Markus Söder hat letzte Woche überall Kreuze aufgehängt. Nun haben ihn die Kirchen für seine alberne PR-Aktion heftig kritisiert – und das gefällt Markus Söder gar nicht.
Das kommt halt davon, wenn man plump versucht Symbole zu instrumentalisieren.
Söder zeigt wieder einmal: Den grössten Keil schiebt immer noch die CSU zwischen die Leute.
Falls es jemand immer noch nicht mitbekommen hat: Im Herbst wird in Bayern gewählt. Und bis dahin muss Söder den starken Mann spielen.
Hauptsache die AfD klein halten, egal mit welchen Mitteln.
Aber egal wie lange Söder im rechten Teich fischen geht, am Ende bleiben die Leute beim blau – braunen Original.
Das Problem lösen auch keine Kreuze.
Söder sagte, er wundere sich, dass wir über Toleranz für andere Religionen reden und uns nicht trauen zu unseren eigenen Werten, unserer eigenen Religion zu stehen.
Ich wundere mich, dass Markus Söder anscheinend nicht weiss was Toleranz ist: Minderheiten nicht ausgrenzen!
Und jetzt zeigt sich Söder enttäuscht, dass ihn alle durchschaut haben, insbesondere die Kirchen.
Dabei ist es egal ob AfD oder CSU sich abwechselnd als Retter des Abendlandes aufspielen: Rechts bleibt Rechts!
Rechts lehnt ab! Rechts grenzt aus! Rechts ist nicht tolerant!
Der Generalssekretär Markus Blume legte noch einen drauf: “Bei den Kritikern haben wir es mit einer unheiligen Allianz von Religionsfeinden und Selbstverleugnern zu tun.”
Diese Worte könnten genau so von Islamisten kommen. Nur wenn die so etwas sagen, dann ist das Abendland in Gefahr.
Wenn die CSU es sagt, dann soll damit die deutsche Identität geschützt werden.
Also, was denn jetzt?
Erst bekommen wir ein Heimatministerium,
dann gehört der Islam nicht zu Deutschland,
dann will Bayern Depressive als potenzielle Straftäter behandeln,
dann das Polizeigesetz verschärfen,
Telefone abhören,
Briefe öffnen,
Video-Überwachung,
Gesichtserkennung,
Polizisten sollen Handgranaten mit sich tragen,
und jetzt gibt es Kreuze für alle.
Wenn man Bayern jetzt durch z.B. Türkei ersetzt und Kreuz durch Coran, dann reden alle plötzlich von einem diktatorischen islamistischen Regime das seine Bürger unterdrückt. In Bayern ist das aber alles o.k.
Mein plumper Lösungsvorschlag: Es ist Zeit diese gefährliche Partei in Bayern endlich abzuwählen! Weg mit der CSU!
Michel Abdollahi ist iranisch-deutscher Journalist, Moderator und Reporter beim NDR.
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