Dieses Bild mit einem solchen Slogan sahen wir auf Facebook – das natürlich von einem Trainer gepostet wurde. Es ist ein typisches Beispiel für bestimmte Klischees, Vorurteile und “Bullshit”, der seit Jahren, meist von selbsternannten Trainern und auch sogenannten Sachverständigen (Gutachtern) verbreitet wird.
In erster Linie um Menschen zu verunsichern, Abhängigkeiten herzustellen und Profit zu machen. Menschen werden subtil unter Druck gesetzt und Hunde grundsätzlich als “Problem” dargestellt.
Also ist auch nur der Mensch, der immer wie ein konsequenter Roboter funktioniert, ein “braver” Mensch!
Im Ergebnis impliziert dies Menschen negativ zu bewerten, die sich nicht nach Anweisung verhalten und funktionieren. Eigenständige Wahrnehmung, Denken, individuelles Verhalten und besondere Fähigkeiten oder Begabungen, werden nicht gefördert, sondern vielmehr ein gefährliches, kollektives Verhalten um zu funktionieren – durch primitivste und stereotype Konditionierung.
Mittels “Gehirnwäsche”, die meist aus persönlichen Meinungen, Stereotypen und Klischees besteht – anstatt wissenschaftlichem Know How – werden Menschen mit ihren Hunden konditioniert. Also eine Gleichschaltung mit dem Ziel hergestellt, dass Menschen mit Hund sich gegenseitig kontrollieren und in “gut” und “böse” bewerten. In Deutschland wird ohnehin alles bewertet. Selten Menschen und Tiere so akzeptiert wie sie sind und Probleme hergestellt, wo eigentlich keine sind. Man orientiert sich nicht an dem Positiven, sondern sucht das Negative. Ein destruktives Verhalten, dass in dieser Gesellschaft immer mehr zunimmt und zu Frustration, Hass, Neid und Unterdrückung führt.
Menschen die sich nicht konform verhalten und wie vorgegeben funktionieren, haben einen Makel, sind Menschen mit Hund “zweiter” Klasse und werden wie üblich, gemaßregelt, angefeindet oder denunziert!
Das es aber wie gefordert, weder solche Menschen, noch Hunde gibt, die sich konsequent wie Roboter verhalten können, wird aus Dummheit und Unwissenheit übersehen. Wie auch die Tatsache, dass das was von einem anderen Individuum erwartet wird, selbst nicht erbracht werden kann. Der Mensch dem erzählt wird, dass sein Hund ein “Problemhund” oder “Problemkind” sei, sitzt ab diesem Zeitpunkt in der permanenten “Problemfalle”. Der Hundebesitzer oder Elternteil fühlt sich abgelehnt, ausgeschlossen, möchte gefallen und verliert dabei das Wichtigste, das Wohlbefinden seinen Hundes oder Kindes, aus den Augen. Die kritiklose Bereitschaft vieler Eltern ihren Kindern Ritalin zu verabreichen, nachdem ihnen von Lehrern oder im Kindergarten mitgeteilt wurde, dass ihr Kind ein “Problemkind” sei und Ritalin benötigen würde, war in den vergangen Jahren erschreckend. Bei Hunden wurde dies ebenfalls versucht einzusetzen.
Auch ohne “Empfehlung” einer Medikation, hat eine solche Mitteilung für den Hund oder das Kind fatale Folgen. Der Mensch wird sich ab diesem Zeitpunkt nicht mehr auf die positiven Eigenschaften seines Hundes oder Kindes konzentrieren und diese fördern, die in Wahrheit vielleicht intelligenter als der Trainer/Lehrer/Gutachter und der Besitzer zusammen sind, sondern auf das Negative – das vermeintliche Problem, den Makel. Wie dies ohnehin meist in Deutschland stattfindet.
Ein Teufelskreis der selbst erfüllenden Prophezeiung beginnt, nachdem der Hund oder das Kind, nur noch Aufmerksamkeit- also negative Zuwendung – durch ein bestimmtes Verhalten bekommen. Ein Entrinnen aus dieser aggressiven Destruktivität, ist weder für einen Hund, noch ein Kind, die abhängig und schutzlos sind, möglich.
