Mein Name ist Ned Bohnlander, ich wohnte lange Zeit in der Schweiz, bin aber nun nach Deutschland gezogen und lebe nun hier seit ca. 2 Jahren. Ich bin weder in der Tierschutz”szene” bekannt, noch kann ich von mir behaupten, vielen Hunden das Leben gerettet zu haben. Dennoch sehe auch ich, dass im Tierschutz vieles nicht richtig läuft, und das vielleicht sogar aus guten Gründen, aber einiges auch sicherlich aus schlechten Gründen.
Das ist auch die Intention für diesen Text, in einem Forum (zum einen in diesem Thread wurde ich deswegen angegriffen, weil ich die Herzenssache diskriminiere, ich wurde “gebasht” wie man es gern sagt und beleidigt.(Zum einen in diesem Thread http://www.verlassene-pfoten.de/wbb3/board23-ffentliche-foren/board67-hunde-brauchen-hilfe/50007-cristal-ein-rotti-in-deutschland-steht-vor-der-euthanasie-kann-jemand-helfen/index2.html ,
zum anderen in einem Thread, den man nur angemeldet lesen kann http://www.verlassene-pfoten.de/wbb3/board23-ffentliche-foren/board11-plauderecke/50183-mentalit-t-des-forums-bzw-mentalit-t-einiger-forumsmitglieder/index5.html#post641250 )
Dies hat mir aber gezeigt, dass man mehr tuen muss, weil der Tierschutz mehr und mehr verkommt und zugrunde geht. Einerseits wegen der GIER und auch andererseits wegen des MITGEFÜHLS. Die einen wollen “retten”, weil es Geld bringt, die anderen würden ihr letztes Hemd geben, weil sie wahrlich retten wollen. Alles geschieht im Namen des Tierschutz, vielleicht auch manchmal im Namen der Ehre. Aber eines muss einem jeden klar sein, mit jedem geretteten Tier wird ein anderes verdammt, denn die Tötungen bekommen Geld von denen, die die Hunde rausholen, die Regierungen bekommen Geld von denen, die die Hunde rausholen, Tierärzte, der Transit alles was mit dem Tier der Rettung in “Berührung” kommt verdient daran, oft auch die Vereine.
Tierschutz der Vereine und Organisationen – Oder der “Bad Apple”:
Nein der Tierschutz, wie er momentan praktiziert wird , darf NICHT so weiter gehen. Warum nicht? Weil damit nur die Symptome “gemildert” werden, aber die Ursache darf weiter machen wie bisher. Was wird denn vordergründig “gerettet”? Die jungen Hunde, die die man gut “vermitteln” kann, ein, zwei traurige Fotos hinter Gittern, eine rührselige Geschichte gemixt mit “Wir brauchen Paten.” und schwub-die-wub der Rubel rollt, aber nicht der Kopf hinter dem System. Ist es denn nicht so, dass Vereine wollen, dass die Tötungen bestehen bleiben? Wie sonst sollte man denn dann Tausende, und Abertausende Hunde nach DT karren und “vermitteln”?
Nein, es geht den meisten Vereinen darum, am Wert des Lebens mitzuverdienen, denn sie gehen nicht unbedingt selber an die Front, nein. Da wird nach EHRENAMTLICHEN Helfern gesucht, die unentgeltlich die Hunde rausholen, da spart man dann sicher einiges. Oder man sucht Paten und Spender, die das ganze Finanzieren damit man am Ende die fette Schutzgebühr einstreichen kann. Es geht schon sehr lange nicht mehr um die Tiere, es geht um den Rubel, das schnelle Geld, die Moneten, den Zaster und vielleicht sogar dem Urlaub am Meer? Hier wird eher “gegeldet” als gerettet. Man handelt im eigenen Sinne und im Sinne der Tötungen und Züchter, die explizit dafür produzieren. Man arbeitet gegen den Sinn der Hunde und Straßenhunde. Wenn man wirklich was erreichen will, dann muss zweierlei geschehen.
1. Weg von der “Geldsucht”
2. Ausbau der Infrastruktur des jeweiligen Landes.
2.1 Bau von Tierheimen
2.2 Einrichten von Pflegestellen
2.3 Vermittlung von Ethik und Moral im Umgang mit Tieren
2.4 Vermittlung der Tiere im EIGENEN LAND
2.5 Zurückziehen aus dem Land, und die einheimischen Tierschützer das machen lassen.
Wenn man diese Punkte machen würde als größerer Verein, dann und NUR dann würde man was erreichen. Außerdem habe ich noch keinen Verein wie “DeutscheHunde e. V.” oder “Rettung Deutscher-Hunde e. V.” in Deutschland gesehen, die die Hunde nach Spanien, Frankreich (wie “witzig” für bestimmte Rassen …), Polen, Russland, Ungarn, Skandinavien oder sonst ein Land bringt.
