Wiedersehen und Danke, Robin Williams! Er machte diese Welt zu einem besseren Ort!
Robin Williams wurde eingeäschert und seine Asche bereits am 12. August in der San Franzisco Bay verstreut. Am 20. August wurde eine offizielle Sterbeurkunde vom Staat Kalifornien ausgestellt, die bestätigt, daß Robin Williams am 11. August in Tiburon, Kalifornien in seinem Anwesen gestorben ist, so Radar Online.
Der Tod von Robin Williams erschütterte so viele Menschen, weil er jemand war der die Menschen zum Lachen, zum Weinen, aber auch zum Nachdenken brachte und diese Welt zu einem besseren Ort machte.
Er wollte, daß es den Menschen gut geht und half immer wo er konnte. Eine seiner großen Charaktereigenschaften war seine Menschlichkeit. Er nahm kranken Kindern die Angst und besorgte Obdachosen einen Job. Offenbar kannte er die Ursachen für eine Depression genau.
Robin Williams war nicht nur einer der vielseitigsten und talentiertesten Schauspieler, sondern auch ein hingebungsvoller Vater und er liebte Hunde. Sein Mops Leonard wird ihn vermissen. Robin Williams übernahm den Mops Leonard 2010 aus dem Tierschutz in New York.
In seinem privaten Leben kämpfte er gegen seine eigenen Dämonen. Wozu auch seine Depression gehörte, die er geheim hielt und offenbar mit seinem Lieblinssport Rennradfahren lange bekämpfen konnte.
Was würden sie tun, wenn sie erfahren würden, daß ihnen die einzigen “Ersatzdrogen”, wie Dopamin, Endocannabinoide und Serortonin die ihr Körper beim Sport ausschüttet, auch gegen ihre Depressionen, nicht mehr zur Verfügung stehen, weil sie an Parkinson erkrankt sind und ihre Muskeln versteifen werden? Schlaue Ratschläge geben? Was man hätte alles tun können, wie das was derzeit in den Medien statt findet?
Die meisten, auch die, die ihn lange kannten, sind erschüttert über seinen Tod und darüber, daß sie nicht wussten und bemerkten, wie schwer er an einer Depression erkrankt war. Es ist leicht, um sich aus der Verantwortung zu ziehen, im Nachhinein zu behaupten, daß man hätte helfen können. Ja, vielleicht? Nur nicht gegen die Krankheit Parkinson, die er im Anfangsstadium hatte und dies wusste Robin Williams offenbar.
Vielleicht wusste er, daß er mit dieser Krankheit seinen geliebten Rennradsport nicht mehr hätte nachgehen können und auch, daß dies das Ende für ihn als Schauspieler und Komiker bedeutet hätte. Michael J. Fox zog sich nach seiner Erkrankung an Parkinson aus den Filmgeschäft zurück. Vielleicht wusste Robin Williams dies alles und wollte diese Erfahrungen einfach nicht machen und erleben?
Bei jedem Auftritt, jeder Rolle, hätte man ihn, wenn bekannt geworden wäre, dass er krank ist und an einer Depression leidet, mit anderen Augen gesehen. Er hätte seine Glaubwürdigkeit als Schauspieler und Komiker verloren. Ein Drogen und Alkoholproblem eines Schauspielers oder Komikers, wird in der Gesellschaft und im Filmgeschäft eher toleriert – weshalb er auch ganz offen damit umging – als ein kranker, depressiver Komiker und Schauspieler. Vielleicht wusste dies Robin Williams und verschwieg deshalb seine Krankheit.
Robin Williams über Hunde und Katzen
Das einzige was übrig bleibt ist eine Krankheit, die offensichtlich in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabuthema ist.
Als Schwäche betrachtet wird, über die immer erst dann eine öffentliche Diskussionen stattfindet, wenn wieder einmal ein Prominenter deshalb gestorben ist.
Ansonsten wird diese Krankheit, die auch ein Symptom unserer Gesellschaft ist, verschwiegen. Meist entpuppt sich die geheuchelte Toleranz gegenüber dieser Krankheit und den Menschen die hiervon betroffen sind, zusätzlich als brutale Realität. Wie ein Stigma, ein Makel eines Menschen, der sich nicht mehr wie erwartet und gewünscht verhält und funktioniert.
Auslöser für eine Depression können, Arbeitslosigkeit, finanzielle Probleme, das Alter, Drogenmissbrauch, ein emotionales Trauma und auch das Desinteresse der anderen am Einzelnen sein. Vor allem Auslöser, wie finanzielle Probleme oder der Verlust des Jobs, die mit Hilfe vom Freunden zu lösen wären, könnten eine Depression oder eine Verschlimmerung verhindern. Oder kennen Sie einen Psychiarter oder Psychologen, der einem Menschen, weil er sich in finanzieller Not befindet und deshalb depressiv wurde, hilft, einen Job besorgt oder kostenlos behandelt? Die Depression wäre in vielen Fällen, nie entstanden oder vielleicht verschwunden, wenn Menschen, Familie und Freunde, füreinander da wären. Menschen die Angst vor dem Altern haben, wären nicht alleine, wenn man sich für sie interessieren und um sie kümmern würde – anstatt sie abzuschieben.
