Chaser in den USA versteht 1200 Worte! Nicht nur Substantive, sondern auch Adverbien, Adjektive und Verben. Das Vokabular eines Durchschnitts-Menschen beträgt ca. 1200 Worte und kann je nach Bildungslevel auch niedriger sein.
Kein Tier ist in der Lage den Menschen so gut zu verstehen wie der Hund. Dies fand bereits 2002 Brian Hare, Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie an der Harvard University Cambridge, USA, heraus.
Durch die Anpassung an den Menschen über tausende von Jahren änderte sich sogar der Genpool, sodass der Hund bereits mit der Fähigkeit auf die Welt kommt, Gesten des Menschen sofort richtig zu interpetieren und zu verstehen ohne dieses erlernen zu müssen.
Auch können Hunde nicht nur das Denken und die Gesten der Menschen perfekt interpretieren und verstehen, sondern auch ihre Sprache erlernen und besser verstehen, als bisher angenommen.
Wie intelligent Hunde sind, ist inzwischen auch durch die weiteren Veröffentlichungen vor allem des Max-Plank Institut in Leipzig, mit seinen Testreihen, um die kognitiven Fähigkeiten der Hunde zu erforschen, bekannt. Die Veröffentlichung des Forschungsteams von 2004 sorgte für Aufsehen, als der aus den Medien bekannte Border Collie Rico, der 200 Gegenstände namentlich zuordnen konnte, untersucht wurde. Bis heute wurden über 1000 weitere Hunde getestet, die ebenfalls die gleiche Fähigkeit besitzen.
Laut New Scientist war für den Psychologen Prof. Alliston Reid und Prof. John Pilley vom Wofford College in Spartanburg/South Carolina in den USA, war dies der Auslöser das Ergebnis zu “toppen”.
Zwar gab es auf dem Campus einen Boston Terrier der als Maskottchen beliebt war, aber es stellte sich sehr schnell heraus, dass Chaser, ein Border Collie, der klügste Hund auf dem Campus war. Vor drei Jahren begannen die Psychologen mit dem Forschungsprogramm. Die Hündin lernte nicht nur die Namen von Gegenständen, wie Plüschtieren oder Bällen und diese voneinander zu unterscheiden. Die Hündin lernte auch ohne Probleme Eigennamen, Gattungsnamen, Kategorien, Adverbien, Adjektive und Verben, dessen Bedeutung und konnte diese natürlich genau zuordnen.
Genau wie beim Max-Plank Institut lagen die Gegenstände in einem anderen Raum und mussten nach Nennung des Wortes von dem Hund gesucht und gebracht werden. Nach drei Jahren, also bis heute, konnte der Hund 1022 Begriffe den jeweiligen Gegenständen oder Bedeutungen zuordnen.
Bei den 800 Tests die mit der inzwischen 6-jährigen Chaser durchgeführt wurden, übertraf der Hund mit seiner Gedächtnisleistung sogar die der Forscher, die sich die vielen Namen natürlich notieren mussten. Der Hund machte bei allen 800 durchgeführten Tests, mit jeweils zwanzig Gegenständen, niemals mehr als zwei Fehler!
Bei dieser Forschungsarbeit, so Prof. Read, ginge es darum aufzuzeigen, dass auch andere höher entwickelte Säugetiere wie der Hund, die gleichen kognitiven Fähigkeiten zum Erwerb einer Sprache besitzen und beweist, dass Hunde, genau wie Kinder, einen genau so umgangreichen Wortschatz entwickeln und verstehen können.
Allerdings ist ein Hund nur so intelligent wie sein Mensch! Wie gut und wie viel ein Hund versteht und wie intelligent ein Hund ist, liegt daran ob der Mensch, erstens, seine Intelligenz erkennt und zweitens, diese auch – am besten von klein an – fördert!
Astrid Ebenhoch ist Journalistin und Gründerin von Hounds & People.
Im Teil II
- Was bedeutet fast mapping?
- Warum lernen Hunde schneller als Menschen?
- Wie sie die Kommunikation mit Ihrem Hund verbessern!
- Trainigsaufgaben!
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