Tierschutz derer denen es am Herzen liegt – oder richtiger Grund, schlechte Ergebnisse und falsche Belobigungen
Diese Personen wollen wirklich helfen und sind mit Herz dabei, aber so wie der Tierschutz aussieht, scheinbar ohne Verstand und meinen dann, wir erreichen viel. Ja ich weiß, das alles sind nur Tropfen im Ozean doch der Ozean besteht aus lauter Tropfen. Dennoch, man darf sich nicht verschließen, verschließen davor, dass der Tierschutz mehr und mehr verkommt. Ob der Einzelne daran schuld ist, weil er meint, “man rettet, was man kann” oder die großen Vereine daran schuld sind, sei mal dahingestellt. Fakt ist jedoch, dass die Tötungen florieren, und zwar mit dem Wert des Lebens. Man darf nicht außer Acht lassen, dass die die man rettet anderes Leid verursachen, an Hunden, die frisch reinkommen, weil ja wieder Platz geworden ist.
Jedes Projekt zur Unterstützung der “Rettungen” führt zwangsläufig dazu, dass immer mehr Hunde in die Tötung kommen, und das für immerdar. Kurze Exkursion nach VWL: Man kann 10 Hunde retten, aber X nicht. Man nimmt 10 Hunde, aber man hatte auch die Wahl für andere 10 Hunde. Man hat definitiv Opportunitätskosten von 10, denn man hat in der Wahl sich für 10 andere entschieden und 10 zum Sterben zurückgelassen.
Das führt mich zum nächsten Punkt: Wie wähle ich aus “Du kommst mit, dafür du nicht!”?
Die Antwort darauf ist erschreckend einfach, da im Regelfall nur Hunde gerettet werden, für die es bereits Abnehmer gibt.
Es ist schwer zu sagen bzw. zu schreiben, aber im Endeffekt kann man mehr helfen, je weniger man rettet. Denn erst wenn die Tötungen keine Abnehmer mehr fänden, sind sie gezwungen ihre Handlungen zu überdenken, da das Geschäft mit dem Tod nicht die gewünschten Einnahmen bringt. Salopp gesagt es ist ein Markt auf dem ANGEBOT (Tötungsopfer) und NACHFRAGE (Rettung der Opfer) das entscheiden. Auch hier lässt sich sagen:
1. Ausbau der Infrastruktur des jeweiligen Landes.
1.1 Bau von Tierheimen
1.2 Einrichten von Pflegestellen
1.3 Vermittlung von Ethik und Moral im Umgang mit Tieren
1.4 Vermittlung der Tiere im EIGENEN LAND
1.5 Zurückziehen aus dem Land, und die einheimischen Tierschützer das machen lassen.
Nur so ließe sich was ändern.
Eine Frage an die Runde: Hat sich denn in letzten 5, 10, 15 oder 20 Jahren irgendetwas geändert? Geändert im positiven Sinne?
Dies alles lässt mich erschaudern, denn das Leid was ich mir schaffe, ist aus richtigen Gründen mit der falschen Herangehensweise entstanden. Wodurch letztendlich der marktwirtschaftliche Aspekt auf den Plan gerufen wurde.
Aber was tun, wenn die Hunde in Deutschland sind? – Oder auch, die Suche nach dem günstigsten Platz.
Jeder kennt doch die traurigen Bilder aus Zwingern, wo Hunde einen, mit ihrem berühmten Blick ansehen, gar anflehen. Das ist eine Masche um ganz schnell Hunde zu verkauf … äh vermitteln. Diese Blicke werden noch mit einer rührseligen Geschichte ausgeschmückt und fertig ist ein Hund, der entweder a) ganz schnell ein neues Heim findet oder wenn nicht, b) zurück muss (der Tod droht dann wieder) (Augenzwinkern: b) führt dann zwangsläufig auf a)). Es ist wie mit den Welpen aus Polen im Kofferraum, “ich hole alle Welpen da raus, lege 200 € auf dem Tisch (2 Welpen sterben mir weg, 3 sind krank und 1 Welpe scheint gesund, aber ich lege für alle zusammen dann noch mal 2000-3000€ auf den Tisch). Dann, 2 Wochen später, fahre ich erneut nach Polen und sehe dieselbe Fratze mit demselben Auto am selben Platz … nur die Welpen sind andere.”
Zurück zu den Pflegestellen und den Vereinen.
Jeder kennt doch die Geschichte von den “Überforderten-Einrichtungen (In denen Tiere leiden, dahinvegetieren und sterben …”, Jeder Verein meint, das ist dort eine Hölle für die Tiere, die haben es da nicht gut.
Nur wenn es dort so schlecht ist, warum parken die Vereine ihre Tiere immer noch dort? Und was dann noch dazu kommt: IMMER WIEDER. Warum? Ganz einfach: Den Tieren geht es doch (angeblich) so schlecht dort. Wer bietet ihnen ein Heim, damit die armen Tiere dort wegkommen, es geht doch um die Tiere. Außerdem braucht man den Platz, weil man ja Tausende Tiere “retten” “muss”.
Da sollte man sich auch mal fragen, WAS SOLL DAS?
