Zu einem der gefakten Artikel von Class Relotius gehört ein Bericht über das ländliche Amerika.
“Die Kleinstadt Fergus Falls in Minnesota ist typisch für das ländliche Amerika, das Trump zum Präsidenten machte. Wer sind die, die dort leben? Ein Monat unter Menschen, die sonntags für Donald Trump beten.”
Über das Erscheinen des Journalisten aus Deutschland in den USA, der offensichtlich nicht auf der Suche nach der Wahrheit, sondern nach der Betätigung von Vorurteilen und Klischees war, weil er wusste, dass sich dies besser bei seinem Verlag verkaufen lässt, beschreiben in diesem Artikel bei Medium Michele Anderson und Jake Krohn:
“Was passiert ist, geht über das hinaus, was ich mir jemals hätte vorstellen können: Ein Artikel mit dem Titel „Wo sie sonntags für Trump beten“ und endlose Seiten einer beleidigenden, wenn nicht sogar witzigen Entschuldigung für den Journalismus.”
Dieser Fall spiegelt das System in Deutschland wieder: So korrupt und unehrlich die Politik gegenüber der Bevölkerung, so auch die Mainstream-Medien.
Vorbilder für die Bevölkerung gibt es keine!
Mit allen rechtswidrigem, unethischen Methoden und Mitteln, Narzissmus, für Auflagen, Profit und vermeintliche Anerkennung um jeden Preis – nicht für die Wahrheit und die Demokratie – erinnert an die Machenschaften des deutschstämmigen Donald Trump in den USA, der dort gerade die Grundfeste der Demokratie erschüttert.
Wenn Journalisten in Deutschland sich anbiedern, um zu gefallen, dem Mainstream zum Mund schreiben, dann hat dieses Land ein weiteres Problem.
Nicht zum ersten Mal “erschüttert” ein solcher Fall die deutschen Mainstream-Medien, die offensichtlich immer noch nichts gelernt haben und ihre Rolle als Stütze der Demokratie mit Vorbildfunktion, also mit der Verpflichtung zur Wahrheit, offensichtlich nicht kennen.
Wir brauchen endlich mehr unabhängigen, systemkritischen und vor allem anständigen Journalismus, mit Leidenschaft zur Wahrheit, Mut und Risikobereitschaft, dem Bewusstsein für Recht und Unrecht und Journalisten und Zeitungsverlage die tatsächlich mehr wissen als andere. Die die Bevölkerung nicht vom Schreibtisch aus beurteilen, wie Politiker, sondern raus gehen. Eine Presse mit Journalisten die Reportage, von Storytelling unterscheiden können – das gerade bei der Deutschen Presse im “Trend” liegt – wissen was “New Journalism” bedeutet, sich also nicht am üblichen “Rudel-Journalismus” und deutschen, unprofessionellen Mittelmaß orientieren.
Wir brauchen anständigen Journalismus, mit Journalisten die über den “Tellerrand” sehen können – weil Anstand offenbar flächendeckend in Deutschland inzwischen unbekannt ist. Wir brauchen keine Journalisten die ihre Füsse für ihr spießiges “Reihenhaus” still halten und sich bereitwillig zensieren lassen.
Klischees und Vorurteile dominieren die deutschen Medien seit Jahrzehnten, die auch für die Fremdenfeindlichkeit und den Rechtsruck mitverantwortlich sind.
Preise und Auszeichnungen sind in Deutschland eine peinliche Farce: Man klopft sich im “Club der Mittelmäßigen” auf die Schultern und feiert sich, seine Pfründe, die eigene Selbstüberschätzung und Profite.
Jeder der besser ist und mehr weiß, sytemkritisch ist, gefährdet die Pfründe, den Profit, der Mittelmäßigen und wird kalt gestellt oder weggemobbt. So banal ist dies seit Jahrzehnten, ohne jeglichen intellektuellen oder ethischen Anspruch, beginnt in der Politik, zieht sich durch die ganze Gesellschaft und erklärt die Angst vor Veränderung und den Stillstand in Deutschland.
Ungebildete deutsche Journalisten schreiben über Länder und die Bevölkerung, die sie nicht kennen, in denen sie niemals lebten und betreiben Bashing, um Schlagzeilen zu machen und Auflagen zu verkaufen und Traffic zu generieren. Wahr ist in Deutschland, was sich verkaufen lässt!
