Der Markt mit Rassehunden aus den Ostblockländern wie Polen oder Tschechien und Slovenien boomt und die Tiere leiden. Dahinter stecken meist skrupellose Hundehändler.
Die viel zu jungen Welpen, meistens weder geimpft noch gechipt, werden viel zu früh – oft mit 6 Wochen – von der Mutter weggenommen und verkauft. Die Papiere sind, wenn vorhanden, wertlos, gefälscht und die Welpen krank oder ein Leben lang verhaltensauffällig.
Jeder der einen solchen Welpen in einem dieser Länder oder hier von einem Händler kauft, sollte sich darüber bewusst sein, daß er hiermit nicht nur skrupellose Hundeproduzenten und Hundehändler, sondern auch grausame Tierquälerei unterstützt. Die Hündinnen werden als Gebärmaschinen, unter grauenhaften Bedingungen ohne Licht und Auslauf missbraucht, bei jeder Läufigkeit belegt um möglichst viel Profit zu machen. Wenn die ohnehin schon geschundenen und gequälten Hündinnen nichts mehr bringen, werden sie getötet und entsorgt.
Ein Welpe ist ein neues Familienmitlglied und kein “Schnäppchen”.
Wer meint an einem Welpen sparen zu können wird den “Schnäppchenkauf” spätestens dann bereuen, wenn der kranke Welpe beim Tierarzt landet und dann schnell Beträge im vier stelligen Bereich für die Behandlung anfallen, wenn der Welpe die Behandlung überlebt.
Die Symptome der kleinen, kranken und geschwächten Welpen sind: Apathisches Verhalten, Appetittlosigkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber, eitriger Augen und Nasenausfluss. Ursache hierfür sind meist Infektionserkrankungen, wie Parovirose oder Staupe, aber auch ein geschwächtes Immunsystem. Bei jungen Hunden ist dies noch nicht entwickelt und erst mit einem Jahr stabil ist. Wenn die Krankheits-Symptome nicht sofort behandelt werden und die Welpen keine Infusion bekommen, sind die Überlebenschancen, der viel zu jungen Welpen, gering und sie sterben qualvoll.
Hunde sind keine Ware.
Juristisch ist dies aber leider so und unser bestehendes Tierschutzgesetz steht eigentlich nur auf dem Papier und wird weder angewandt noch umgesetzt. Ein Welpe, als neues Familienmitglied, sollte mit Liebe und Sorgfalt ausgesucht und in die Famile aufgenommen werden.
Nach dem bestehendem Tierschutzgesetz ist jeder Mensch der sich einen Hund oder anderes Tier anschafft dazu verpflichtet sich sachkundig zu machen und zu informieren, um dieses Tier anschließend artgemäss ( § 2 Tierschutzgesetz) zu halten. Auch wenn die meisten Verordnungen die hier in Deutschland von Politikern in den Ländern und Städten erlassen werden, gegen das Tierschutzgesetz verstoßen und damit rechtswidrig sind.
Die Aufgabe und Pflicht der Politiker wäre es nicht Gesetze zu erlassen die gegen das Tierschutzgesetz versoßen, sondern dafür zu sorgen, dass dieses umgesetzt und eingehalten wird. Dies gilt auch für Richter die nach vorhandenem Gesetz entsprechend Recht sprechen sollten, dies aber ebenfalls nicht statt findet.
Die USA gehen inzwischen gegen Tierquälerei durch Hundehändler und Hundevermehrer (Puppy Mills) konsequent mit Gefängniss- und hohen Geldstrafen vor. Kalifornien setzte als erstes ein Gesetz durch, daß auch den Kauf bei solchen Hundehändlern und Züchtern verbietet. Erstmals wurde 2010 der Hundekauf bei Händlern oder ominösen Züchtern, die bestimmte Auflagen nicht erfüllen, verboten. Die Züchter wurden unter staatliche Kontrolle gestellt und müssen bestimmte Auflagen erfüllen und eine staatliche Lizenz nachweisen. 2012 wurde dieses Gesetz in Kalifornien LA County erneut für drei Jahre erlassen – Burbanks übernahm dies ebenfalls.
Inzwischen wurde diese Gesetz von mehr als 13 Staaten übernommen, wie kürzlich auch von Ohio, New York, Illinois und Texas. North Dakota verabschiedete vor einigen Tagen das schärfste Gesetz gegen Tierquälerei und Vernachlässigung. Vergehen sind demnach ein Kapitalverbrechen der Klasse C und können mit Gefängnis bestraft werden.
Missouri und Oklahoma erwägen Änderungen um dieses neue Gesetz zu übernehmen. Eine der Staaten in denen es offenbar die meisten Puppy Mills gibt, ist laut Huffington Post Florida, indem es kein Gesetz gibt und die Welpen von dort auch in andere Staaten verkauft werden. Auch hiergegen wird vorgegangen. Die Human Society arbeitet daran in den gesamten USA entsprechende Gesetze durchzusetzten und fand auch beim Kennel Club entsprechende Misstände. Offenbar gehören auch angeblich seriöse Züchter des Kennel Club (Bericht) zu solchen Tierquälern, die die Voraussetzungen für eine Lizenz nicht erfüllen.