Der kollektive Druck, man hätte ein Problem, bräuchte einen Trainer oder Therapeuten, wenn man sich nicht “konsequent” wie ein “programmierter” Roboter verhält , verstärkt das Problem. Das Ergebnis solcher Maßnahmen, die eingesetzt werden um zu funktionieren und die Erwartungen anderer zu erfüllen, sind Zombies. Hunde und Kinder als konditionierte “Idioten” und willenlose Befehlsempfänger.
Unabhängig davon wird den Menschen und Hunden jedes Recht auf Individualität und Intelligenz abgesprochen, eigene Erfahrungen zu machen, Entscheidungen zu treffen und Persönlichkeit zu entwickeln. Also das was Menschen als auch Hunde, als höher entwickelte intelligente Säugetiere, sind. Die sich je nach Situation, individuell verhalten und Entscheidungen fällen können, wozu auch Hunde nachweislich fähig sind.
Menschen werden nicht dazu motiviert ihren Hund oder Kind, zunächst einmal wahrzunehmen, so zu akzeptieren und zu lieben wie sie sind. Das was sich eigentlich jeder Mensch wünscht und möchte, nämlich bedingungslos so wie er ist geliebt zu werden – dazu ist er selbst nicht fähig. Der Hund besitzt diese Fähigkeit. Er versteht den Menschen, also die Bedeutung seiner Sprache, Mimik und Gestik, ohne dies erlernen zu müssen. Dies ist auch einer der Gründe, warum der Mensch seit Jahrtausenden so eng, wie mit keinem anderen nicht menschlichen Säugetier, zusammen lebt. Zudem hat kein Mensch das Recht einen anderen Menschen zu be-, und verurteilen, weil er sich nicht so verhält oder anders aussieht, wie er sich dies vorstellt.
Vielleicht ist dies auch ein typisch deutsches Verhalten, mit der Bereitschaft sich dem Kollektiv bedingungs-, und kritiklos und ohne zu denken, anzupassen? Hierzu fallen mir immer die “Borg” aus “Star Treck” ein. Humanoide Drohnen, die andere Individuen zu funktionierenden Maschinen gleichschalten, um das Kollektiv der Borg zu vergrößern und die grösste Bedrohung für alle anderen Individuen in der Galaxie sind. Sie besitzen weder eine eigene Identität, Individualität noch Persönlichkeit, sondern funktionieren im Kollektiv, führen kritiklos jede Anweisung aus und kontrollieren andere. Ein einzelner Borg der gefangen wird und anderen Individuen begegnet, hat nichts anderes zu sagen als: “Wir sind Borg! Widerstand ist zwecklos! Sie werden assimiliert!”
Vielleicht hat aber vielmehr ein solcher Trainer ein Problem und braucht einen Therapeuten?
Ein guter und professioneller Therapeut würde ihm etwas entscheidendes beibringen, was im Umgang mit Menschen und anderen Individuen entscheidend und Voraussetzung ist:
Menschlichkeit, Respekt, reflektiertes Verhalten, Humor und Toleranz, gegenüber Menschen und anderen Individuen. Also eine hohe soziale Kompetenz und emotionale Intelligenz, die auch bedeutet: “Nobody is perfect”!! Also das große Glück zu haben, zunächst selbst erfahren und lernen zu dürfen!
Verlassen Sie sich also auf Ihre Wahrnehmung, Ihren Bauch – Ihre Intuition.
Nicht auf einen solchen Trainer. Der sich dadurch disqualifiziert indem er be-”urteilt” ohne sie und ihren Hund zu kennen und diese Voraussetzungen nicht erfüllt. In erster Linie geht es meist um Geld und nicht um ihren Hund. Im Umgang mit Kindern sind die gleichen Parallelen festzustellen.
