Wie die Bundesregierung und die etablierten Parteien mit Kindern, der nächsten Generation also der Zukunft eines Landes umgehen, wird nicht nur an der Klimapolitik sichtbar, sondern auch an dem Schulsystem in Deutschland.
Das Wohlergehen der Kinder und die Interessen der Jugendlichen interessiert die Bundesregierung nicht. Die Kinder sind die Zukunft für jedes Land – nicht in Deutschland. Für die Zukunft des Landes ist es wichtig, die Begabungen und Potentiale der Kinder zu fördern- nicht in Deutschland.
Das Schulsystem in Deutschland ist desaströs, undemokratisch und unmenschlich. Demnach verspielt Deutschland seine Zukunft.
Lernen von anderen Ländern, ist in Deutschland vor allem von den konservativen Parteien wie CDU/CSU, die seit Ende des zweiten Weltkriegs und seit Jahrzehnten in der Bundesregierung sitzen, unerwünscht und findet nicht statt. Ein besseres Schulsystem, das Demokratieverständnis durch politische Bildung vermittelt weiterhin nicht erwünscht. Die von den Amerikanern nach dem zweiten Weltkrieg vorgesehene Bildungs-, und Schulpolitik, wie die Reformpolitik zur Gestaltung einer demokratischen Schulkultur, wurde von der CDU/CSU bis in Ende der 60er Jahre und auch später verhindert.
Kinder wollen lernen, wenn sie respektvoll behandelt, ernst genommen, ihre Begabungen erkannt und gefördert werden. Diese Voraussetzungen erfüllen in Deutschland die wenigsten Schulen.
In anderen Ländern gehen Kinder gerne in die Schule um zu lernen – nicht in Deutschland. Eine Ermutigungspädagogik gibt es in Deutschland bis heute nicht. Den neugierigen, lernbegierigen Kindern wird an dem meisten Schulen die Motivation für das Lernen aberzogen. Nur wer funktioniert, keine Fragen stellt und die geforderten Leistungen erbringt, kommt weiter und wird akzeptiert.
Schulen in denen Kinder soziale Kompetenz, den bewussten und respektvollen Umgang mit sich und anderen oder Demokratieverständnis erlernen oder den bewussten Umgang mit der Umwelt und diesem Planeten – gibt es in Deutschland nicht.
Chancengleichheit für alle – ebenfalls nicht.
Das veraltete, unmenschliche, undemokratische Schulsystem, mit der schwarzen Pädagogik stammt aus den letzten Jahrhundert. Kinder aus wohlhabenden Familien mit akademischer Bildung, geben ihre Kinder seit Jahrzehnten in Privatschulen.
Kinder werden unmenschlich wie Objekte behandelt und behandeln später, andere ebenfalls respektlos wie Objekte. Sie geben also das weiter, was sie an den Schulen selbst erfahren und erlebt haben.
Das fehlende, bis heute nicht vermittelte Demokratieverständnis in den Schulen und der respektlose unmenschliche Umgang, wird in Deutschland wieder sichtbar und ist auch an dem Rechtsruck festzustellen. Solidarität der Gesellschaft, die für die Gemeinschaft lebt und sich für andere einsetzt, sich also gegenseitig unterstützt, gibt es in ebenfalls nicht oder ist eine Seltenheit.
Kinder sollen sich ebenfalls bedingungslos und widerspruchslos in das Kollektiv einreihen, um zu funktionieren und später das System zu finanzieren. Was diese Politiker dabei übersehen, ist, dass Deutschland hoffnungslos überaltert ist und das Potential der Kinder, für die Zukunft des Landes nicht gefördert, sondern verspielt wird.
Kinder werden in Deutschland in Schubladen gesteckt, aussortiert und abgestempelt, wenn sie die vorgegeben Leistungen nicht erbringen. Als Individuum werden sie nicht wahrgenommen. Auf die Entwicklung der Kinder wird keine Rücksicht genommen, ihre Begabungen und Fähigkeiten werden weder gefördert noch erkannt.
Wer den Notendurchschnitt in der vierten Klasse Grundschule beim Übertritt in das Gymnasium nicht erreicht, wird aussortiert und nach typisch deutschen Schubladendenken abgestempelt. Über das Schicksal und das weitere Leben der Kinder, wird in Bayern in der vierten Klasse, in der Grundschule entschieden. Der Druck der Kinder, vor allem an den Schulen in den Bundesländern in denen es keine Gesamtschulen wie in Bayern gibt, ist enorm und wird durch die Eltern verstärkt, die sich nicht gegen dieses unmenschliche und unfaire Schulsystem wehren.
Kinder die nicht aus Akademiker-Familien oder sozial schwachen Familien stammen, sind chancenlos in Deutschland und vor allem in Bayern. Die frustrierten Kinder, die nie gefördert wurden und ihre Begabungen nicht kennen, ergreifen nach Ende der Schulzeit, Berufe die nicht ihren Begabungen entsprechen, erkranken später an Burn-out oder landen im gesellschaftlichen Abseits.
Wohlhabende interessieren sich nicht für andere, für die Gemeinschaft, sondern ausschließlich für ihren eigenen Vorteil und ihre Kinder, die sie in Privatschulen geben und bezahlen dafür horrende Summen Schulgeld. Ob diese Privatschulen die Voraussetzungen für die Zukunft erfüllen, wie die Vermittlung von Demokratieverständnis, die Förderung von sozialer Kompetenz und den respektvollen Umgang mit anderen – ist fraglich. Das verbeamtete und nicht gerade innovative Hochschulsystem in Deutschland, ist seit Jahrzehnten ebenfalls mehr als reformbedürftig.