Zu den 10 beliebtesten Hunden die in solchen Puppy Mills “produziert” werden und krank sind, gehören ähnlich wie bei uns Labrador, Deutscher Schäferhund, Golden Retriever, Beagle, Bulldogge, Yorkshire-Terrier, Boxer, Pudel, Rottweiler und Dackel.
Um hier in Deutschland und der EU gegen solche Tierquälerei durch Hundehändler und Züchter, auch aus Ost- und südeuropäischen Ländern, vorzugehen, müsste zunächst erst einmal das bestehende deutsche Tierschutzgesetz angewandt, umgesetzt und entsprechend Recht gesprochen werden, also entsprechende Strafen ergehen. Als Weiteres über die Europäische Kommission ein EU weites Tierschutzgesetz erlassen werden, dass auch den Handel mit Hunden verbietet und unter Strafe stellt.
Nachdem sich aber in der Europäischen Tierschutz-Kommission – Mitglieder aus genau den EU- Ländern befinden, wie Maros Sefcovic aus Slovenien, Frau Darmanin und Herr Borg aus Malta, in denen bis heute die schlimmsten und grausamsten Tierquälereien stattfinden, ist eine Änderung und ein Ende dieser unmenschlichen und grausamen Tierquälerei eher unwahrscheinlich.
Im Sinne des Tierschutzes müsste selbstverständlich erst einmal vor der eigenen “Haustüre” gekehrt und damit begonnen werden, die Misstände hier in Deutschland zu beheben. Dies würde in der Konsequenz bedeuten, daß auch alle Züchter staatlich kontrolliert werden müssten, nachdem auch die herkömmliche Hundezucht inzwischen tierschutzrelevant ist und es jede Menge Misstände, wie z.B. Erbkrankheiten und Qualzuchten, gibt. In Frankreich werden übrigens alle Züchter staatlich kontrolliert und müssen sich beim Landwirtschaftsministerium registrieren lassen.
Der Kauf eines Welpen bei solchen Händlern hat für einen Welpen nicht nur gesundheitliche-, sondern auch nicht wieder gut zu machende seelische Folgen, wie Verhaltensstörungen.
Worauf Sie beim Kauf eines Welpen als neues Familienmitglied achten sollten:
Prägende Erfahrungen!
Die ersten Wochen beim Züchter sind für den Welpen und seine weitere Entwicklung sehr wichtig und prägend. Deshalb können verhängnisvolle Fehler während der ersten Wochen, bei der Aufzucht als auch dann beim Hundehalter zu Hause, gemacht werden. Bei seriösen Züchtern wachsen Welpen die ersten 10 Wochen in der Familie, also im Haus auf. Auch das Vertrauen zum Menschen entwickelt sich in dieser Entwicklungsphase. Nur Welpen die von klein an Kontakt zu Menschen haben, werden ihnen gegenüber auch Vertrauen entwickeln.
Das Gehirn der Welpen ist in der Prägungsphase besonders sensibel und für alle Reize empfänglich. Alle ersten Erfahrungen die in dieser Zeit gemacht werden – positiv als auch negativ – sind für sein weiteres leben prägend und können nicht wieder „gelöscht” werden. Beim Menschen findet dieser Prozess ebenfalls, in den ersten 5 Lebensjahren statt. Vor allem mit dem ein Welpe in dieser Zeit nicht konfrontiert wurde, wird er später Angst haben oder Unsicherheit zeigen. Deshalb sollten Welpen mit allen Umweltreizen konfrontiert werden, die im späteren Alltag bei seinen neuen Besitzern vorkommen und die er kennen sollte, um sich angstfrei in die neuen Familie integrieren zu können. Ein traumatisches Erlebnis in dieser Zeit, kann dazu führen, daß der Welpe später, wenn eine ähnliche Situation wieder auftritt, dann ebenfalls – instinktiv – mit Angst und Stress reagiert. Auch lernen Welpen in dieser Entwicklungsphase so schnell wie später nie mehr und auch die Motivation für das spätere Lernen wird hier gelegt.
Vom Züchter:
Bei seriösen Züchtern gibt es in der Regel nur eine Hunderasse. Der Wurf muss bei dem Rassehundverband angemeldet werden. Ein verantwortungsvoller Züchter plant seinen Wurf und sucht dann geeignete Hundebesitzer, die er erst einmal kennen lernen möchte, bevor er seine Welpen abgibt. Die Hündinen bekommen bei Züchtern die an dem wohlergehen ihrer Hunde interessiert sind, maximal drei mal in ihrem Leben Welpen. Mit spätestens 7 Jahren wird die Hündin aus der Zucht genommen. Besonders gewissenhafte Züchter, planen erst dann einen Wurf, wenn sie schon vorher genügend Interessenten haben. Bei ihnen sind die Welpen schon vor dem Wurf versprochen oder die neuen Besitzer stehen ebenfalls schon fest. Ein seriöser Züchter ist daran interessiert, daß es seinen Welpen ein Leben lang bei dem neuen Besitzer gut geht. Deshalb werden Sie nach dem ersten Kontakt, meist erst einmal eingeladen. Bei dieser Gelegenheit können Sie auch die Welpen kennen lernen. Wenn die “Chemie” und die Voraussetzungen stimmen, dann werden Sie den Welpen bis zur Übergabe noch ein paar mal besuchen, damit Sie sich vorbereiten und auch der Welpe Sie kennen lernen kann. Die Welpen werden mit 9 – 10 Wochen abgegeben.