Solches “Bildungspersonal” erwartet, dass sich ihr Hund (und damit auch Sie) dem Kollektiv in Deutschland, als “Krönung” der Schöpfung, willenlos, ohne selbständig zu denken oder eigene Bedürfnisse zu haben anpasst – also “unsichtbar” macht. Rassismus beginnt immer mit der Unterdrückung des Schwächeren und anders aussehenden. Wenn Tiere unterdrückt werden, heißt dies Speziesismus.
Hunde werden in einer Gesellschaft genau so erzogen wie Kinder. Von Erwachsenen die unbewusst, meist die Erziehung und Liebe weitergeben, die sie selbst erfahren und erlebt haben. Die kognitiven Fähigkeiten und Lernfähigkeiten von Hunden entsprechen nachweislich dem eines Kindes im Alter von 3-4 Jahren. Dieser Intelligenz sollte der homo sapiens, als menschliches Tier, zunächst erst einmal gerecht-, und sich darüber bewusst werden.
Genießen Sie das Leben mit Ihrem Hund, als intelligentes, denkendes und fühlendes Individuum. Lernen Sie von ihm und nehmen sie ihn so wie er ist – er ist ein Hund und kein Roboter!
Astrid Ebenhoch ist Journalistin und Gründerin von Hounds & People mit den Schwerpunkten: Politik, Psychologie, Neurobiologie, Kognitionsforschung, Medizin, Veterinärmedizin, Pharmazie und Gesellschaft.
Etwas mehr Hirn, bitte: Eine Einladung zur Wiederentdeckung der Freude am eigenen Denken und der Lust am gemeinsamen Gestalten, Gerald Hüther, Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht; Auflage: 1 (11. März 2015) EUR 19,99
Robert K. Merton: The self-fulfilling prophecy. In: The Antioch Review.
Robert K. Merton: Die Eigendynamik gesellschaftlicher Voraussagen. In: Ernst Topitsch, (Hg.): Logik der Sozialwissenschaften. Kiepenheuer & Witsch Köln Berlin 1965 (Übersetzt aus: Robert K. Merton: Social theory and social structure. rev. enl. ed. New York 1957).
Peter Cathcart Wason: On the failure to eliminate hypotheses in a conceptual task. In: Quarterly Journal of Experimental Psychology.
Gerald Hüther, Helmut Bonney: Neues vom Zappelphilipp: ADS: verstehen, vorbeugen und behandeln. 8. Auflage, Patmos, Düsseldorf/Zürich, 2007, ISBN 3-491-40121-6.
Siehe auch:
- Warum ihr Hund sie versteht, wenn sie mit ihm sprechen
- Gesunde Menschen besitzen Mitgefühl – warum andere nicht?
- Liebe, Einfühlungsvermögen und Verständnis – Schlüssel für Vertrauen auch bei Löwen
- “Do as I Do” Lernmethode nach Prof. Adam Miklosi
- Hunde können Denkaufgaben eigenständig und flexibel lösen
- Wissenschaft beweist erneut: Nur Hunde verstehen den Menschen!
- Die Intelligenz der Hunde! Intelligent dogs!
- Auch Hunde können Vokabeln lernen!
- Bürohunde: Oxytozin, Bindung und Gesundheit für alle
- Österreich: Bürgerinitiative sammelt Unterschriften für ein verschärftes Tierschutzgesetz
- Gewalt gegen Hunde und der gesellschaftliche Schaden
- Steven Wise klagt weiter für die Rechte der Tiere
- Katastrophale Zustände in deutschen Zoos – Grundrechte für Menschenaffen
- Vergiftungen und Hundehass – Folgen des Hundegesetz in Berlin
- Geschenke: “Das grosse Orchester der Tiere”
- Strafanzeige wegen Amtsmissbrauch, Korruption und Tierquälerei
Dem ist nichts mehr hinzu zu fügen. Wo soll´ die Masse den auch her kommen. Das Problem ist nur, dass die Leute diesen Mist glauben, weil sie einfach zu faul sind selbst zu denken.. Oder weil ihnen dies genau mit solchen Methoden aberzogen wurde.
Gefährliche Entwicklung, sogar bei den Menschen mit Hunden. Immer noch die gleichen Herdentiere, die jedem Hammel hinterher laufen. Sehr bedenklich!