In der Universitätsstadt Charlottesville, Virginia, USA, 49.000 Einwohner, kam es bei einer Protestaktion gegen Rechtsextreme zu Ausschreitungen.
Ein 20-Jähriger aus Ohio, Anhänger der “White-Supremacist” die die Vorherrschaft der Weißen fordern, fuhr ein Auto vorsätzlich in die Demonstranten die gegen die Rechtsextremisten protestierten. Gegen ihn ermittelt inzwischen das FBI. Eine Frau im Alter von 32 Jahren starb, mehrere Menschen wurden verletzt. Ein Polizeihubschrauber stürzte ab, zwei Polizisten starben. Die Ursachen hierfür sind noch ungeklärt.
Anhänger der rechten und nationalistischen “White-Supremacy”, Mitglieder der ultrarechten “Alt-Right”-Bewegung und des “Ku-Klux-Klans” riefen zu einer Kundgebung in Charlottesville auf.
Bereits am Freitagabend waren Nationalisten, Rechtsextreme und Anhänger des “Ku-Klux-Klan” mit Fackeln durch die Stadt gezogen. Am Samstag kam es zu Auseindandersetzungen und Zusammenstößen zwischen Rechtsradikalen und Gegendemonstranten. Der Gouverneur von Virginia, Terry McAuliffe, rief den Ausnahmezustand aus.
Anlass für die Krawalle der Rechtsextremisten, Nationalisten und dem Ku-Klux-Klan war die Entscheidung der Stadtverwaltung, das Denkmal von General Robert Lee zu entfernen.
General Lee führte die Truppen der konföderierten Südstaaten im Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 an – die sich gegen die Abschaffung der Sklaverei und die Politik von Abraham Lincoln richtete.
Die Südstaaten verloren den Bürgerkrieg gegen die Nordstaaten, die Sklaverei wurde durch Präsident Lincoln abgeschafft und verboten. Bis heute glorifizieren aber viele Weißen, nicht nur in den Südstaaten, General Lee und den Kampf der Konföderierten für die Vorherrschaft der Weißen – gegen Schwarze.
Gouverneur Terry McAuliffe forderte die Rechtsextremisten auf das Land zu verlassen: “Sie stehen jeden Morgen auf, um Menschen zu hassen und unser Land zu spalten. Sie sollten Amerika verlassen, denn sie sind keine Amerikaner.”
Republikaner, Demokraten und Bürgerrechtler kritisierten, dass Trump die Verusacher bei seinem Statement nicht namentlich nannte und verurteilte. Er habe den Terror der Ultra-Rechten relativiert und machte “viele Seiten” für die Gewaltexzesse verantwortlich, als seien die Rechtsextremisten nicht für den Terror in Charlottesville verantwortlich.
Senator Cory Gardner, Republikaner, kritisierte Trump per Twitter: Man müsse das Böse beim Namen nennen. Hier gehe es um Anhänger der “white supremacists” und um heimischen Terrorismus.
Senator Marc Rubio, ebenfalls Republikaner schrieb auf Twitter: “Es ist sehr wichtig, dass der Präsident die Ereignisse in Charlottesville als das beschreibt, was sie sind, ein Terroranschlag weißer Rassisten”.
Die Tweeds des ehemaligen Präsidenten Barack Obama am Wochenende zu dem rechten Terror in Charlottesville wurden Millionen Mal aufgerufen: “Niemand wird geboren, um einen anderen Menschen wegen seiner Hautfarbe oder seines religiösen Hintergrundes zu hassen”, zitierte Barack Obama, Nelson Mandela. “Die Menschen müssen lernen, zu hassen. Und wenn sie lernen können, zu hassen, können sie lernen, zu lieben. Denn Liebe ist für das menschlichen Herz viel natürlicher als sein Gegenteil.”
