Mit einem Teil seines Vermögens sorgte er nach seinem Tod für seine drei geliebten Hunde.
Als der Stardesigner und Rebell der britischen Modeszene Alexander McQueen letztes Jahr Selbstmord beging, galt seine größte Sorge offenbar seinen drei Bullterriern Minter, Juice und Callum.
Nachdem er tot aufgefunden wurde, stand auf ein Buch geschrieben: “Kümmere dich um meine Hunde, sorry, ich liebe dich, Lee.” – wie er genannt wurde. Fotos: mit seinen Hunden1, 2, 3,
Am 27.Juli 2011 wurde laut englischer Presse, sein Testament verlesen. Demnach hinterließ Alexander McQueen ein Vermögen von 16. 000 000 £, von dem er jeweils 50.000 £ für den Unterhalt und die Pflege seiner drei Hunde bestimmte. Er liebte nicht nur seine Hunde, sondern alle Tiere. Er soll einmal gesagt haben, „Den einzigen auf der Welt, denen ich wirklich vertrauen kann, sind meine Hunde“. Deshalb bedachte er auch zwei Tierschutzorganisationen die sich um kranke Tiere kümmern, Battersea Dogs and Cats Home und Blue Cross in Oxfordshire, mit jeweils 100.000 £.
Seine beiden Haushälterinnen, eine von ihnen hatte ihn tot aufgefunden, bedachte er ebenfalls mit jeweils 50.000 £. Zwei weitere Wohltätigkeitsorganisationen erhalten 200.000 $, jeder seiner fünf Geschwister erhält 250.000 £ und jeweils 50.000 £ seine Nichten und Neffen. Das restliche Vermögen geht an seine Stiftung Sarabande – der er 2007 auch seine Kollektion widmete – und die berühmte Modeschule Central Saint Martins in London, die er selbst besuchte.
Alexander McQueen, wurde im März 1969 als Sohn eines Taxifahrers im Londoner East End geboren. Er verließ die Schule mit 16, ging in die Modeindustrie und wurde einer der bekanntesten Designer. Die Ursachen für seinen Selbstmord seien Depressionen, die Belastungen seiner Arbeit und als Auslöser der Tod seiner Mutter gewesen. Eine Anhörung nach dem Selbstmord hätte ergeben, dass er seinen Erfolg als „zweischneidiges Schwert sah“ und er von „der Trauer überwältigt wurde“ als seine Mutter starb. Auch nach seinem Tod gilt das Modehaus McQueen nach wie als einer der einflussreichsten. Das Kleid, das die jetzige Herzogin von Cambridge bei ihrer Hochzeit trug, war aus dem Haus Alexander McQueen und wurde von Sarah Burton entworfen.
Es ist keinesfalls übertrieben, wie dies an dem neidvollen Unterton deutscher Boulevardpresse aber auch renommierter Tagesblätter zu lesen war, wenn ein Hund in einem Testament bedacht wird. Im Gegenteil, vielmehr zeugt dies von großem Verantwortungsbewusstsein. Vor allem den Lebewesen gegenüber, die einen Menschen, als Sozialpartner ohne Bedingungen zu stellen, begleiteten und ihm Freude bereiteten.
Jedes Jahr landen tausende von Hunden und Katzen in Tierheimen, weil ihre Besitzer vor ihrem Ableben nicht geregelt haben, was mit ihren treuen Weggefährten anschließend passieren soll. In den USA wurden Hunde, aber auch Katzen mit hohen Summen bedacht, wie bei der Milliardärin Leona Helmsley, die 2007 ihrem Hund 12.000 000 $ hinterließ. Mit Sicherheit gab es für eine solche Maßnahme ihren Erben gegenüber einen Grund. Die Erben fühlten sich nach dem Tod der Hotelmogulin zu unrecht behandeltet und zogen vor Gericht. Ein Richter reduzierte daraufhin den Nachlass für den Hund auf 2.000.000 $.
In Deutschland leben ca. 8 Millionen Hunde, in England ca. 17 Millionen, in Frankreich ca. 26 Millionen und in den USA, laut Angaben der Pet Products Association, 78,2 Millionen Hunde. In den USA müssen jedes Jahr 400.000 Hunde in Tierheime, weil es keine Nachlassverfügung und Planung für die Vierbeiner gab, oder weil die Besitzer krank wurden und in ein Pflege-, oder Altenheim müssen. Vor dem Gesetz wird auch hier ein Tier als Sache betrachtet und gehört zur Erbmasse, über die dann die Erben verfügen und auch entscheiden können was mit dem Tier passiert. Trotz des bestehenden Tierschutzgesetzes in Deutschland das zwar im Grundgesetz verankert wurde, aber bis heute vor allem in der Rechtsprechung, keine oder wenig Anwendung findet.
Wenn also nicht schon vorher in einem Testament oder einer Verfügung durch genaue Anweisungen geregelt wurde, was mit dem Tier hinterher passiert, wer es betreuen soll und wer hierfür das Geld bekommt (z.B. über einen Treuhänder), landen weiterhin jedes Jahr tausende Hunde in Tierheimen.
Quellen: The Independent, Daily Telegraph, Evening Standard, Guardian
Kommentare sind geschlossen, Trackbacks und Pingbacks offen.