Nicht Intelligenz, Wissen, Leistung, Kompetenz, Wahrheit und Inhalt sind in Deutschland karrierefördernd, sondern der Schein, Eitelkeit, Selbstüberschätzung, Beziehungen und Selbstvermarktung.
Was hat sich seit unserer Presse,- und Medienkritik geändert?
Astrid Ebenhoch ist Journalistin und Herausgeberin von Hounds & People
“Der Spiegel ist eine der nationalistischsten und in seinem Anti-Amerikanismus eine der quasi-rassistischsten Zeitungen Deutschlands.
Der Grund, warum Class Relotius mit seinen Erfindungen durchkommen konnte, ist, dass er die quasi-rassistischen Klischees der Redaktion und der Bevölkerung bestätigte.
Wenn ein ganzes Volk und seine Medien an quasi-rassistischen Klischees über andere Völker fest glaubt, stellt niemand diese Klischees in Frage.
Deshalb hat kein Redakteur gesagt: “Moment mal, ich lese hier Klischee auf Klischee, das passt so gut zu unserer Vorstellung von Amerika und bestätigt so genau unsere Vorurteile, und als Journalist weiss ich, dass Vorurteile meist nicht zu der Realität so genau passen, vielleicht sollte ich ein oder zwei Sachen hier überprüfen.”
Wer seine Vorurteile unbedingt bestätigt sehen will, der fragt nicht nach.
Der Fall Class Relotius ist keine bizarre Ausnahme, sondern ein Symptom einer tiefverwurzelten Fremdenfeindlichkeit.
Hier ein guter Artikel (auf English) über die Wahrheit hinter einer seiner Artikel über “Trumps Amerika“. Es ist haarsträubend, wie viel er erfand, um den Vorurteilen zu entsprechen.”
Eric T. Hansen ist Amerikaner, Buchautor, Journalist und Satiriker, lebt seit über 20 Jahren in Deutschland und heute in Berlin. Seine Bücher: Planet Germany. Eine Expedition in die Heimat des Hawaii-Toasts) oder Die ängstliche Supermacht: Warum Deutschland endlich erwachsen werden muss
und Neuntöter: Thriller
.
Über den Fall Relotius und den quasi rassistischen Antiamerikanismus, mit dem dieses Blatt schon immer Auflage gemacht hat. Dem ist wenig hinzuzufügen. Vielleicht eins noch.
Wenn dem Spiegel tatsächlich daran gelegen ist, Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen, dann reicht es nicht ein Mea-Culpa-Feuerwerk in Sachen Claas Relotius abzubrennen.
Da gab es offensichtlich ein System, in dem professionelle Lügner mit Fake News Journalistenpreise abräumen konnten.
Deshalb erwarte ich, dass dieses Magazin auch seine anderen großen “Reportagen” der letzten Jahre überprüft. Da war Holland für erfundene Geschichten offensichtlich ganz weit offen. Es muss klar sein, dass das nicht auch von anderen ausgenutzt wurde und ich will wissen, was der Spiegel unternehmen will, damit das nicht wieder passiert.
Ingo Brand ist seit 2015 Autor bei Hounds & People.
Siehe auch:
- Deutsche Medien verbreiten Fake News über andere Länder
- Über das Versagen der deutschen Presse
- Demokratie und Pressefreiheit in Gefahr!
- Qualtiätsjournalismus in Deutschland
- Die Macht der Massenmedien und des Journalismus
- Deutschland – Korruption, Lobbyismus, Vetternwirtschaft, Betrug
- Kachelmann verklagt Bild, Bunte, Focus auf 3,25 Mio Euro
- Lügenpresse oder Vollpfostenjournalismus?
- Springer Verlag wird verurteilt: 635.000 € Schadensersatz an Kachelmann
- Deutsche Springer Presse hetzt weiter gegen Griechenland
- Tom Cruise verklagt Bauer Verlag wegen Verleumdung
- Ist Anti-Amerikanismus eine Form von Rassismus?
- Eric T. Hansen bei Plasberg – “Club” der Ahnungslosen
- Eigentlich ist uns nicht zum Lachen zu mute…
- Hunde und ihre Menschen – diskriminierte Minderheit in Deutschland
- Die Sensationspresse und der Freispruch von Christian Wulff
- Stimmung gegen 4-beinige Minderheiten
- Donald Trump – rechter Terror in Charlottesville und USA
- Organisierter Natonalismus und Rechtspopulismus
- Das Interwiew mit Donald Trump und Kallstadt
Eine Zusammenfassung über die Mainstream-Presse,- und Medien von Robert Misik