Am Dienstag entzog das Verwaltungsgericht in Lyon, Bayer die Zulassung für das glyphosathaltige Unkrautvernichtungsmittel Roundup Pro 360. Letztes Jahr übernahm Bayer mit 63 Milliarden Dollar den US-Saatgutriesen Monsanto.
Das Gericht kam zu dem Ergebnis, dass die staatliche Agentur für Lebensmittelsicherheit ANSES das Produkt im März hätte nicht zulassen dürfen, auch nachdem Glyphosat von der Europäischen Union freigegeben worden sei, hätten wissenschaftliche Studien und Tierversuche gezeigt, dass Roundup Pro 360 aufgrund der Zusammensetzung sogar noch giftiger als Glyphosat sei.
Das Produkt sei für Menschen möglicherweise krebserregend und würde die Umwelt schädigen. Bei der staatlichen Agentur ANSES und bei Bayer war zunächst keine Stellungnahme erhältlich, so Reuters.
Nachdem es nur um die Zulassung dieses einen speziellen Produkts ginge, dürften die Auswirkungen für Bayer marginal sein, urteilten die Analysten von Bernstein.
Glyphosat wurde von Monsanto entwickelt, anschließend von den Amerikanern und nun auch von Bayer unter dem Markennamen Roundup vertrieben.
Das Patent des Total-Herbizids Glyphosat ist seit Jahren abgelaufen und wird auch von anderen Firmen hergestellt und vertrieben.
In den USA steht Bayer wegen des Unkrautvernichters inzwischen rund 9300 Klägern gegenüber, nachdem Glyphosat im Verdacht steht, krebserregend zu sein.
Der Konzern beteuerterte immer wieder, dass Glyphosat bei sachgemäßer Anwendung sicher sei und berief sich dabei auf mehr als 800 wissenschaftliche Studien.
Die EU-Kommission hatte Ende 2017, nach dem Alleingang und Drängen des damaligen Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) zu Gunsten der Bauern-, und Ararlobby und entgegen der Absprachen mit der ehemaligen Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD), die Zulassung von Glyphosat um fünf Jahre verlängert.
Quelle: Reuters
Sehenswerte Reportage der ARD: “Die Macht der Bauernlobby”
Die Macht und die unglaublichen Machenschaften der Bauernlobby mit der Agrarindustrie und die Vetterwirtschaft mit der CDU seit Jahrzehnten unter dem Deckmantel der “Demokratie” und die Folgen bis heute.
Siehe auch:
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