Aber was ist, wenn ich jetzt sage, dass nicht jedes Tier “gerettet” werden will oder muss? Denn, was wäre, wenn man die Tiere kastriert (z. B. die Hunde und Katzen) und sie mit Transpondern versieht und dann wieder aussetzt? Die Straßenhunde und –katzen lassen den Menschen in Ruhe, wenn der Mensch das Tier in Ruhe lässt. Den Straßenhunden und –katzen geht es meiner Meinung nach auf den heimischen Straßen besser, weil sie wissen, wo sie fressen finden und wo sie gefahrlos laufen können. Die Populationen würden zurückgehen und man hätte ein großes Problem gelöst, es betrifft nur die Straßentiere, denen es dann aber besser dort geht, wo sie heimisch sind, sie wollen gar nicht nach Deutschland.
Das alles hat mich wachgerüttelt, ich hoffe, der ein oder andere überdenkt den Tierschutz so wie er jetzt ist noch mal. Denn wie er jetzt ist, ändert sich nichts, oder doch, es wird schlimmer statt besser.
Bitte verschließt nicht eure Augen, schaut genauer hin. Viel Erfolg!
Siehe auch:
- Polizei schießt auf entlaufenen Hund aus Spanien
- Leitfaden zum illegalen Verbingen von Hunden nach Deutschland
- Gestern war der Tag des Hundes
- Strassenhunde und ihr Leben in Deutschland
- Auslandstierschutz-Probleme und Ursachen lösen
- Strassenhunde: Pilotprojekt in Odessa
- Auslandstierschutz nachhaltig und sinnvoll umsetzten
- Auslandstierschutz-oder geht´s noch?
- Straydogs in den USA – Bethanys Rettung
Frau Elena Carina Moreno:
Der Satz “Das Verfrachten von Hunden und Katzen in andere Länder wird an der Situation der Sttrassentiere des jeweiligwen Landes nichts bewirken.” stimmt aus meiner persönlichen Erfahrung im Auslandstierschutz so nicht.
Durch diese Art von Tierschutz entsteht in den Ländern auch viel mehr Bewusstsein um Vor Ort Veränderungen durchzuführen!
Ich persönlich kenne keinen Verein, der Tiere im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften verbringt und NICHTS vor Ort unternimmt. Das ist natürlich immer auch eine Frage des Geldes und der Möglichkeiten des Vereins. Aber dazu habe ich einen Satz: Nichts tun kann jeder. Versuchen etwas zu tun ist um Lichtjahre schwieriger.
Natürlich gibt es sicherlich, wie überall!, schwarze Schafe. Und selbstverständlich müssen solche Aktionen bekämpft werden. Und über kurz oder lang Aber dadurch darf man den grossteils seriös arbeitenden Tierschutz nicht in Misskredit bringen.
Und auch ja: Die Politik muss in die Verantwortung genommen werden. Und wer handelt hier? Z.B. Auslandstierschützer?
Peter Kahr
Obmann TirolerTierEngel e.V.
Toller Artikel, vielen Dank! Sehr schön zu sehen, dass es auch Menschen gibt, die ähnlich denken wie ich selber, denn leider hat man mit dieser Meinung oft einen Sturm der Gegenargumentation zu erwarten, die oft in persönlichen Beleidigungen endet. ich denke es darf nicht vergessen werden, dass in den letzte 15 Jahren viele Leute in Deutschland unter dem Deckmantel des Tierschutzes wirklich Vermögenswerte an sogenannten Vermittlungsgebühren angehäuft haben und es daher hier um mafiöse Strukturen geht. Im Grunde genommen müssten sich die Behörden darum kümmern dem ein Ende zu machen und gleichzeitig die Betreuung und Versorgung in den jeweiligen Ländern selbst fördern. Aber solange so schnelles Geld gemacht werden kann, wie mit ständig nachwachsenden Hunden zu je 400 Euro wird dieser Markt ausgereizt werden und er wird mit Zähnen und Fingernägeln verteidigt.
Vielen Dank für diesen Artikel , der alles das beschreibt gegen das ich seit Jahren kämpfe . Und wieder einmal zeigt mir , dass das Thema Auslandstierschutz , und die Art und Weise wie sich ausländische Vereine und Gruppen in den Ländern verhalten , die Situation in den südlichen – und osteuropäischen Ländern nicht im geringsten ändert .
Der Artikel des Deutschen Tierschutzbundes sollte sich jeder Tierschützer zu Herzen nehmen .
Jaaaaa , es gibt sie , die Organisationen und Privatpersonen , die seriös und aufopfernd für die Tiere im Ausland kämpfen . Aber meistens , wenn nicht sogar immer , wird der gleiche Fehler gemacht .
Es gibt nur wenige , die das eigentliche Problem der Strassenhunde – und Katzen erkannt haben , und dementsprechend auch handeln .
Tierschutz vor Ort sollte immer an erster Stelle stehen
Einfangen
Kastrieren
Impfen
Kennzeichnen
In den angestammten Gebieten wieder frei lassen
Aufklärungsarbeit mit der Bevölkerung vor Ort
Aber auch die Politik sollte in die Verantwortung genommen werden .
Das Verfrachten von Hunden und Katzen in andere Länder wird an der Situation der Sttrassentiere des jeweiligwen Landes nichts bewirken .