Sehr viele Menschen werden bei dem einen oder anderen Thema im Laufe ihres Lebens zu kleinen Spezialisten, ohne Studium und Abschlusszeugnis mit staatlichem Anerkennungsstempel drauf.
Und ja, mit Integration kenne ich mich aus. Und zwar so gut, dass ich die letzten Jahre über die deutsche Zuwanderungsdebatte mit voll aufgedrehten Alarmleuchten verfolgt habe und mich immer wieder fassungslos fragen musste: von was reden die da überhaupt?
Ich lebe ja nun schon seit über 17 Jahren in Thessaloniki, bin hier auch schwer verheiratet und somit sowas von integriert, dass der ein oder andere besorgte Bekannte aus meinen stuttgarter Zeiten befürchtet, ich hätte meine Identität verloren. Hä? Man kann seinen Autoschlüssel verlieren, oder die deutsche Nationalmannschaft ein Endspiel gegen Italien – aber doch nicht seine Identität.
Doch egal ob Deutschland nun von unintegrierbaren Fremden übervölkert wird, oder ob ich in einem anderen Land genau das lebe, was die deutsche Zuwanderungsdebatte von den Fremden fordert: Nämlich Integration! Und hinter irgendeiner Eiche lauert er, wie der böse Wolf, der Identitätsverlust.
Sei’s drum. Was sagt denn eigentlich der Duden zu diesem Thema? Er definiert Integration als Einbeziehung oder Eingliederung in ein größeres Ganzes, oder soziologisch auch als Verbindung einer Vielheit von einzelnen Personen oder Gruppen zu einer gesellschaftlichen und kulturellen Einheit.
Gefällt mir gut, was der liebe Duden hierzu schreibt. So sehe ich das auch. Denn vor allem macht diese Definition auch deutlich, dass das dazugehörige Verb kein reflexives, sondern ein aktives Verb ist. Man kann sich also nicht selber integrieren. Man wird integriert.
Zugegeben, das stimmt nicht ganz. Natürlich kann man sich auch selber integrieren. Vorausgesetzt jedoch, man besitzt die nötigen Kenntnisse darüber, wie dieses große Ganze in seinem Beziehungsgeflecht funktioniert, und wie die einzelnen Glieder in ihm zusammenhängen. Und vorausgesetzt natürlich auch, dieses „große Ganze“ gewährt einem überhaupt die Möglichkeit, sich einzugliedern.
Genug der Theorie und zurück zur deutschen Zuwanderungsdebatte.
Das große Ganze ist hier die deutsche Gesellschaft, und das Beziehungsgeflecht wird in erster Linie durch Sprache hergestellt. Logisch. Denn irgendwie müssen sich alle Beteiligten miteinander verständigen, um Beziehungen zueinander aufbauen zu können. Und hiermit komme ich zu meiner Fassungslosigkeit, nämlich der Forderung, die Zuwanderer (woher auch immer) sollten sich gefälligst in Deutschland integrieren. Auch wenn in dieser Forderung „Integration“ wohl mit „Anpassung“ verwechselt wird, muss ich all die, die diese Forderung stellen, fragen: wie bitte soll das funktionieren?
Haben Sie das schon mal selber gemacht?
Wissen Sie, was das bedeutet, seinen Alltag in einer Sprache bewältigen zu müssen, die man erst noch richtig lernen muss?
Bedeutet diese Forderung denn nicht auch, dass alle, die nach Deutschland kommen wollen (woher und weshalb auch immer), vorher in ihren Herkunftsländern mindestens so gut Deutsch lernen müssen, dass sie sich reibungslos in die Gesellschaft und das Arbeitsleben integrieren lassen?
„Nun gut“ höre ich schon den Einwand „das mag ja sein. Dann sollen sich aber die Zuwanderer ihrer Integration in die deutsche Gesellschaft zumindest nicht verweigern.“ Richtig. Ich bin auch der Ansicht, dass ein Mensch, der freiwillig oder aus Not in ein anderes Land zieht und sich dort den Integrationsbemühungen verweigert, ein Problem hat. Und zwar in erster Linie mit sich selber.
Dann fragen wir doch mal einen dieser deutschen Auswanderer in Griechenland, warum er nach über 15 Jahren Aufenthalt im Land immer noch nicht lesen und schreiben kann, und sich seine Sprachkenntnisse ansonsten darauf beschränken, in seiner Stammkneipe am Meer Retsina und Ouzo bestellen zu können. Und dieser eine Auswanderer ist keine Ausnahme. Es gibt Tausende davon.
