Wer kennt nicht den Begriff „Watergate“ als Synonym für Hinterhältigkeit, Lüge, Verrat und Korruption! „Watergate“ steht aber auch für Vertuschung von Ämtermißbrauch.
Stellen Sie sich vor, zwei Tierärzte kämpfen in einem Stadtteil von Hamburg um Kunden, Geld und Ruhm – und kommen sich ständig in die Quere. Abneigung und Hass ist ihr „täglich´ Brot“.
Ruhm und Kundenvertrauen kann man in der Veterinärmedizin aber nicht nur durch gute und faire Leistung erreichen, sondern auch dadurch, dass man sich zum Tierärztekammerpräsidenten oder zur Tierärztekammerpräsidentin wählen lässt – in das Machtzentrum der Hamburgischen Tierärzteschaft. Hier kommen alle Fäden zusammen – und auch Beschwerden von Tierhaltern – berechtig oder nicht – werden in Aktenordnern gesammelt.
In dieser dunklen Ecke türmt sich viel ungeklärter Schmuddelkram. Zum Beispiel ist es in Hamburg Mode geworden, dass untereinander konkurrierende Tierärzte oder Tierärztinnen Kunden aufhetzen, Beschwerdebriefe über die ungeliebte Kollegin oder den ungeliebten Kollegen an die Tierärztekammer zu senden. Auch die Zahl der gegenseitigen Strafanzeigen hat so zugenommen, dass die Staatsanwaltschaft richtig gut zu tun hat. Die Veterinärmedizin in Hamburg hat sich in einen Rattenkäfig verwandelt, in welchem sich die „niedlichen Tierchen“ ständig beißen – Ursache: Enge und Futterneid.
Im schönen Stadtteil Pöseldorf stehen sich seit vielen Jahren eine Tierärztin und ein Tierarzt feindselig gegenüber. Der Tierarzt ist ein dunkelhäutiger erfolgreicher Mann kubanischer Herkunft – höchst medienwirksam und oft im Fernsehen. Sie ist mit ihrer Praxis knapp 800 Meter von der seinen entfernt und – Kammerpräsidentin und Wächterin über Sitte und Anstand unter den Tierärzten und – über den Schmuddelkram.
Eine Beschwerde über unseren Kubaner und Fernsehdoktor in der Redaktion einer bekannten Zeitung bringt eine publizistische Lawine ins Rollen. Des Journalisten Freund bei der Boulevardpresse ist das „Aufdecken“ von Skandalen, saftig miesen Geschichten, die vor allem die Auflage seiner Zeitung erhöhen soll. Dafür bekommt er richtiges Geld.
Soweit so gut.
Ein wackerer netter junger Mann und freier Journalist schnappt sich die Beschwerdestory und denkt: Was kann ich damit machen? Und er denkt an das viele schöne Geld, das er als „Zeilenhonorar“ einstreichen wird. Er nimmt die Beschwerde der unzufriedenen Tierhalterin für bare Münze. Ob diese der Wahrheit entspricht interessiert ihn nicht. Schließlich ist Sommer und im Sommerloch gelten die Gebote des seriösen Journalismus noch weniger. Auch Anständigkeit ist nicht so das, womit man sich jetzt auseinandersetzen will. Der Blutgeruch des Skandals hängt über der Redaktion und vernebelt die Sinne.
Der nette junge Mann kennt die Bedeutung der Recherche und er macht sich trotzdem auf den Weg, einen Zeitungsartikel zusammenzuzimmern, der ihm ´Ruhm und Ehre´ einbringen soll.
Und er landet Volltreffer. Wir haben diesen Satz bis zur tatsächlichen Klärung entfernt.
Der Zeitungsartikel, ganzseitig und mit einem netten Foto unseres Fernsehdoktors erscheint am 11. Juli 2011. Darin berichten unzufriedene Kunden, was ihnen widerfahren ist. Nicht nett. Aber – sind die Behauptungen von schlechter und maßlos überteuerter Leistung glaubwürdig? Ein ungeheurer Skandal tobt durch Hamburg. Von Journalistenehre oder Pressecodex wollen wir gar nicht erst sprechen. Eine bekannte nicht neue Methode der Vorverurteilung durch Boulevardzeitungen wird von den Lesern widerspruchslos hingenommen.
Was ist mit der Existenz unseres Fernsehdoktors? Wird erneut eine weitere Existenz nachhaltig durch völlig unbewiesenen Schmuddelkram zerstört?
Das, was in dem Zeitungsartikel nicht stand, ist der Umstand, dass er am 11. Juli in seiner Heimat Kuba war und zur Sache nicht befragt werden konnte. Hatte er eine Chance sich zu wehren und eine Gegendarstellung anbieten? Nein! Eine erneute „Meisterleistung“ der Yellow Press! Gratuliere Hamburg! William Randolph Hearst lässt grüßen.
Anmerkung für den interessierten Leser: William Randolph Hearst, nachzulesen in Wikipedia, war ein ungewöhnlich erfolgreicher Medienmogul in den USA, der Mediengeschichte machte, indem er „Wahrheiten“ kaufte, um sie in seinen Boulevardzeitungen zu publizieren. Seine “Gesetze” haben bei der Yellow Press bis heute Gültigkeit!
Unsere Redaktion wird selbstverständlich weiterhin im Sinne der Meinungs-, und Pressefreiheit sowie der Informationspflicht, über diesen Fall berichten!
Dirk Schrader, ist leitender Tierarzt des Tierärztlichen Instituts für angewandte Kleintiermedizin, Autor und Inhaber der Website Kritische Tiermedizin in Hamburg–Rahlstedt.
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Das ist nicht verwunderlich und in Deutschland seit 1933 üblich. Neid, Missgunst, Denunziation waren auch in unserer Geschichte die Motivation für die Gräueltaten. Heute wird in Deutschland “Trittbrett” gefahren und mangels Kreativität und Kompetenz geklaut, daß die “Schwarte” kracht. Und da regen wir uns über China auf… Und wenn es einer trotz Rufmord, Denunziation und den “Knüppeln” durch die Behörden, schafft erfolgreich zu sein, dann wird er wie oben fertig gemacht und diffamiert, das ist hier üblich! Darin waren wir feigen Deutschen schon immer gut, andere denunzieren, wenn sie erfolgreicher als wir sind. Aber jammern und lieber Harz vier beziehen…….. Nach dem Motto: “Wenn ich nicht erfolgreich bin, dann darfst Du das auch nicht!” Na dann, gute Nacht Deutschland! Und da wundern wir uns über fehlende Umgangsformen hier …..