Der Weg zum Existenzgründer ist voller Herausforderungen und Hürden aber auch voller Chancen und Möglichkeiten. Ein eigenes Business bedeutet auf der einen Seite, dass man sich ganz nach den eigenen Wünschen und Hoffnungen geschäftlich verwirkliche kann, aber eben auch, dass man die volle Verantwortung für alle Bereiche des Unternehmens trägt.
Das ist ein Grund dafür, warum viele Gründer gerade in den ersten Monaten einige Schwierigkeiten mit dem Weg zum Erfolg haben. Ein wichtiges Werkzeug, mit dem man auch in dem Chaos der ersten Zeit den Überblick behält, ist der Businessplan. Er ist nicht nur das Herz der Planung eines jeden jungen Unternehmens, sondern auch eine Pflicht bei der Suche nach finanzieller Unterstützung.
Was genau ist der Businessplan?
Bei dem Businessplan handelt es sich um ein umfassendes Dokument, das sich mit den Plänen für die eigene Gründung respektive mit dem bereits gegründeten Unternehmen beschäftigt. In der Regel wird es vor der eigentlichen Gründung erstellt und listet nicht nur klar die Ziele und die Meilensteine in den ersten Monaten und Jahren auf, sondern behandelt auch eine umfassende Analyse des Marktes. Darüber hinaus finden sich in einem guten Businessplan verschiedene Kalkulationen zu den eigenen Produkten, den erwarteten Gewinnen und Verlusten sowie dem allgemeinen Umsatz, der nach der Gründung zu erwarten ist.
Klassischerweise beinhaltet der Businessplan die folgenden Kapitel. Diese sind weitestgehend als Pflicht zu verstehen, wenn der Plan wirklich alle gängigen Standards erfüllen und daher auch externe Personen umfassend informieren soll.
• 1. Die Grundsätzliche Idee und Philosophie hinter dem Unternehmen und den Produkten.
• 2. Eine Analyse der anderen Wettbewerber auf dem Markt und der allgemeinen
Marktsituation.
• 3. Langfristige Ziele und Visionen für das eigene Unternehmen.
• 4. Strategien für den Vertrieb und die generelle Definition der Zielgruppe.
• 5. Maßnahmen für das Marketing zur Steigerung von Sichtbarkeit und Kundenkontakten.
• 6. Rechtliche Aspekte und Definition der Gründungsform inklusive der richtigen Gesellschaftsform.
• 7. Zahlen und Kalkulationen zu Umsätzen in den ersten drei bis fünf Jahren nach der Gründung.
Es gibt verschiedene Vorlagen und Programme, teilweise auch von offiziellen Stellen, die dabei helfen, die wichtigsten Fragen im Businessplan zu beantworten und somit für eine Vollständigkeit der Unterlagen zu sorgen. Darüber hinaus gibt es Beratungen, zu denen wir später in diesem Artikel noch kommen.
Warum ist der Businessplan für ein Unternehmen so wichtig?
Die Bedeutung eines guten Businessplans beginnt schon bei der eigenen Überprüfung nach dem Start der Gründung. Natürlich kann man viele theoretische Gedanken darüber haben, was die eigene Firma darstellen und was sie vermarkten soll. Gerade im Stress der ersten Wochen und Monate werden manche der Ziele aber bereits verabschiedet und man wird mehr reaktiv denn aktiv. Das ist ein Problem und kann dazu führen, dass man den Überblick über die eigene Unternehmung verliert.
Der Businessplan soll dabei helfen, den Fokus zu behalten und sich im Zweifel selbst zu überprüfen. Entsprechen die gegenwärtigen Wege und Strategien tatsächlich dem, mit dem man vor der eigentlichen Gründung gearbeitet hat? Werden die Erwartungen und Meilensteine erfüllt, die man sich selbst gesetzt hat? Der Businessplan ist also ein Modul für das eigene Controlling und kann dafür sorgen, dass man auch in der stressigen Zeit stets eine Möglichkeit hat, zurück auf die ersten Gedanken zu blicken und sich mit dem eigenen Unternehmen neu zu justieren.
Der Businessplan als wichtiges Dokument rund um die Finanzen
Die Finanzen sind wohl einer der anstrengendsten Aspekte bei jungen Gründern. Wer nicht bereits mit einem guten Polster gestartet ist, wird vermutlich in den ersten Wochen und Monaten den Druck verspüren, möglichst schnell hohe Umsätze zu erzielen. Eine Möglichkeit hier Abhilfe zu schaffen liegt in Krediten und Förderungen. Wer allerdings als Gründer in Deutschland Geld von einer Bank haben möchte, der muss auch einen Businessplan vorlegen können. Das gilt besonders dann, wenn man Geld aus einer Förderung für das eigene Unternehmen haben möchte.
Die Banken werden einen genauen Blick auf den Businessplan und die Zahlen werfen und darüber entscheiden, ob es realistisch ist, dass das Unternehmen am Ende die gewährten Kredite auch tilgen kann. Daher ist es so wichtig, dass man gerade im Bereich der Kalkulationen und der Finanzen realistisch im Umgang mit den Zahlen ist. Spätestens bei der Bank fliegt es nämlich auf, wenn hier mehr Wünsche als Realitäten eingebaut wurden. Das ist ein Grund dafür, warum man sich bei der Erstellung des Plans in jedem Fall einen guten Partner suchen sollte.
Es gibt verschiedene Institutionen, die dabei helfen, die Schritte zur Erstellung eines Businessplans zu begleiten und die richtigen Ratschläge zu geben. Von der IHK über die Arbeitsagentur bis hin zu externen Profis – ausreichend Optionen sind vorhanden, um sich zu informieren und sich beraten zu lassen. Angesichts der Bedeutung eines guten Businessplans ist es schon im eigenen Interesse, dass man diese Möglichkeiten nutzt und sich erfolgreich auf dem Markt platziert, um die Chancen auf eine erfolgreiche Unternehmung zu erhöhen.
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