Der nächste Schritt bei der anschliessenden Welpenvermittlung ist die richtige Vermittlung an den passenden Menschen. Schon mit 7 Wochen haben Welpen aus dem gleichen Wurf unterschiedliche Persönlichkeiten entwickelt und verhalten sich auch in verschiedenen neuen Situationen, mit denen sie konfrontiert werden, anders.
Bei seriösen Züchtern, die mit ihrer Tätigkeit keinen großen Profit erwirtschaften wollen, müssen Sie oft ein viertel Jahr oder noch länger auf einen Welpen warten. Außerdem besteht der Züchter meist auf einem ausführlichen Gespräch, um sich davon zu überzeugen, dass sein Tier in gute Hände kommt. Seriöse Züchter drängen Ihnen niemals einen Hund auf.
- In der Regel erfahren Sie über die Rasseclubs oder den Dachverband welcher Züchter einen Wurf hat oder erwartet. Dort wird der Wurf angemeldet und dann bekannt gegeben. Viele Züchter veröffentlichen die Bilder der Welpen auch auf ihren Websites. Hier können Sie sich auch schon einen ersten Eindruck machen. Anschliessend findet meist die erste Kontaktaufnahme per Telefon statt.
- Lassen Sie sich die Elternpapiere zeigen. Achten Sie darauf, ob auch die Hündin vorhanden ist und mit den Welpen in der Familie integriert ist. Lassen Sie sich die Zuchtpapiere zeigen. (Ahnentafel, Ausstellungsnachweise, HD-Befunde). Seriöse Züchter werden Ihnen diesen Wunsch gern erfüllen.
- Beobachten Sie “Ihren” Welpen möglichst über einen längeren Zeitraum und “besuchen” Sie ihn immer wieder. Auf diese Weise lernt der Welpe Sie kennen, und gewöhnt sich dann leichter ein.
- Achten Sie darauf, dass der Hund tätowiert, körperlich fit und lebhaft ist. Lassen Sie sich einen Impfnachweis geben und einen Futterplan. Stellen Sie nach dem Abholen des Welpen nicht sofort das Futter um!
- Lassen Sie sich niemals einen bestimmten Welpen aufdrängen, (weil der Gewünschte schon verkauft ist oder man Ihnen einreden will, ein anderer sei besser für Sie geeignet). Suchen Sie dann lieber einen anderen Züchter auf, oder lassen Sie sich ein Vorkaufsrecht für einen späteren Wurf geben.
- Seriöse Züchter behalten sich ein Rückkaufsrecht vor, d.h., wenn Sie den Hund aus irgendeinem Grund nicht mehr behalten können, müssen Sie ihn zum Züchter zurückbringen.
- Legen Sie einen alten ungewaschenen Pullover in das Hundekörbchen. So kann der Hund sich besser an Sie und Ihren Geruch gewöhnen.
- Stellen Sie den Hund, wenn er sich nach ca. 3 Tagen etwas eingewöhnt hat, dem Tierarzt vor, um eventuelle körperliche Mängel festzustellen (z.B. Einhoder, Leistenhoden oder Herzfehler). Bringen Sie auch gleich Kot zur Wurmuntersuchung mit.
Von Privatpersonen:
- Es gelten dieselben Regeln wie beim Kauf von Züchtern, mit dem Unterschied, dass der Hund keine Papiere hat. Normalerweise sind das Futtergeld und die Impfkosten zu bezahlen oder der Hund wird verschenkt.
- Wenn Sie einen erwachsenen Hund übernehmen, sollten Sie ihn erst einige male besuchen und zum Spazieren gehen mitnehmen, um die Umgewöhnung zu erleichtern.
- Auch hier sollten Sie Impf- und Untersuchungsnachweise verlangen. Fragen Sie den Vorbesitzer, ob der Hund krank war (evtl. auch den Tierarzt, der den Hund behandelt hat).
- Die letzte Möglichkeit wäre ein tierärztliches Attest. Hundebesitzer, die ihren Hund nur in beste Hände abgeben wollen, haben hierfür Verständnis.
Siehe auch: Welche Voraussetzungen sind nötig um Hundebesitzer zu werden?
Welche Vorbereitungen sind vor dem Einzug eines Welpen zu treffen?
Hundekrankheiten – Infektionserkrankungen
Foto: © Ingo Bartussek