„Och Gott, Griechisch ist so schwierig und dann noch diese fremde Schrift.“ Das ist die gängige Antwort.
Jetzt kann man einwenden, dass dieser deutsche Auswanderer ja wohl sein entspanntes Leben in Griechenland von Deutschland aus finanziert hat, niemandem zur Last fällt und deshalb leben kann, wie er will.
Ich widerspreche dem nicht, möchte es aber anders formulieren: im Gegensatz zu einem Kriegs- oder Armutsflüchtling oder auch einem Menschen, der sein berufliches Leben in einem anderen Land organisieren möchte, kann er sich wohl seine Sprachfaulheit und seine Integrationsverweigerung leisten und muss nicht vorleben, was mit der Integrationsforderung in der deutschen Zuwanderungsdebatte gemeint ist. Und unfreiwillig zeigt er auch, dass es bei dieser Debatte nicht wirklich um die Achtung kultureller Werte, sondern vielmehr um die gesellschaftlichen Kosten geht.
Dennoch hat unser lieber deutscher Auswanderer natürlich recht, wenn er sagt, dass Griechisch sehr schwierig ist. Ja und was ist mit der deutschen Sprache? Ist die etwa einfach?
Deutsch und Griechisch sind sich in ihrer komplexen Grammatik und ihrem schier unendlich reichen Wortschatz sehr ähnlich.
Und ich behaupte schon lange, dass ich meine Muttersprache erst dadurch wirklich kennengelernt habe, als ich Griechisch gelernt habe. Und beide Sprachen sind nicht einfach so in der Schule oder in Sprachkursen zu erlernen. Man muss sie jeden Tag anwenden.
Doch dazu bedarf es eben auch eines gesellschaftlichen Umfeldes, in dem die Menschen gerne und selbstverständlich mit einem reden und auch die Geduld aufbringen, einem bei sprachlichen Unzulänglichkeiten behilflich zu sein.
Die Griechen scheinen sich eher darüber bewusst zu sein, was für eine schwierige Sprache sie sprechen und empfinden es im Allgemeinen als ein großes Kompliment, wenn ein Mensch aus einem anderen Land sich ernsthaft die Mühe macht, diese zu erlernen und bieten ihm eben auch dieses nötige gesellschaftliche Umfeld dafür.
Vielleicht hat dieses kleine Land es auch deshalb bisher relativ gut geschafft, große Zuwanderungen mit den damit verbundenen gesellschaftlichen Umwälzungen nicht nur zu verkraften, sondern auch zu absorbieren. Zum Beispiel ist davon, dass nach dem Sturz des albanischen Hoxha-Regimes über eineinhalb Millionen Albaner nahezu unkontrolliert ins Land strömten, und bis Ende der 90er Jahre ca. 10% der griechischen Gesamtbevölkerung ausmachten, heute kaum noch etwas zu spüren.
Die meisten der damals zugewanderten Albaner sind heute ganz normale, angesehene Mitbürger, sprechen mehr oder weniger akzentfrei Griechisch und haben zum Teil auch die griechische Staatsbürgerschaft angenommen. Und all das ganz ohne staatliche Integrationsprogramme.
Ich weiß natürlich, dass man das kleine Griechenland auch im Umgang mit solchen Problemen nicht einfach so mit einer solch großen Industrienation wie Deutschland vergleichen kann.
Dennoch halte ich es für sinnvoll, sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass rechtliche Regelungen und gesetzliche Verpflichtungen bei der Zuwanderung, höchstens kurzfristige finanzielle Lösungen, aber keine kulturelle Integration, also (im Sinne des Duden) die Verbindung einer Vielheit von einzelnen Personen oder Gruppen zu einer gesellschaftlichen und kulturellen Einheit, schaffen können.
Das schafft nur Bildung. Und die zu fördern und zu organisieren, das wäre eine tolle Arbeit, derer sich der deutsche Staat gerne annehmen darf. Und hierbei reicht es natürlich nicht, einen syrischen Kriegsflüchtling zum Deutschunterricht zu verpflichten.
Ohnehin halte ich es für eine Beleidigung des gesunden Menschenverstandes, jemanden zu etwas zu verpflichten, was eigentlich selbstverständlich ist und was man dann selber auch gar nicht umsetzen kann, weil z.B. Geld und kompetente Sprachlehrer fehlen.
