In Portugal wurden 540 Rehe, Hirsche und Wildschweine von 16 Jägern aus Spanien in dem Jagdgebiet Torrebela in der Nähe von Azambuja, ca. 40 km von der portugiesischen Hauptstadt Lissabon entfernt, abgeschlachtet.
Laut portugiesischer und europäischer Medienberichte fand am 17. und 18. Dezember ein Massaker in dem Jagdgebiet Torrebela in der Nähe von Azambuja, etwa 40 km von der portugiesischen Hauptstadt Lissabon entfernt, statt.
Das Jagdgebiet gehört zu der Quinta da Torre Bela in Azambuja. Die Jagd hätte ohne Kenntnis der örtlichen Behörden stattgefungen, bei der der grösste Teil der Hirschpopulation getötet worden sei.
Die Wildtiere befanden sich in dem eingezäunten, ummauerten Areal und hatten keine Chance zu fliehen.
Die Bilder über das Abschlachten der Wildtiere in Portugal verbreiteten sich in den soialen Medien und schockierte die portugiesische und europäische Bevölkerung.
Der portugiesische Umweltminister Joao Pedro Matos Fernandes bezeichnete die brutale Tötung dieser Wildtiere als “feige” und ein “Umweltverbrechen” das vor Gericht gebracht werden muss.
Inzwischen wurden weitere Details über die Jäger und die Farm, auf der das Massaker stattgefunden hat, über die portugiesische und europäsiche Presse bekannt.
Das Abschlachten der 540 Tiere sei laut Sapo Portugal von einem spanischen Ehepaar organisiert worden, das für die Teilnahme an diesem Massaker von jedem Jäger zwischen sieben- und achttausend Euro erhalten haben soll. Bei dem portugisischen Besitzer der Quinta der dieses Abschlachten zuliess, sei es um rein wirtschaftliche Interessen gegangen.
Laut TVI24 hätte ein spanisches Unternehmen mit Sitz in Badajoz, Spanien, das Abschlachten auf dem Grundstück in Ribatejo organisiert und sei vor 25 Jahren von Mariano Morales und Virginia Rodriguez, den heutigen Eigentümer des Unternehmens, gegründet worden, die eine Leidenschaft für die Jagd hatten.
Das Paar das vor der Kamera und den 540 abgeschlachteten Wildtieren posiert.
Mariano Morales sei Anwalt und für die gesamte Verwaltung der Jagd verantwortlich. Virginia Rodriguez, Agraringenieurin, würde sich “um das gesamte Management und den Umgang mit den Kunden, die Hotelauswahl, den Empfang am Flughafen, die Dokumentation kümmern, damit sich die Jäger wie zu Hause fühlen”.
Die Firma Monteros de la Cabra, sei in Spanien und Portugal tätig und ein Unternehmen das Jagdveranstaltungen organisiert, bei denen Teamgeist groß geschrieben würde, so Sapo Portugal.
Laut “Jornal de Notícias” müsse jeder der an einer Jagd wie der in Azambuja teilzunehmen möchte, bei der Hunderte von Tieren starben und 16 Jäger beteiligt waren, zwischen sieben- und achttausend Euro bezahlen.
Umweltminister Joao Pedro Matos Fernandes, bezeichnete die Tötung der 540 Wildtiere, wie Damhirsche, Rehe und Wildschweine, als “abscheuliche Tat” die er als ein Umweltverbrechen einstufte, ordnete den sofortigen Entzug der touristischen Jagdlizenz für Quinta da Torre Bela in der Gemeinde Azambuja an und teilte mit, dass er eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft wegen eines Verbrechens gegen den Erhalt der Fauna einleiten wird.
Der Umweltminister wies darauf hin, dass auch eine genehmigte Jagd kein großflächiges Töten sein dürfe. Das ICNF [Institut für Naturschutz und Wälder] würde derzeit Beweise für das sammeln, was als Verbrechen angesehen werden kann.
Am Dienstag dem 22. Dezember 2020 seien Militärangehörige des GNR und Techniker des ICNF auf dem Grundstück gewesen, um zu klären wer dafür verantwortlich gemacht werden könne. Nach den bisher gesammelten Daten wird vermutet, dass die Spanier den Vertrag, den sie mit dem portugiesischen Eigentümer abgeschlossen hatten, gebrochen haben.