Der Hintergrund für dieses veraltete, unmenschliche und undemokratische Schulsystem aus dem letzten Jahrhundert, vor allem in Bayern, ist wie immer in Deutschland in der Vergangenheit zu finden.
Nach dem zweiten Weltkrieg wollten die Allierten im Zuge der “Entnazifizierungspolitik” eine Politik und ein Schulsystem einführen, indem eine”Umerziehung zur Demokratie” stattfinden sollte.
“Eine neue, demokratische Schulkultur war notwendig im Unterschied zur autoritären Erziehung in den deutschen Schulen der NS-Zeit, aber auch schon früher. Die Amerikaner strebten also eine radikale Reform an” so die Bildungszentrale für politische Bildung.
Die Amerikaner wollten eine Reform des Bildungswesens und die Demokratisierung in Deutschland.
In den Besatzungszonen der Amerikaner sollte die Einheitsschule, heute die Gesamtschule, eingeführt werden.
In dieser Gesamtschule sollte eine Erziehung zur sozialen Gleichheit mit Chancengleichheit für alle stattfinden, mit dem kooperativem Verhältnis zwischen Lehrer und Schülern, eine Erziehung zur Selbstständigkeit im Denken und Handeln, die Vermittlung von demokratischen Grundwerten, sowie die Einführung eines Unterrichtsfaches für die politische Bildung, das Demokratieverständnis vermitteln sollte.
Nach dem zweiten Weltkrieg empfahl die Zook-Kommission als unerlässliche Voraussetzung der gesellschaftlichen Demokratisierung eine möglichst lange gemeinsame Beschulung aller Kinder, in einem nach dem Vorbild der US-amerikanischen comprehensive high schoolgestuften System – also die Abschaffung des in getrennte Bildungsgänge gegliederten Schulsystems. Zur Stärkung des demokratischen Bewusstseins sollte zudem eine konsequente schulische Erziehung zu einem “democratic way of life” sowie politische Bildung “zu staatsbürgerlicher Verantwortung” erfolgen.
Diese Demokratisierung und Chancengleichheit über ein anderes Schulsystem wurde durch den damaligen Bayrischen Kultusminister Alois Hundthammer (CSU), einer der schärfsten Kritiker der Reformpläne der Alliierten, verhindert.
Hundthammer bezog sich auf die verbreitete Auffassung als er 1947 in einer ablehnenden Stellungnahme an die Militärregierung auf “biologisch gegebene Ungleichheiten” verwies die “durch keine zivilisatorischen Maßnahmen beseitigt werden” könnten.
Die schwarze Pädagogik und das Schulsystem aus der Weimarer Republik und der NS-Zeit, indem es keine Chancengleichheit und Menschlichkeit gab wurde weiter geführt. Eine Demokratisierung der Bevölkerung fand nicht statt.
Nach diesem Konflikt mit dem Amerikanern nach dem zweiten Weltkrieg fand keine Reform des bayerischen Schulsystems statt und damit auch keine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, keine Vermittlung von Demokratieverständnis und keine Chancengleichheit.
Widerstand gegen ein demokratisches Gesamt-Schulsystem mit Chancengleichheit für alle, gab es nach dem zweiten Weltkrieg auch von anderen Bundesländern. Die Gesamtschule wurde in Deutschland von einigen Bundesländern erst Ende der 60er Jahre eingeführt, dann wieder eingestellt und erst Anfang 2000 wieder eingeführt, wie vor Kurzem wieder in Baden-Württemberg.
In Bayern gibt es bis heute keine Gesamtschulen oder ein demokratisches Schulsystem mit Chancengleichheit, das vor allem für die Zukunft entscheidend wäre.
Wohin die politische Entwicklung in Deutschland im Schul-, und Bildungssystem geht und ob endlich Reformen stattfinden, ist an der Auszeichnung des Deutschen Schulpreis festzustellen.
Die Jury würde bei den Bewerberschulen sechs sogenannte Qualitätsbereiche vergleichen: Leistung, Umgang mit Vielfalt, Unterrichtsqualität, Verantwortung, “Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner” und “Schule als lernende Institution”. Diese Merkmale seien Kennzeichen für gute Schulqualität allgemein.
Der Hauptsieger die Grundschule in Hamm erhält 100.000 Euro und sei nach Einschätzung der Jury unter anderem deshalb ausgezeichnet worden, weil an der Schule das Loben und Wertschätzen einen besonderen Stellenwert habe.
Eine Auszeichnung für etwas das eigentlich in einer demokratisch geführten Schule selbstverständlich sein sollte, wie respektvoller, freundlicher, positiver, höflicher Umgang, positive Bestätigung, Spaß beim Lernen und Wertschätzung – in Deutschland aber immer noch eine solche Seltenheit die ausgezeichnet werden muss.
Weitere Preise mit 25.000 Euro gingen an die Alemannenschule in Wutöschingen, Baden Württemberg, als einzige Gemeinschaftsschule.
Kettelerschule, Bonn, eine Grundschule
Kurfürst-Moritz-Schule in Moritzburg (Sachsen) ein Gymnasium
Schiller-Schule Bochum, ebenfalls an ein Gymnasium
Astrid Ebenhoch ist Journalistin und Herausgeberin von Hounds & People
Siehe auch:
- Interview mit Prof. Huether zur Gewalt an Schulen gegen Lehrer
- Goodbye Deutschland!
- How we got „Mused“
- Warum unsere Gesellschaft nicht mehr funktioniert
- Gesunde Menschen besitzen Mitgefühl – warum andere nicht?
- Alltägliche Gewalt wird nicht mehr wahrgenommen
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- German Angst: Zunehmendes Aggressionsverhalten, fehlende Empathie und Menschlichkeit
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