Der taiwanesische Fotograf hält die Persönlichkeit der Hunde in seinen Bildern fest. Er fotografiert die Hunde aber nicht für Ihre Besitzer, sondern in einem Tierheim kurz bevor sie eingeschläfert werden.
Vor seiner Kamera sitzt ein kleiner Welpe der gerade mal 2 Monate alt ist und neugierig in die Kamera sieht. Der kleine Welpe wird aber nie einen neuen Besitzer bekommen, sondern nach dem Fotoshooting eingeschläfert.
So geht es ca. 70 % der Hunde in Taiwan die nach einer Frist von 12 Tagen, wenn sie nicht abgeholt werden, eingeschläfert werden. Die Arbeit sei für den Fotographen sehr belastend, aber er möchte mit seinen Fotos die er in den letzten zwei Jahren machte, auf die Situation der Hunde in Taiwan aufmerksam machen. Er Fotografiert die Hunde wie in den alten Portraits vor 100 Jahren, in denen die Würde und das Ansehen der Menschen dargestellt wurden.
“Ich glaube, es muss etwas nicht gesagt, sondern gefühlt werden. Ich hoffe diese Bilder bewirken, wenn die Menschen sie betrachten, mit den Tieren zu fühlen und zu verstehen welcher unmenschlichen Gesellschaft sie ausgesetzt sind”, so der Fotograf. Die Hunde werden in Taiwan wie ein Spielzeug angeschafft und wenn sie unbequem werden, ausgesetzt. Anschließend eingefangen und in ein Tierheim gebracht. In diesem Jahr wurden schätzungsweise 80.000 streunende Hunde eingeschläfert. Tierschützer sagen, die Bevölkerung glaubt – die Mehrheit sind Buddhisten – Hunde seien reinkarnierte Menschen, die sich in ihrem früheren Leben schlecht verhalten haben und deshalb als Hund wieder geboren werden.
Mit der Unterstützung der Regierung gegen diesen Umgang mit Hunden, werden einige Bilder des Fotographen im August dieses Jahres im Fine Arts Museum, in der südlichen taiwanesischen Stadt Kaohsiung, ausgestellt. Ziel ist es das Bewusstsein der Bevölkerung und die Verantwortung gegenüber ihren Haustieren zu verändern.
Der Fotograf sagt, dass einige seiner Freunde sich weigerten die Bilder anzusehen. Andere sagen, sie hätten durch die Bilder gelernt die Einstellung gegenüber ihrer Haustieren zu ändern und ernst zu nehmen.
“Ich bin ein Medium, das durch meine Fotografie mehr Menschen für dieses Thema sensibilisieren möchte. Ich denke, das ist meine Aufgabe,” sagt der Fotograf Tou Chih-Kan.
Ein solcher Umgang mit Hunden, der die Menschlichkeit und das geistige Niveu einer Gesellschaft wieder spiegelt, findet aber nicht nur in Taiwan, sondern auch bei uns statt. Vor allem in südlichen Europäischen-, und Ostblockländern. Aber auch in Deutschland werden jedes Jahr vor dem Urlaub ca. 80 000 Tiere – Hunde, Katzen, Hasen, und Meerschweinchen – ausgesetzt und landen in einem Tierheim.
Focus Taiwan, HuffingtonPost
Foto: screenshot youtube