Die Exekutive hätte das ICNF ausserdem angewiesen, die Inspektion von etwa 1500 Jagdgrundstücken in Portugal fortzufahren, um die Wiederholung ähnlicher Vorfälle zu vermeiden.
Nachdem das Massaker öffentlich wurde, gaben die lokalen Behörden und der Stadtrat von Azambuja bekannt, dass sie keine vorherige Kenntnis von der Absicht des spanischen Unternehmens hatten, die Wildtiere abzuschlachten. Nach dem Gesetz muss die Jagd nicht an die ICNF gemeldet werden. Laut Matos Fernandes, Minister für Umwelt und Klimaschutz, sei dies ein Fehler der korrigiert zu werden müsse und eine Änderung des Gesetz erfordert.
Die Tötung der Wildtiere auf der Quinta da Torre Bela wurde vom portugiesischen Jagdverband (Fencaça) verurteilt und das was dort geschehen sei, als “Barbarei” bezeichnet. “Aus ethischer Sicht ist das keine Jagd”, sagte Jacinto Amaro, Präsident von Fencaça, in einem Interview mit TVI24.
Die Jagd hätte aus wirtschaftlichen Interessen des Farmbesitzers stattgefunden, der nicht nur die überzähligen Tiere loswerden wollte, sondern auch vom Wert des Fleisches profitierte nachdem er von jedem der 16 Jäger dreitausend Euro erhalten haben soll, die den Großteil der getöteten Tiere mit in ihr Land genommen hätten.
Der Farmbesitzer hielt ca. tausend Wildtiere wie Rehe, Hirsche und Wildschweine. Nachdem die Farm für die Installation eines Photovoltaik-Panel-Parks um 200 Hektar verkleinert werden musste, hätte es keinen Platz für so viele Wildtiere mehr gegeben und der Farmbesitzer beschloss die Tiere zu töten.
Bei dem fraglichen Park würde es sich um ein Projekt handeln, bei dem mehr als 638 Photovoltaik-Paneelen auf einem Gelände aufgestellt werden sollen, auf dem mehr als 500 Tiere abgeschlachtet wurden.
Die portugisische Partei PAN, für Tiere und die Natur, teilte mit, dass die Installation der Anlage eine mögliche Ursache für die Keulung gewesen sein könnte. Die Umweltverträglichkeitsstudie (UVP) von Photovoltaik-Paneelen würde sich aber noch bis zum 20. Januar 2021 in der öffentlichen Konsultationsphase befinden.
Laut Diario de Noticias würde diese These auch die konservativ liberale PSD vertreten, die eine vollständige Untersuchung der Verantwortlichen, der gewählten Sozialisten in der Kammer von Azambuja, des Eigentümers der Quinta da Torre Bela, wie auch der Förderer des Photovoltaik-Parks forderten.
Die Sozialdemokraten machen das Institut für Natur- und Waldschutz (ICNF) und die Portugiesische Umweltvereinigung (APA)” verantwortlich und werfen ihnen vor, nichts getan zu haben -um das Gemeindegebiet zu schützen.
Die Fläche der Farm auf der das Massaker stattfand, ist 1.100 Hektar gross, vollständig eingezäunt und ummauert, sodass die Wildtiere keinerlei Chancen hatten zu fliehen und zu entkommen.
Siehe auch:
- Krankheitsbild Jäger
- Gibt es für die Jagd einen „vernünftigen Grund“?
- Verfassungsbeschwerden gegen neues Bundesjagdgesetz
- Ein Hobbyjäger und sein Kampf
- Rotkäppchen und der Wolf
- Hilfe, Hilfe! Ich habe einen Wolf gesehen!
- Südafrika: Skrupellose Trophäenjagd mit vom Aussterben bedrohter Tiere
- Die Jagd-Lobby und das Hundegesetz in Niedersachsen
- Jäger, Parteibuch, CDU, Klüngel – Leinenzwang in Niedersachsen
- Novellierung des Jagdgesetzes NRW: Forderungen des Landesjagdverbands tierschutzwidrig!
[...] seine Herde verkleinern, weil auf einem Teil seines Grundstückes eine Solarfarm gebaut wurde. Hounds & People am 27.12.2020: Massaker in Portugal: Jäger aus Spanien schlachten 540 Wildtiere abIn Portugal [...]
Jagd ist Mord!
Jägere sind eine besondere Spezies, deren Handeln sehr bald und hoffentlich auch europaweit auf den Prüfstand gestellt werden sollte.