ausgebaut werden. Letztes Jahr wurden laut Wall Street Journal 54% des Venture Capital 486 Millionen $, von Privativestoren in Landwirtschaftsprojekte für gesunde Lebensmittel in Kalifornien investiert.
Davon kann man in Deutschland und der EU nur träumen! In Deutschland ist “Geiz” immer noch “Geil!” Reiche Deutsche bunkern ihr Geld entweder in ominösen Stiftungen, vor allem um Steuern zu sparen, die mit dem Staat und den Mainstream-Medien zusammen arbeiten, oder bringen ihr Geld ins Ausland. In Deutschland und der EU soll offensichtlich vielmehr die Abhängigkeit über eine skandalöse Subventionspolitik durch Steuergelder aufrechterhalten werden. So kassierte auch Zalando Subventionen in Millionen Höhe, um sich mit Steuergeldern als “erfolgreiches” Unternehmen den Börsengang vom Deutschen Staat finanzieren zu lassen. Investiert wird in Deutschland nicht zum Vorteil der Allgemeinheit, oder um etwas zu Bewegen oder einen Gegenpol zu politischen Fehlentscheidungen herzustellen, sondern um Profit, auf Kosten der Allgemeinheit, zu machen. Bauern spritzen in Deutschland weiter Glyphosat (Roundup) und erhalten hierfür auch noch Subventionen vom Staat und der EU.
Auch in New York und Detroit begann ein Umdenken und die Bevölkerung wurde aktiv. Die Menschen begannen in New York vor 8 Jahren auf den Dächern ihr eigenes Gemüse anzubauen und Bienen zu halten. Daraus entstanden Projekte der Urbanen Landwirtschaft, mit vielen großen Treibhäusern auf den Dächern.
In New York und Montréal verbindet eine neue Generation von „Technobauern“ die Landwirtschaft und neue Technologien, um auf den Dächern mitten in der Stadt und ohne Pestizide frisches und gesundes Gemüse anzubauen. Das Ziel ist so viel Biogemüse zu produzieren, heute ernten, morgen frisch und ohne lange Transportwege beim Verbraucher, um damit einen großen Teil der Bevölkerung versorgen zu können. In diesen Städten in Europa, Nordamerika und Asien, wie in Singapur, wird bereitsjetzt durch urbane Landwirtschaft versucht, die Produktionsstätte näher an die Endverbraucher zu holen.
Dort wurde vor allem eines verstanden, dass auf die großen Metropolen in aller Welt eine riesige Herausforderung zukommt: Sie müssen sieben Milliarden Städter ernähren, ohne weiterhin Raubbau an den Ressourcen der Erde und Natur zu betreiben.
Davon ist Deutschland Lichtjahre entfernt. Heuchelt aber der Welt vor, wie umweltfreundlich dieses Land mit der Bevölkerung sei.
In Deutschland werden die Bauern bereits an den Landwirtschaftsschulen darauf “gebrieft” (abhängig gemacht), dass sie investieren und sich vergrößern, also verschulden sollen, um möglicht viele Subventionen zu bekommen und Profit zu machen. Die Chemieindustrie die dort auch gleich präsent ist, erzählt ihnen, dass der Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden “harmlos” sei und sichert hierdurch ihren Profit.
Es geht in der Intensivlandwirtschaft in Deutschland nicht um gesunde und qualitativ hochwertige Lebensmittel für die Bevölkerung und umweltschonende Produktion, sondern um Profit durch Masse, auf Kosten der Tiere, Menschen und Umwelt.
Mit dem Ergebnis, dass durch den permanenten Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung, Pestiziden und der Überdüngung der Böden, nicht nur das Grundwasser verseucht wird und das Nitrat, wie auch die restlichen Chemikalien, in die Lebensmittelkette der Menschen gelangen, krank machen und auch Ökosysteme zerstören.
Das Bundesumweltamt bestätigte nun in einer neuen 40-seitigen Studie, dass durch den permanenten Einsatz von Antbiotika und deren Rückstände die Gefahr steigt, dass resistente Keime, also Krankheiten entstehen, die mit Antibiotika nicht mehr behandelt werden können. Der permanente Einsatz von Antibiotika findet vor allem in der Rinder, Schweine und Geflügelmast, bei Puten und Hühnern statt.
Die Studie bestätigt eigentlich nur das, wovor Wissenschaftler seit langem warnen und wie üblich vom Bundesamt für Risikobewertung seit Jahren bewusst ignoriert wird: Die konventionelle Landwirtschaft schädigt durch Stickstoff, Phosphate, Schwermetalle und Pflanzenschutzmitteln nicht nur die Umwelt. Durch die Pflanzenschutzmittel werden nicht nur Schädlinge vernichtet, sondern auch Bienen und andere nützliche Insekten, die die Nahrungsgrundlage für Vögel und andere Tiere sind und dadurch bestimmte Arten aussterben.
Die Studie stellt weiter fest, dass die konventionelle Landwirtschaft in Deutschland der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgasen ist. Für die Umweltschäden sei vor allem die Intensivlandwirtschaft und Massentierhaltung verantwortlich.
Durch reaktive Stickstoffverbindungen, die durch die Überdüngung der Böden entstehen, wird der Boden, die Gewässer und damit die biologische Vielfalt geschädigt und zerstört. Weitere Folgen durch Stickstoffdioxyd ist durch die Bildung von Feinstaub und Ozon, die die Luftqualität schädigen und hierdurch Treibhausgas entsteht, das zu einer Verschärfung und Beschleunigung des Klimawandels führt.