Die Eilmeldung am Sonntag aus dem Weißen Haus an die Presse, konnte den Schaden nicht korrigieren den Donald Trump verursachte. Der Präsident habe bei seinem Statement alle Formen des Hass, Fanatismus und Gewalt, verurteilt, wozu selbstverständlich auch “weiße Nationalisten, der Ku-Klux-Klan, Neonazis sowie alle extremistischen Gruppen” gehören würden. Der Präsident selbst gab keine weitere Stellungnahme ab.
Leute aus seinem Team versuchen den Schaden zu begrenzen und gaben Statements bei den Medien ab, wie auch der Vizepräsident Mike Pence, der bei einem Besuch in Kolumbien weiße Nationalisten, Neonazis und den Ku-Klux-Klan verurteilte und sagte, dass Amerika keinerlei Toleranz für den Hass und die Gewalt, die von diesen Gruppen ausgehe, habe. “Diese gefährlichen Randgruppen haben keinen Platz im öffentlichen Leben in Amerika.”
Michael Signer, seit 2016 Bürgermeister von Charlottesville und Demokrat, machte Trump für die Gewalt am Wochenende verantwortlich. Laut “Washington Post” sei Signer von Anhängern der “Alt Right”-Bewegung als “Anti-Weißer” und “Feind” bezeichnet worden. Nach der Amtseinführung von Doanald Trump habe er einen Protestmarsch organisiert, Charlottesville zur “Hauptstadt des Widerstands” erklärt und 10.000 Dollar für Flüchtlinge gespendet.
Signer sagte zu CBS, dass sich Trump in seinem Wahlkampf dafür entschieden habe, “unseren schlimmsten Vorurteilen in die Hände zu spielen, und ich glaube, was wir sehen, ist eine direkte Verbindung zwischen dem, was an diesem Wochenende passiert ist und dieser Wahl”. Die extremistischen Gruppierungen seien durch die Präsidentschaftskampagne eingeladen worden und fühlen sich dadurch ermutigt. “Das muss enden, und es kann jetzt enden. Wenn du mit dem Teufel tanzt, dann wird der Teufel dich verändern,” so Bürgermeister Signer zu CBS.
Die Kritik und Proteste in den USA gegenüber Donald Trump halten weiterhin an.
Donald Trump habe Ultrarechte und rechtsextreme Gruppierungen die ihn während seinem Wahlkampf unterstützt und gewählt haben, nicht verurteilt, die sich durch seinen Wahlsieg bestätigt fühlen.
Dann, mehr als 48 Stunden später, am Montag las Trump vom Teleprompter ein Statement ab, indem er den Terror durch Rechtsradikale in Charlottesville verurteilte und distanzierte sich von rechten Gruppen.
Am Montag protestierten Tausende am New Yorker Trump Tower.
Am Dienstag ruderte Trump bei einer Pressekonferenz in New York zurück. Trump verteidigte die rechtsradikalen Gruppierungen und den Rechtspopulisten Steve Bannon, der ihn beim Wahlkampf durch rechte Propaganda unterstützte, anschliessend in das Weiße Haus holte und beschuldigte die Linken. Banon soll inzwischen auf der Abschussliste stehen.
Trump fragte, ob die Statuen der ehemaligen Präsidenten George Washington und Thomas Jefferson auch abgerissen werden sollen, weil sie Sklavenbesitzer gewesen seien.
Die Bemerkungen von Trump wurden von David Duke, einem ehemaligen Führer des Ku Klux Klan, der eine Schlüsselfigur in der rechtsradikalen Szene ist, begrüßt, der per Twitter miteilte: ”Danke Präsident Trump für deine Ehrlichkeit und Mut, die Wahrheit über #Charlottesville zu sagen und die linken Terroristen in BLM/Antifa zu verurteilen.”
Inzwischen distanzierten sich nicht nur immer mehr Republikaner und Amerikanische Wirtschafsbosse von Donald Trump.
Paul Ryan, Republikaner und Vorsitzender des Repräsentantenhaus, forderte eine Verurteilung des “abstossenden” Rassismus.
