Fast jeder Hundebesitzer machte schon negative Erfahrungen mit ignoranten, rücksichtslosen und aggressiven Fahrradfahrern. Mit “Rüstung” und Helm in den alltäglichen Krieg auf der Strasse. Nach dem Motto: “Jetzt komm ich! Weg da! Alles was nicht auf drei auf dem Baum ist, wird platt gefahren”.
Hundebesitzer haben aber, selbst wenn ein Hund von einem solchen “Kampfradler”auf einem Bürgersteig oder im Park angefahren wird, das das Nachsehen. Sie gelten – “Dank” der Hetzkampagnen durch die Print Medien gegen sie – in unserer Gesellschaft als “Geächtete”, als Aussenseiter und Minderheit ohne Rechte. Eine Minderheit die man deshalb auch beschimpfen oder bedrohen kann. Unrechtsbewusstsein? Fehlanzeige! Verkehrsregeln, wie Fussgänger haben vorrang, existieren nicht oder werden mit Vorsatz missachtet. “Kampfradler” wie sie Peter Ramsauer bezeichnet, benehmen sich als hätten sie einen Freibrief für rücksichtsloses, ignorantes, unhöfliches und aggressives Verhalten.
Verkehrsminister Peter Ramsauer hätte beobachtet wie Fahrradfahrer vor den Augen von Polizisten rote Ampeln und sämtliche Verkehrsregeln missachteten und möchte nun dieser Verrohung Einhalt gebieten. Wie und wodurch sich dieses Verhalten ändern soll, erwähnte er laut Tagesschau.de nicht.
Diesen Missstand bestätige im Berliner Kurier auch der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft. In Städten wie Berlin sei selbst ein Gehweg nicht mehr sicher, nachdem fast überall ein aggressiver Fahrradfahrer lauern würde. Auch Bernhard Witthaut von der Polizeigerkschaft bestätigte, daß die Missachtung von Verkehrsregeln unter Fahrradfahrern inflationär und an keine soziale Schicht oder Altersgruppe gebunden sei. Anzugträger, Mütter, Kinder, Jugendliche, als auch ältere Menschen würden rote Ampeln ignorieren. Deshalb müsse die Verkehrspolitik nicht nur die Zunahme des Fahhradverkehrs sondern auch das Verkehrsverhalten in den Fokus nehmen.
Der Interessenverband der Radfahrer dementierte dies und hält die Kritik für übertrieben. Es würde bei allen Verkehrsteilnehmern welche geben, die sich nicht an Reglen halten würden. Rotlichtverstösse kämen bei Fahrradfahrern wesentlich seltener vor als Geschwindikeitsüberschreitungen bei PKW – Fahrern und gab die Schuld den Autofahrern die für Zusammenstösse verantwortlich seien. Nachdem die Radfahrer auch bei der Ampelschaltung benachteiligt seien weil diese länger warten müssten als die Autofahrer.
Die Grünen verteidigten ebenfalls die Fahrradfahrer. Diese seien keine Störfaktoren und gaben der fehlenden Infrastruktur die Schuld weshalb Fahradfarer gezwungen seien gegen die Verkehrsordnung zu verstoßen.
Der Verkehrsminister schlug die Wiederbelebung der Sendung der „7.Sinn“ vor. Eine Sendung über Verkehrserziehung die in der ARD über 40 Jahre ausgestrahlt wurde. Die ARD verweis darauf, daß es die Sendung “ARD Ratgeber Auto und Verkehr” gäbe. Der Vorschlag von Peter Ramsauer würde aber demnächst diskutiert werden.
International gilt Deutschland als wirtschaftlich erfolgreich. Was ist aber mit sozialer Kompetenz und dem Umgang und dem Bedürfnis nach Freiheit? Das Wichtigste und Elementarste für eine funktionierende Demokratie sind aber Umgangsformen wie Respekt und Achtung im Umgang miteinander. Ist dies ein Symptom für eine gesellschaftliche Bankrotterklärung? Müssen nun in diesem ohnehin schon überreguliertem Land auch noch per Gesetz eigentlich selbstverständliche Umgangsformen angeordnet werden??
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Herzliche Gratulation Herr Ramsauer!
Endlich mal eine Wahrnehmung und ein Statement das den Tatsachen entspricht und die Verrohung in unserer Gesellschaft, für die auch Politiker mit verantwortlich sind, aufzeigt.
Vielleicht sollten sich die Damen und Herren Politiker mal öfter aus Ihrem mit Steuergeldern bezahlten “Elfenbeiturm” auf die Strasse begeben um die tatsächlichen Probleme in diesem Land wahrzunehmen? Anstatt selbst auch nur egoistisch an ihre Diäten zu denken, indem das Volk “abgezockt” und an ihm vorbei “regiert” wird. Politiker leben hemmungslosen Egoismus vor und halten die Bevölkerung für blöd! Woher sollen also hier die Vorbilder für entsprechendes Verhalten her kommen?
Sehr guter Artikel der genau das Verhalten der Gesellschaft in diesem Land darstellt. Und die nicht vorhandenen Umgangsformen aufzeigt. Egoismus, “jeder gegen jeden” und Unfreundlichkeit. Das ist hier in Deutschland an der Tagesordnung. In einem land mit “sozialer” Markwirtschaft” mit “all inklusive” Versorgung. Mit der Folge, daß die Menschen alles, nur keine Eigenverantwortung übernehmen und Sozialverhalten besitzen.
Fahrradfahrer sind rücksichtslos, aggressiv und verhalten sich als Autofahrer genau so. In keinem Land wird so viel aggressiv gehupt und am Steuer beleidigt wie in Deutschland. Ich wurde schon des öfteren, weil ich in einer Seitenstrasse anhielt um einen Fußgänger über die Strasse zu lassen, von Autos hinter mir angehupt und beleidigt. Das ist nur ein Erlebnis von dem “Kriegschauplatz” Stasse hier in Deutschland. Nicht nur in Berlin ist solches Verhalten von Fahrradfahrern und Autofahrern zu beobachten, sondern auch in München. Da haben Fahradfahrer ohnehin einen Freibrief.