Lippenbekenntnisse, die in Deutschland von Seiten der Politiker seit Jahrzehnten meist vor den Wahlen versprochen werden, auch und vor allem von der rot-grünen Koalition in der Zeit von 1998 bis 2005 und nie umgesetzt wurden, nämlich die Biologische Landwirtschaft zu fördern. So möchte das Bundesumweltamt, laut dieser neuen Studie, bis zum Jahr 2020 den Anteil der Biolandwirtschaft von 6,4 % auf 20 % erhöhen und mehr zu fördern.
Das demnächst die EU und Deutschland über eine Verlängerung der Zulassung von Glyphosat, um weitere zehn Jahre entscheiden, das gerade als Krebserregend eingestuft wurde, zu Antibiotikaresistenzen und anderen Krankheiten führen soll, wurde nichts erwähnt. Auch nicht, dass alles dafür getan wird, um dieses endlich zu verbieten.
Die einzige Alternative die kleine, konventionell, wirtschaftende Landwirte in Deutschland haben, um sich aus der Abhängigkeit zu befreien, wäre zunächst eine Bewusstseinsänderung. Eigeninitiative, Solidarität, Einfühlungsvermögen und Verantwortungsbewusstsein gegenüber Tieren, Menschen und der Umwelt.
Aber vermutlich werden viele kleinen deutschen Bauern, nachdem die Milchquote gerade fiel, eher aufgeben und verkaufen, anstatt auf Biolandwirtschaft umzustellen und wie österreichische Bio-Bauern, einen etwas mühevolleren Weg für ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben, im Interesse der Menschen, Tiere und Umwelt, gehen. Nämlich “klein, aber fein” zu bleiben und qualitativ hochwertige und vor allem gesunde Lebensmittel für die Bevölkerung zu produzieren.
Durch den Fall der Milchquote werden nur noch landwirtschaftliche Tierfabriken, mit bis zu 1000 Kühen wie in Niedersachsen, den Markt der Milchwirtschaft durch Massentierhaltung, mit den Lebensmittelkonzernen bestimmen. Der nächste Skandal wegen tierschutzrelevanter Tierhaltung, kranken Tieren und verseuchter Milch, kann abgewartet werden. Ein weiterer Beweis, wie ernst es den Politikern und der derzeitigen Regierung in Deutschland und der EU ist, trotz gerade veröffentlichter Studie, die mit “Lippenbekenntnissen” vorgibt die Intensivlandwirtschaft zu reduzieren, kleinere Strukturen und Biobauern zu fördern.
Was Massentierhaltung und skrupelloses Proftitdenken durch die Intensivlandwirtschaft auf Kosten von Menschen, Tieren und Umwelt anrichten, ist vor allem Politikern seit langem bekannt, ohne, dass daraus, zu Gunsten der Verbraucher, Umwelt und Tiere, Konsequenzen gezogen wurden. Hierfür bedarf es eigentlich keiner neuen Studie die bereits bekannte Misstände und stattgefundene Skandale nur bestätigt.
Nun sollte vor allem eines vermieden werden, dass sich die Skandale nicht ebenso, in einer bestimmten, vorgegebenen deutschen sogenannten “Bio”-Landwirtschaft häufen, weil unter den gleichen skrupellosen Produktionsbedingungen wie in der konventionellen Landwirtschaft, aus Profitgier, Menschen, Tiere und die Umwelt geschädigt werden und dem Verbraucher “Bio” verkauft wird – das aber nicht Bio ist.
Die empfehlenswertesten Bio-Verbände bzw. Bio-Siegel: Mit den strengsten Auflagen für Tier, Umwelt und Natur ist Demeter (auch die schmerzhafte Enthornung der Käber ist verboten), dann Naturland und Bioland. Weitere Bioverbände und was diese alles erlauben, hier:
Mit den Steuergeldern der Bevölkerung werden nicht nur die Intensivlandwirtschaft, sondern auch Billig-Lebensmittel in Deutschland subventioniert. “Geiz ist Geil” und skrupellose Profitgier, auf Kosten der Bevölkerung, ist in Deutschland immer noch salonfähig. Mit deutschen Fördergeldern werden “Bio”-Produkte im Ausland produziert und importiert – die keine sind.
Die Biobauern in Österreich sind ein Lichtblick in der europäischen Landwirtschaft und nachahmenswert.
Die folgende Dokumentation zeigt, wie “Bio” missbraucht wird und mit tatsächlicher biologischer Landwirtschaft, nämlich kleinen Strukturen und kurzen Wegen zum Verbraucher nichts zu tun hat.
In Wahrheit werden dort die gleichen Produktionsbedingungen aus der konventionellen Landwirtschaft übernommen.
Die vorgegebenen “Bio” – Produkte werden ebenfalls in Massen für Discounter und Lebensmittelkonzerne produziert, die den Preis vorgeben und mit sogenannten “Bio”-Lebensmitteln, das große Geschäft machen.
Durch diese Massenproduktion, auch Massentierhaltung, entsteht die gleiche Abhängigkeit wie mit Produkten aus der Intensivlandwirtschaft. Auf Qualität und Gesundheit der sogenannten “Bio”-Produkte oder die Umwelt, kommt es hier ebenfalls nicht an, sondern um Profit durch skrupellose Investoren die mit Subventionen der EU und Fördergeldern aus Deutschland, den großen Reibach mit der Illusion “Bio” machen.
Die kleinen Bauern in den EU-Ländern, in denen sogenannte Bioprodukte in Massen nach den gleichen Produktionsmethoden wie in der konventionellen Landwirtschaft produziert werden, erhalten keine EU-Subventionen und haben das Nachsehen, sind nebensächlich, wie ebenso Tiere, Umwelt und Natur.
Astrid Ebenhoch ist Journalistin, Gründerin und Herausgeberin von Hounds & People
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