Natürlich kostet das Geld. Und zwar richtig viel. Vor allem auch, weil die deutsche Gesellschaft wohl bei sich selber anfangen muss, bei den eigenen Kindern.
An den Schulen muss Sprach- und Denkbildung wieder Priorität sein. Und da sollen diese Kinder ruhig an der Grammatik ihrer Muttersprache verzweifeln. Macht nichts, umso besser.
Vielleicht bringen sie ja dann später mal für einen Syrer oder Sengalesen, der unbedingt Deutsch lernen muss, genau dieses Verständnis auf, das der jetzigen Zuwanderungsdebatte fehlt.
Und dann klappt das vielleicht auch mal mit der Integration.
Felix Leopold ist Liedermacher, lebt seit 17 Jahren in Griechenland und tourt mit seinem Programm jedes Jahr auch in Deutschland: felix-leopold.com. Hier sein Tourenplan von April bis März für Deutschland.
Deutsche Migranten in Griechenland
Genau aus diesem Grund funktioniert in Deutschland Integration nicht. Wenn man sich überlegt, wie sich vor allem die meisten Deutschen im Ausland verhalten, muss man sich schämen, dieser Nation anzugehören. Und einen Kniefall vor den toleranten und menschlichem Verhalten der Menschen in den Ländern wie Griechenland und auch Italien machen. Die diese großkotzigen Deutschen erdulden müssen. Sie nahmen die vielen Flüchtlinge auf und wurden von den Deutschen und der EU im Stich gelassen wurden. Deutsche sind nicht nur unmenschlich und herzlos, sie wissen auch nicht was Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft bedeutet, profitieren aber in diesen Ländern, davon.
Gerade die Deutschen, die asozialste Nation, nicht nur in der EU, die nur an ihren eigenen Profit und Vorteil denkt. Wenn ich im Ausland bin und Pauschaltouristen sehe, spreche ich nur englisch und möchte nicht als Deutsche erkannt werden. Das Verhalten ist einfach zum fremdschämen. Alles was nicht niet und nagelfest ist, reißen sie sich unter den Nagel ohne Rücksicht auf Verluste und pöbeln herum. Überall, nicht nur am Frühstücksbuffet oder am Strand.
Und dann die großkotzigen und unkultivierten Deutschen im Ausland, die meinen man könne sich mit Geld alles kaufen. Nur Anstand, Umgangsformen, Bildung und Menschlichkeit eben nicht, wie man sieht. Mir tun die armen notleidenden Menschen in Deutschland leid, die solchen gönnerhaften und fremdenfeindlichen Deutschen ausgeliefert sind und von Rechten angefeindet werden. Es ist mehr als peinlich, vor allem, dass sie nicht einmal bemerken wie arm sie sind.
Ich wünsche mir, dass man mit ihnen im Ausland so umgeht, wie sie in Deutschland mit Ausländern und Flüchtlingen umgehen. Und die wenigen Deutschen die erkannt haben, was dies für ein egoistisches und asoziales Volk ist, haben längst, wie in dem Video, die Koffer gepackt und sind geflüchtet.
Ein Land das die eigenen Leute permanent ausbeutet, und sich nur für Profit interessiert, ist zum scheitern verurteilt. Es wird die zeit kommen, wo es Deutschland schlecht gehen wird und nicht mehr großkotzig auch in der EU den Kurs vorgeben können. Die Engländer sind raus und haben für freien Welthandel gesorgt.
Nur dann sollte ihnen nicht wieder wie nach dem zweiten Weltkrieg, wie von den Alliierten geholfen werden und ihnen das Geld nachgeschmissen werden, obwohl sie Täter waren. Ein Volk das keine Menschlichkeit, Mitgefühl und Anstand besitzt, ist dem Untergang geweiht und das wissen andere Länder, nur Deutsche nicht. Denn das ist es was eine Gesellschaft zusammenhält und benötigt um vor allem in schlechten Zeiten überleben zu können. Aber das haben die Deutschen bis heute nicht begriffen. Es war ein Fehler, dass die Alliierten ihnen damals halfen. Sie haben nichts gelernt und werden es auch nie lernen. Und das ist nicht nur gefährlich, sondern beweist vielmehr warum diese Bevölkerung zu Mittätern während der zweiten Weltkrieg wurde, sie würden es wieder wie man sieht, sitzen sie schon wieder im Bundestag. Sie haben nichts gelernt!