Mein geliebter Hund und bester Freund “Amatus” ist gestern Nacht gestorben. Ich wünschte es gäbe einen solchen Menschen.
“Amatus” war wie der Song “Wonderful Wold” von Lous Armstrong.
Er war an allem interessiert, wollte alles lernen, hatte immer gute Laune, war immer motiviert, hilfsbereit, las mir meine Wünsche von den Augen ab, konnte alles, gab niemals auf, gab immer sein Bestes, suchte und fand alles (sogar Plastikmüll), lernte wie im Flug durch Nachahmung, liebte bedigungslos, begleitete mich auf allen Recherchereisen und war – mit meinem lieben verstorbenen Freund und Kollegen Jürgen Roth - der beste, unbestechlichste und loyalste Partner den man sich als Journalist vorstellen kann. Und wurde – für mich als kritischer, unbequemer, immer nach der Wahrheit suchender Journalist – meine “Achillisverse”.
Er war Inspirations-, Motivationsquelle, Maskottchen, Modell für unser Logo und liebte es fortografiert zu werden. Er verstand jedes Wort, hatte ein grösseren Wortschatz als mancher Durchschnittsdeutsche und wusste immer was er wollte.
Ich lernte die Welt mit seinen Augen zu sehen und diese Gesellschaft mit all ihren Abgründen kennen, dem Egoismus, die Intoleranz, unglaubliche Ignoranz und die gefährliche Gleichgültigkeit von der Hanna Arendt bereits warnte, Unmenschlichkeit, Vorurteile, Missgunst, Neid, Dummheit durch fehlende Bildung und nicht vorhandenem Demokratieverständnis, Amts- und Machtmissbrauch, eine Gewaltenteilung die nicht funktioniert, übliche Korruption und den unendlichen braunen Sumpf. Eine respektlose Gesellschaft, ohne Sozialverhalten, Benehmen, Anstand und Menschlichkeit, ohne Vorbilder und Werte, die nur am eigenen Vorteil und Profit interessiert ist und Menschen wie auch Tiere wie Objekte behandelt – und dies zulässt.
Entgegen allen üblichen, typischen Klischees, Vorteilen und Schubladendenken in Deutschland. Wie auch das Jägerlatein der Hobby-Jäger, also Laien, das über diese Hunde verbreitet wird: Das Band zwischen uns war so eng, dass er sich immer und überall für mich und niemals für Wild, gleich welcher Art, interessierte. In den USA und anderen Ländern sind Weimaraner seit Jahrzehnten übrigens Familienhunde – auch Amatus stammte nicht aus Deutschland. Diese Hunde brauchen vor allem eins: Reflektierte und einfühlsame Meschen die zumindest genauso intelligent sind wie sie.
Nach dem zweiten Weltkrieg nahmen die Alliierten die besten Hunde, auch Weimaraner, mit in die USA, mit dem Rest der Hunde züchteten Jäger und Züchter in Deutschland weiter – das Ergebnis ist bekannt, siehe deutscher Schäferhund. Deutsche Jäger mit dem Jagdverband, also Laien und Hobbyjäger versuchen seitdem Hunde für ihr “Herrenmenschendenken” und Rassismus durch geziehlte Zucht in Deutschland genetisch für ihre “Zwecke” zu manipulieren. Diese wunderbaren, intelligenten, sensiblen und menschenbezogenen Hunde, sind bei deutschen Hobby-Jägern zur Projektionsfläche ihrer Minderwertigkeitskomplexe verkommen und werden missbraucht. In Wahrheit sind sie bei Hobby-Jägern die meiste Zeit zum Nichtstun verurteilt und verkümmern geistig und seelisch. Wie oft geht ein Hobbyjäger auf die Jagd? Nach auftretendem unerwünschten Verhalten, das vorher vorsätzlich gefördert und hergestellt wurde, werden sie misshandelt oder „entsorgt“.
Durch Amatus sah ich die Natur wie sie ist, aber auch die unendlichen Misstände und das Tierleid, vor allem in der Landwirtschaft.
Durch seinen angeborenen, schweren Herzfehler lernte ich in der Gegenwart zu leben, genoss jeden Tag mit ihm und richtete mein Leben gerne nach ihm aus, nachdem mir Kardiologen die Prognose zu seiner Lebenserwartung bei dieser Herzerkrankung mitgeteilten: Fünf bis sechs Jahre. Am 14. Januar 2020 wäre er 12 Jahre alt geworden. Also gab ich auch mein Bestes. Aufregung meiden, so lange er lebt nicht mehr nach Kalifornien fliegen und konsequent nur dort hinzugehen und zu arbeiten, wo auch er erwünscht war.
Trotz medikamentöser Einstellung begann vor einem Jahr sein Herz zu dekompensieren. Durch die Triksupidalklappendysplasie in der rechten Herzseite lief seine Bauchhöle voll Wasser und musste bis zum schluss punktiert werden.
So lange er wollte, wurde er von mir Tag und Nacht betreut und gepflegt. Er hatte bis zum Schluss einen unglaublichen Lebenswillen und war für Tierärzte ein medizinischens Wunder.
Samstag Nacht verlor er seinen Kampf gegen seine schwere Erkrankung. Er hinterlässt eine grosse Lücke!
Wir haben in geliebt, sehr viel von ihm gelernt, werden ihn immer vermissen und niemals vergessen!
Astrid Ebenhoch und Ihr Team, Journalistin und Herausgeberin von Hounds & People.
Here also in english: I wish there was such a person
Siehe auch: “Just a Dog”
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