Wie man in Deutschland Halloween feierte

Deutsche sind Weltmeister im kopieren und nachahmen. Wenn anschließend mit der “Kopie” etwas schief läuft, sind andere dafür verantwortlich, so auch bei Halloween. Gestern attackierten 400 Jugendliche und Kinder in Hamburg Passanten und Polizisten mit Eiern, Mehl und Böllern.

Prompt wahren wie üblich Stimmen zu vernehmen ….” Halloween, so ein Mist kann ja auch nur aus Amerika kommen,” wie üblich eben in Deutschland, wenn man für eigene Unfähigkeit einen Schuldigen sucht.

Frau Käßmann meinte dann auch noch, wie üblich unqualifiziert und sich selbst überschätzend, gegen Halloween wettern zu müssen. Dies zum Thema Toleranz und Vielfältigkeit auch gegenüber anderen Religionen und Traditionen und der Neid der Frau Käßmann. Kaum einer interessiert sich noch für ihre evangelische Kirche. In Berlin sind gerade noch 20 % der Bevölkerung evangelisch und weil Halloween katholischen Ursprung ist, muss man hiergegen sowieso wettern, wie üblich in Deutschland.

Wegen der 400 randalierenden Kinder und Jugendlichen, die offenbar ebenfalls nicht wissen was Halloween bedeutet, 90 Polizisten ausrücken. Die Polizisten hätten in der Hochhaussiedlung Mümmelmannsberg in Hamburg vergeblich versucht die Gruppe aufzulösen und seien stattdessen mit Eiern, Flaschen, Steinen und Knallkörpern beworfen wurden. Drei Polizisten seien hierdurch verletzt und vier Streifenwagen beschädigt worden.

Offenbar kennt die Mehrheit der Jugendlichen und Erwachsenen nicht die Bedeutung von Halloween. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich wurde bereits am Vortag gewarnt, alles in Sicherheit zu bringen, als ob die “Hottentotten” einmarschieren würden. Das Bundeskriminalamt wies darauf hin, dass Halloween “Süßes oder Saures” kein Freibrief für Sachbeschädigungen sei. Auch dort gab es mehrere Vorfälle, bei einem wurde ein Müllkontainer durch Knallkörper zerstört und ein Junge verletzt.

In Württemberg, Esslingen und Stuttgart hätte die Polizei ebenfalls wegen Sachbeschädigung und leichter Körperverletzung ausrücken müssen, in Tübingen sei es zu fünf Schlägereien gekommen.

Nun noch einmal: Halloween ist nicht nur  ”Süßes oder Saures”. Im Klartext von Türe zu Türe gehen und um Süßigkeiten bitten. Früher wurde Essen für Arme bereits Wochen vorher gesammelt. Falls es keine gibt, lustige Streiche spielen. Die einzige Erklärung für das aggressive Verhalten der Jugendlichen wäre natürlich, dass die Erwachsenen ihnen keine Süßigkeiten gaben und auch keinen Sinn für Humor hatten, wie üblich. Dies wäre eine Erklärung für die Frustration und damit das aggressive Verhalten der Jugendlichen.

Während in Deutschland Halloween offenbar wie eine Fortsetzung der Hooligan-Krawalle in Köln ablief, feierten die Amerikaner wie immer Halloween friedlich und mit viel Humor. In vielen Städten fanden Umzüge mit gruseligen Kostümen statt und Süßigkeiten in Hülle und Fülle. Halloween ist einer der Feiertage in den USA durch den die Süßwarenindustrie die grössten Umsätze macht.

Auch im Weißen Haus verteilte Präsident Barack Obama mit seiner Frau Michelle traditionsgemäß am Halloween-Abend an unzählige Kinder Süßigkeiten. Die Obamas verteilten frisch gebackene Kekse, Popkorn und Lakritze. Wie jedes Jahr kamen über 5000 amerikanische Bürger, Studenten und Kinder von Militärangehörigen zu Besuch in das Weiße Haus. Zu einem der grössten Feiertage und Familienfeste.

Halloween ist eines der grössten amerikanischen Feste und wurde von katholischen, irischen Einwanderern in die USA mitgebracht. Um dieses Fest feiern zu können, benötigt man also nicht nur Friedfertigkeit, Humor und Höflichkeit – die es bei uns offensichtlich nicht mehr gibt.

Halloween ist weder ein Tag zum Frust und Aggressionsabbau, noch ein Tag für typisch deutsche Hooligan-Krawalle.

Halloween kann man also nicht einfach so kopieren und konsumieren wie ein Hamburger, hierfür ist vielmehr etwas Bildung, Tradition und Kultur nötig.

Astrid Ebenhoch ist Journalistin und Gründerin von Hounds & People

Über den Ursprung und die Bedeutung von Halloween hier: Halloween: Jack O’Latern und “Trick or Treat”.

Halloween im Weißen Haus