„Gefährliche Hunde“ sind dankbare Karriereobjekte von Politikern aller Couleur geworden, um sich die Wiederwahl zu sichern, der gaffenden Öffentlichkeit das Bemühen um die Sicherheit – besonders von Kindern (!) – vorzugaukeln: sie werden gnadenlos verfolgt, eingesperrt und – umgebracht.
Inzwischen schwappte dieser Wahn nach Nordirland und erreicht Dänemark, das inzwischen „verbotene Rassen“ kennt.
Wie gut, dass es sich nur um Hunde handelt, wird so mancher Zeitgenosse denken, der in der Schule das schwierige Fach „Geschichte“ fürchten gelernt hat.
Eines hat sich seit dem Jahr 2001 deutlich gezeigt: das Unrecht im Umgang mit diesen bedauernswerten Tieren wird in der Mitte Europas nicht realisiert. Das wundert mich nicht, wenn mehr als 30 Prozent der Hauptschulabgänger nicht wissen, wer Hitler war und Geschichtsbücher allgemein zu den unbeliebtesten Büchern schlechthin zählen – weit unbeliebter als z.B. eine Griechisch- oder Lateingrammatik.
Ab morgen kann man den Film Hannah Arendt in den Kinos sehen. Alle Beschäftigten im Staatswesen sollten Freikarten bekommen. Auch unsere gewählten Politiker. Vielleicht können sie dann begreifen, was geistlose und gefährliche Mittelmäßigkeit ist.
Dirk Schrader, ist leitender Tierarzt des Tierärztlichen Instituts für angewandte Kleintiermedizin, Autor und Inhaber der Website Kritische Tiermedizin in Hamburg–Rahlstedt.
Foto: © T. Michel
Siehe auch:
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Vielen Dank Herr Schrader für diesen äußerst lesenswerten Artikel. Sie sprechen mir aus der Seele.
Erst neulich kam diesbezüglich ein sehr interessanter Artikel im WDR- leider kennt die Mehrzahl der Bevölkerung aber nur die Bild Zeitung und wird nie das WDR einschalten.
Machen Sie weiter und klären Sie möglichst viele Menschen aus. Ich wünsche Ihnen ein gutes und gesundes neues Jahr.
LG!