Dabei gibt es inzwischen laut WHO auch in den europäischen und westlichen Ländern mehr Suizide, pro hunderttausend Einwohner im Jahr, als Verkehrstote:
In Deutschland 12,3 %, Schweden 13,2 %, Dänemark 13,6 %, Österreich 15,3 % , Frankreich 16,3 %, Schweiz 17,5 %, Belgien 21,1 %.
Die wenigsten Suizide finden in Europa in Griechenland 3,5 %, Großbritannien 6,8 %, Italien 7,1 %, Spanien 7,8 % statt – in den USA 11,0 %.
Die WHO Ergebnisse beweisen nicht nur wie groß das Sozialverhalten einer Gesellschaft, also das Interesse am anderen, die Solidarität, und wie geistig gesund diese ist. In einer Gesellschaft ist nicht nur Materielles für das Wohlergehen der Menschen ausschlaggebend, sondern vor allem das Interesse der Gesellschaft am Einzelnen, Humanität, Freiheit, Respekt und Toleranz. Die höchste Suizidquote gibt es in Südkorea mit 31,0 %, Litauen 34,1 %, Weißrussland 28,4 und andere kommunistisch regierte Länder.
Allein die Tatsache, daß sich Menschen in einer Notsituation an eine anonyme Hotline wenden müssen, weil niemand für sie da ist, zeigt den eigentlichen Missstand in dieser vom Profit und Egoismus getriebenen Gesellschaft, die sich an Äusserlichkeiten orientiert.
- In Deutschland: Die Telefonseelsorge, anonym, kostenlos und 24 Stunden erreichbar 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 und die Website der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.
- In der Schweiz: Suizidprävention Schweiz, Ipsilon
Vielleicht sollten wir damit beginnen uns mehr Mühe zu geben, die Menschen mit denen wir leben, für die wir uns interessieren und mit denen wir behaupten befreundet zu sein, wirklich kennen lernen zu wollen und hinzusehen – auch, um vor allem für sie da zu sein, wenn sie uns brauchen. Wie es eigentlich selbstverständlich sein sollte, aber nicht mehr statt findet. Nachdem jeder nur mehr mit sich selbst und damit beschäftigt ist perfekt zu funktionieren, um die Erwartungen anderer zu erfüllen oder noch mehr Profit zu machen.
Wenn Sie den Mut haben, testen sie Ihr privates Umfeld. Ob Ihre Familie, Freunde und Bekannten in einer Notsituation genau so für Sie da wären, wie Sie für sie. Wenn dies nicht der Fall ist, sollten Sie sich vielleicht ein anderes Umfeld und einen anderen Freundeskreis suchen. Dies wäre der erste Schritt für eine gute und gesunde Prävention.
Der Komiker Billy Crystal wird Robin Williams am kommenden Montag bei der Verleihung der Emmy-Awards mit einer besonderen Hommage ehren und an seinen Todestag dem 11. August 2014 erinnern, so die Los Angeles Times. Robin Williams spielte mit ihm in dem Film ”Father’s Day” und war mit ihm Gast bei der Serie “Friends”.
Der Sänger und Songwriter Joseph Arthur schrieb eine bewegende Hommage für Robin Williams.
Arthur zeichnet einen Bogen seiner Karriere und verweist auf viele TV-, Film-und Comedy-Rollen aus “Mork & Mindy” und “Good Morning Vietnam”, “König der Fischer” und “Der Club der toten Dichter”.
Arthur singt am Anfang von dem inneren Schmerz, der unter dem ungezügelten Williams als Komiker lauerte.
The Fisher King was you
The Fisher King was you
Those of us never knew
That your demons hadn’t yet been tamed
You hid in the storm
Of laughter so warm
Hard to see that the source
Was still maimed
“Als ich von seinem Tod hörte, schien es, als ob das Universum einen Fehler gemacht haben musste. Hoffentlich wird diese Tragödie dabei helfen, über die Krankheiten von Sucht und Depression öffentlich zu sprechen. Wir brauchen auf jeden Fall einen progressiven und toleranten Ansatz. Wir sind fragile Wesen und das Leben ist ein Segen. Godspeed Robin.” so Joseph Arthur zur Los Angeles Times.
Goodbye and thank you Mr. Williams! You made this world a better place.
Wiedersehen und Danke Mr. Williams! Sie machten diese Welt zu einem besseren Ort.
Astrid Ebenhoch ist Journalistin und Gründerin von Hounds & People
A Tribute to Robin Williams 1951-2014
Robin Williams Besuchte Coko den Gorilla
Foto: Pinterest