Auf der ganzen Welt fanden gestern Demonstrationen statt, nachdem maskierte Terroristen in die Geschäftsräume der Satirezeitung Charlie Hebdo eingedrungen sind, 12 Menschen ermordeten und 10 schwer verletzten. Es fanden Kundgebungen, auch in Berlin, London, New York und Montreal statt.
In Paris versammelten sich am Mittwochabend, Tausende am Place de la Republique um ihre Solidarität mit Plakaten – auf denen “Je Suis Charlie” oder “Ich bin Charlie” stand.
Auch im Netz kondolierten mit der Solidaritätserklärung “Je Suis Charlie” Journalisten, Zeitungen und die Bevölkerung auf der ganzen Welt, in Gedenken an die getöteten Karikaturisten.
Stéphane Charbonnier, 1967 geboren, war seit 2009 Herausgeber von Charlie Hebdo. Er machte sich über alles lustig, auch über Religionen, vor allem über religiösen Fundamentalismus und verschonte niemanden. Der Karikaturist kämpfte für die Meinungsfreiheit.
Niemand stand so oft in den Schlagzeilen wie Charlie Hebdo, wenn wieder einmal eine Karikatur auf der Titelseite des Satiremagazins stand, das für Aufsehen und Diskussion sorgte. Angst hätte Stéphane Charbonnier nie gehabt, trotz Morddrohungen, wie nach dem Anschlag 2011 auf die Redkation, weswegen er mit Polizeischutz leben musste.
In einem Interview bei Europe 1 sagte er: “Wenn ich die Wahl zwischen drei Polizisten an meiner Seite habe, um die Meinungsfreiheit zu gewährleisten oder auf die Meinungsfreiheit zu verzichten – dann nehme ich die drei Polizisten.” Neben Salman Rushdie stand er auf der Todesliste der Al-Quaida.
Zur Le Monde sagte er: “Ich habe keine Kinder, keine Frau, kein Auto, keine Schulden. Das klingt sicherlich ein bisschen schwülstig, aber ich sterbe lieber aufrecht, als auf Knien zu leben.”
Mit ihm starben gestern zwölf Menschen, darunter drei Karikaturisten – mit dem Gründer von “Charlie Hebdo” und einer seiner Leibwächter.
Siehe auch: Terroranschlag in Frankreich auf “Charlie Hebdo”
Auch auf Twitter unter dem hashtag #JeSuisCharlie
Kommentare sind geschlossen, Trackbacks und Pingbacks offen.