Michael Kiwanuka berührt mit seiner Musik – wie auch der Soul.
Mit leisen Tönen, groovenden Songs und samtiger Baritonstimme, kam gerade das Debutalbum „Home Again“ des Sängers und Songwriters Michael Kiwanuka auf den Markt. Das im ersten Moment bei dem Song „Tell me a Taile“ an Marvin Gaye erinnert.
Zurecht wurde der 25-jährige Sänger in England als bester Newcomer mit dem BBC-Musikpreis ausgezeichnet. Seine Musik ist zeitlos und passt eigentlich nicht in die derzeitigen Charts der lauten Popmusikindustrie. Der Gedanke, ihn zum üblichen derzeitigen vordergründigen Genere des „Retro“ einzuordnen, verfliegt, wenn man seine Musik mit seinem eigenen Stil hört und auch seine Biographie kennt.
Eigentlich wollte er, als Sohn ugandischer Einwanderer, Fußballspieler werden. Als er das erste Mal Jimmi Hendrix hörte begann er Gitarre zu spielen – auch weil er die gleiche Hautfarbe wie er hatte. Im Alter von 16 Jahren hörte er Otis Redding und änderte seine Musikrichtung hin zum Soul und Folk. In dieser Zeit lernte er die Musik von Bill Withers aus den 70ern kennen, die ihn inspirierte und begann seine eigenen Songs zu schreiben.
Er studierte Jazz an der Royal Academy of Music und Popular Music an der Westminster University und verdiente seinen Unterhalt als Session-Gitarrist. Singen wollte er eigentlich nie, weil er seine Stimme nicht mochte. Erst nach vielem positiven Feedback, nach der Aufzeichnung eines Demobands, konnte er sich durchringen selbst zu singen. Die englischen Medien berichten von seiner Bescheidenheit. Sein Debutalbum ist beeindruckend! Vor allem mit welch einfachen Mitteln und Arrangements er welches Ergebnis erzielt.
Auch in England dem Eldorado der Musikbrache, in dem jeden Tag ein herausragender neuer Musiker entdeckt wird, unterscheidet er sich eklatant vom Musikmarkt. Offenbar haben nicht nur die Britten einen neuen Soulsänger gefunden. Bei Michael Kiwanuka ist man sich in der Musikwelt einig. Nicht nur in England und den USA, wo er gerade erfolgreich tourt, sondern auch in Deutschland wird er mit Lobeshymnen überschüttet. Kein Wunder seine Musik hat Suchtpotential und verliert auch beim wiederholten Hören nicht an Qualität.
Ein bemerkenswerter Shooting Star, von dem man auch in Zukunft noch mehr hören möchte.
CD - Home Again
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