Es stimmt: Die Zahl der tierischen Patienten mit dem „Leitsymptom“ Lahmheit nimmt stetig zu. Warum das so ist, weiß der Mann auf der Wolke mit dem Bart.
Anders gesagt: Meist sind es Wachstumsstörungen, die durch dummerhaftige Haltung und blödsinnige Ernährung mit Industriefutter zwangsläufig sind. Aber man muß gerechterweise einräumen, daß eine genetischer Veranlagung auch denkbar ist.
Steht ein Hund nach dem Ruhen auf und lahmt auf einem Vorderbein deutlich, das Lahmen wird aber im Laufe des Tages besser, dann ist zu klären, ob eine Bizepssehnen-Entzündung im Schultergelenk vorliegt. Diese ist auf Röntgenbildern nicht immer eindeutig wahrzunehmen – jedoch meist sehr deutlich beim digitalen Scannen unter Kurznarkose. Wer´s ganz genau wissen will, füllt das Schultergelenk mit einem Kontrastmittel. Man sieht sofort, ob eine Bizepssehnen-Entzündung vorliegt.
Als gutes Therapeutikum eignen sich 2 Ampullen Lipotalon aufgezogen in 5 bis 10 ml Kochsalzlösung intraartikulär gegeben.
Selbstverständlich ist die „Durchsicht“ des Ellenbogengelenks, wobei zwei Röntgenaufnahmen guter (!) Qualität meist ausreichen: Ist eine Ablösung des Processus anconaeus-, oder des Coronoids sichtbar? Ist der Gelenkspalt verengt? Besteht eine Stufe im Gelenk zwischen Radius und Ulna?
Bei sichtbaren Knochenveränderungen gewisser Sorte muss eine Arthrose vermutet werden, die entweder mit Suplasyn oder besser noch mit Dualvis zweimal behandelt wird. Die Ergebnisse mit Dualvis sind tatsächlich besser, das Mittel kostet im Einkauf aber 10x soviel wie Suplasyn. Man beachte, daß die Wiederherstellung des verengten Gelenkspaltes notwendig ist, um beste Ergebnisse zu erzielen.
Im Falle einer Kniegelenk-bedingten Lahmheit sollte klargestellt werden, ob eine Meniskus-Zerstörung und /oder ein Riß des Kreuzbandapparates vorliegt. In solchen Fällen müssen alle Trümmer im Gelenk beseitigt und eine Maßnahme wie die Laterale Fixation durchgeführt werden. Wer´s richtig teuer haben will , entscheidet sich für TPLO oder TTA oder CWCO. In allen Fällen sollte eine Nachbehandlung mit > Dualvis erfolgen.
Gleiches gilt auch für die Hüftgelenksarthrose. Wir empfehlen stets eine Denervation nach Küpper vorzunehmen. Eine Applikation von Dualvis im gleichen Augenblick ist dann sinnvoll.
Bei allen Arthrosen sollten die Selbstheilungskräfte des Organismus gefördert werden. Hierfür bietet sich die Verabreichung von Artridonum H an.
Zu guter letzt: Die Lieferfirma von Dualvis, Adelpharma, vertickt das Produkt nur in großen Mengen: man muß 40 Ampullen je 83,50 € abnehmen. Wirklich krass. Aber was macht der listige Tierarzt? Er gibt seinen Kollegen davon ab.
Dirk Schrader, ist leitender Tierarzt des Tierärztlichen Instituts für angewandte Kleintiermedizin, Autor und Inhaber der Website Kritische Tiermedizin in Hamburg–Rahlstedt.
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