Die Trophäenjagd ist in Südarfrika eine boomende Branche, die von Politik und Behörden geduldet wird. Durch ausländische Tierjäger werden, durch abgeschossene Wildtiere die unter Artenschutz stehen, Umsätze in Millionenhöhe erwirtschaftet.
Bestimmte Touristikunternehmen werben mit Safaris in Südafrika, bei denen wild lebende Tiere abgeschossen werden können, wie SUEDAFRIKA-Land der Kontraste berichtet.
Kunden buchen diese Safaris um Tiere die vom Aussterben bedroht sind, aus Spaß abschießen zu können. So würden ganze Familienausflüge stattfinden, um enthusiastisch z.B. eine Antilope zur Strecke zu bringen.
Wie bei dem Promotion-Video einer Firma unten im Anschluss zu sehen ist, wird anfänglich mit der wunderschönen Natur in Südafrika geworben, um ab der 2:08 Minute zum eigentlichen Thema zu kommen: Abgeschossene Tiere, sogar Nilpferde die sich im Wasser befinden. Die Touristen würden von der Auswahl der zu erlegenden Tiere schwärmen. Weniger bekannt sei, dass die Tiere von einzelnen Touristen in Militäruniform auch mit Maschinengewehren aus der Luft gejagd und abgeschossen würden.
In Südafrika gehen inzwischen US-Amerikaner, Europäer, Chinesen und Araber aus dem Nahen Osten ihrer Schießlust nach. Von dem Geschäft mit dem Töten wilder Tiere würden aber auch einheimische Unternehmen profitieren. Für das Erlegen einer Giraffe in Südafrika würden $ 4.000, für einen Löwen $ 22.000, eines Elefanten über $ 35.000 und $ 300.000 für das Töten eines Spitzmaulnashorn (black rhino) bezahlt werden.
Im Jahr 2012 wurden laut Times in Südafrika, trotz Washingtoner Artenschutzabkommen – Cites, 617 Löwen zu einem durchschnittlichen Preis von $ 24.300 erschossen, 635 Büffel zu jeweils $ 8800, sowie 63 weiße Nashörner, die häufigste Nashornart, zu einem durchschnittlichen Preis von $ 84.100 getötet. Ein schwarzes Nashorn sei für $ 300.000 erschossen worden.
Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen verbietet hingegen ausdrücklich den Handel mit dem Horn der Nashörner und Elefanten. Südafrika und China sind diesem beigetreten.
Durch die Trophäenjagd in Südafrika würde ein Umsatz in dreistelliger Millionenhöhe fließen, wovon der Staat durch Steuer- und Deviseneinnahmen stark profitieren würde.
Nachdem Politiker und Behörden in Südafrika deshalb keine Notwendigkeit sehen würden diesem blutigen Geschäft ein Ende zu setzten, sei davon auszugehen, dass sich die Trophäenjagd fortsetzen,- und ausweiten würde.
Siehe auch:
- Liebe, Einfühlungsvermögen und Verständnis – Schlüssel für Vertrauen auch bei Löwen
- Tiere im Krüger Nationalpark wehren sich gegen Touristen
- Gewalt gegen Hunde und der gesellschaftliche Schaden
- Reform des Jagdrechts in NRW – Drastisches Abschussverbot
- Jagdkumpane
- Die Jagd-Lobby und das Hundegesetz in Niedersachsen
- Jäger, Parteibuch, CDU, Klüngel – Leinenzwang in Niedersachsen
- Der neue grüne Landwirtschaftminister in Niedersachsen
- Dänemark und Hunde aus dem Ausland
- „Fuchsmanagement“ in Niedersachsen
- Niedersachsen, Wolfsburg und die Jägerlobby
Wir bereisen das südliche Afrika seit bald zwei Jahren und haben oft das Argument gehört, dass ohne die Jagd kein Artenschutz möglich wäre. Botswana hat die Jagd jedoch verboten und setzt voll auf Tourismus ohne Jagd. Es wäre interessant zu lesen, ob sich die Bemühungen Botswanas auszahlen. Wir hoffen es!