“Der Neue” ist Jäger. Gemeint ist der neue Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung, Herr Gert Lindemann. Slogan des Niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums zur Jagd in Niedersachsen ist:
„Verantwortung für Natur und Tier“
Bis vor ein paar Wochen war noch die unglücklich in Skandale verwickelte Astrid Grotelüschen, CDU, auf dem Ministerposten in Niedersachsen zu finden. Sie und ihr Parteikollege Helmut Dammann – Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. und gleichzeitig CDU- Abgeordneter des Niedersächsischen Landtages ließen es sich nicht nehmen, den Landesjagdbericht 2009 für Niedersachsen mit einem Vorwort zu versehen.
In höchsten Tönen wird auf die steigende Attraktivität des Landesjagdberichtes und die jagdpolitischen Ereignisse hingewiesen.
Wer diesen Bericht liest, fragt sich unwillkürlich, warum Tierschutzverbände, Tierschützer oder aber auch interessierte Bürger keine Klage gegen die Verantwortlichen für die dort geschilderten Perversitäten, die der wildlebenden Tierwelt angetan werden, einreicht. Zwei Ausschnitte sollten dies beispielgebend veranschaulichen.
Schwarzwildgatter
Niedersachsen fordert die Einrichtung von Schwarzwildgattern.
Zitat: „Die zunehmende Schwarzwildstrecke verbunden mit der zunehmenden Zahl von Drückjagden, gleich ob revierübergreifend oder auch in landwirtschaftlichen Kulturen, bedingt den Einsatz von brauchbaren stöbernden Hunden. In diesem Zusammenhang fordert ein kleiner Kreis von Hundeführern Schwarzwildgatter. Diese Einrichtungen gibt es derzeit ausschließlich in Brandenburg. Zu Zeiten der DDR waren sie dort gängige Praxis. Es sollen weitere Gatter in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen geplant sein. Schleswig-Holstein hat bereits ein Schwarzwildgatter genehmigt. Es sollte unterschieden werden zwischen den Aspekten des Tierschutzes und der Jagd.“
„Im Gatter kann festgestellt werden, ob ein Hund zu scharf, zu ängstlich oder aber sich ideal am Gatterwild verhält. Die im Gatter eingesetzten Sauen sind auf die Hunde eingewöhnt, was aus Tierschutzgründen zu begrüßen ist. Sie zeigen dadurch aber auch ein Verhalten, dass in der wirklichen Praxis nicht bzw. nur selten zu finden ist – dort bricht oder suhlt kein Wildschwein gelangweilt vor dem stellenden Hund.“
Gänsebejagung
Niedersachsen begrüßt die Gänsebejagung und findet sie nach wie vor richtig und sinnvoll
Zitat: „In Niedersachsen aufgenommene Videos und protokollierte Schüsse im Vergleich zur erzielten Gänsestrecke sind Anlass für berechtigte Kritik. Wir halten eine Gänsebejagung im Rahmen der gegebenen Vorschriften weiterhin für richtig und sinnvoll, sofern folgende Vorgaben beachtet werden:
- Ausschluss der Verwechselungsgefahr
- durchgeführte Nachsuchen mit brauchbarem Jagdhund
- korrekte Schussentfernungen
Unerfahrene Gäste sollen eingewiesen oder begleitet werden wie z. B. der unerfahrene Gast als Rotwildjäger.“
Dem entgegen kann sich jeder Interessierte unter dem diesem Link eine andere Meinung bilden.
Verantwortung für Natur und Tier sieht anders aus!
Siehe auch: Wenn der Bock zum Gärtner wird Teil II
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