Balanoposthitis (Eichel-Vorhaut-Entzündung)

Im Gegensatz zu einem Präputialkatarrh entstehen bei der Balanoposthitis Entzündungssymptome wie: Schmerzen, Rötung, Wärme, Schwellung. Die Eichel-Vorhaut-Entzündung ist ein entzündlicher Prozess der behandelt werden muss. Ursache hierfür können Verletzungen, bakterielle Infektionen, Phimose (Verengung der Vorhaut Öffnung, so dass die Vorhaut nicht zurückgezogen werden kann) und Tumore sein, aber auch eine genetische Disposition.

Symptome:

Deutliche Entzündungszeichen wie Schmerz, Rötung, bis hin zu grünlich, eitrigen, jauchig riechenden Sekret. Hier ist ein Besuch beim Tierarzt angesagt! Die meisten Hunde lecken auch permanent, wodurch sich die entzündlichen Prozesse noch verschlimmern.

Diagnose:

Eine sorgfältige differential diagnostische Untersuchung und Überprüfung der gesamten Vorhaut und des Penis auf Verletzungen, Fremdkörper oder Tumore ist für die Diagnose und anschliessende Therapie Voraussetzung und entscheidend. Eine gründliche Untersuchung kann bei diesem Krankheitsbild schmerzhaft sein, so daß der Hund sediert oder narkotisiert werden muss.

Bei dem Verdacht auf eine Blasen-, Prostata- oder systemische Infektion oder um diese auszuschliessen, gehört  zur Diagnostik ein komplettes Blutbild, ein biochemisches Profil und eine Urinanalyse. Eine Urinanalyse wird in der Regel aus der Blase genommen, um zu vermeiden, dass die Urinprobe mit Bakterien der Balanoposthitis verunreinigt wird.

Die Bakterienkultur und zytologische Analyse (Untersuchung unter dem Mikroskop) kann hilfreich sein zur Bestimmung der Bakterienart und um ein speziell wirksames Antibiotikum gegen diese zu verordnen.

Therapie:

Zur Behandlung der leichten Balanoposthitis gehört es, den Penis und die Vorhaut des Rüden zu säubern und ihn hindern  daran  zu lecken, wodurch immer wieder eine Re-Infektion statt finden kann.

In schweren, chronischen oder wiederkehrenden Fällen ist eine antibiotische Therapie mit einem speziell wirkenden Antibiotikum nötig, sowie eine Spülung mit einer antiseptischen Lösung. Zusätzlich kann auch eine antibiotische Salbe direkt lokal verabreicht werden.

Es ist wichtig, die Anweisungen von Ihrem Tierarzt für die weitere Therapie über den gesamten empfohlenen Zeitraum zu befolgen.

Rezidive (Rückfall oder wieder auftretendes Krankheitsbild) sind jedoch trotz Therapie häufig, besonders wenn eine Prädisposition (ererbte, genetisch bedingte Anlage) nicht abgeklärt wurde. Eine konstant angewandte antiseptische Spülung der Vorhaut oder eine Kastration, kann die Gefahr einer wieder auftretenden Infektion minimieren. Allerdings gibt es hierfür keine Garantie um eine Wiedererkrankung zu vermeiden.


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