Bei den Wirtschaftsbossen der USA verlor Trump inzwischen ebenfalls Rückhalt. Aus Protest auf die Reaktionen von Donald Trump auf den rechtsextremen Terror in Charlottesville, trat zunächst der Chef des Pharmakonzerns Merck und anschließend dreizehn weitere Konzernchefs aus einem Beratergremium des Präsidenten zurück.
Der ehemalige CIA-Chef John Brennan kritisierte Trump in einem Brief an den US-Fernsehmoderator Wolf Blitzer, den CNN veröffentlichte: “Mr. Trump die Worte und die Einstellung, die sie repräsentieren, sind eine nationale Schande. Alle Amerikaner, die bei Vernunft sind, müssen seine hässlichen und gefährlichen Kommentare zurückweisen.” so Brennon in seinem Brief. Ansonsten werde Trump der Amerikanischen Gesellschaft und der Stellung der USA in der Welt, dauerhaften Schaden zufügen. ”Mr. Trump setzt mit seinen Worten unsere nationale Sicherheit und unsere gemeinsame Zukunft einem großen Risiko aus.”
Der Generalstabschef Joseph Dunford distanzierte sich ebenfalls am Donnerstag. Es gäbe in der Armee der Vereinigten Staaten unzweifelhaft und absolut keinen Platz für Fanatismus.
Senator Bernie Sanders teilte mit, “Trump beschämt unser Land und die Millionen Amerikaner, die gegen die Nazis gekämpft haben und dabei gestorben sind.”
Die beiden früheren Präsidenten und Republikaner George H.W. Bush und George W. Bush teilten am Mittwoch gemeinsam mit, dass die USA “rassistischen Fanatismus, Antisemitismus und Hass immer und in jeglicher Form zurückweisen müssen”. Charlottesville erinnere an die verankerten Werte in der Unabhängigkeitserklärung: Gleichheit aller Menschen und die Unveräußerlichkeit ihrer Rechte.
Donald Trump ist isoliert.
Den einzigen Rückhalt den Trump in den USA hat, sind seine Wähler: Nationalisten, Rechtsextremisten und der Ku-Klux-Klan die ihm zur Wahl als Präsident verhalfen.
Weitere Ausschreitungen durch Rechtsextreme in den USA
Rechtsextreme kündigten für das kommende Wochenende, weitere Demonstrationen auch in Großstädten der USA wie in Boston und in Städten der Südstaaten an, die ebenfalls Statuen aus dem Bürgerkrieg der Südstaaten entfernen wollen.
Am 26. und 27. August 2017 sollen sogar im liberalen San Francisco Demonstrationen von Rechstpopulisten stattfinden.
Das Silicon Valley und die Unternehmen reagierten nach den rassistischen und rechtsextremistischen Protesten und dem Terror in Charlottesvielle und sperrten Neonazi-Websites, auch Airbnb und Paypal blockieren Rechtsradikale.
Amerikanische Städte versuchen diese Demonstationen zu verhindern und bereiten sich nach Charlottesville auf weitere Ausschreitungen durch Rechtsextremisten vor, die auch gegen die Entfernung von Südstaaten-Denkmälern protestieren. Vor allem Städte in den Südstaaten der USA, wie Memphis (Tennessee), Baltimore (Maryland) und Lexington (Kentucky) in denen diese Statuen und Gedenktafeln stehen, rechnen mit weiteren Protesten.
Der demokratische Bürgermeister Greg Stanton von Phoenix, Arizona, versuchte die geplante Versammlung von Donald Trump am 22.August 2017 in Phoenix zu verhindern und forderte Donald Trump auf die Veranstaltung zu verschieben. Greg Stanton warnte Trump zudem davor das Land weiter zu spalten, indem er die Veranstaltung als Anlass nutzt den verurteilten und inhaftieren Sheriff Joe Arpaio zu begnadigen. Joe Arpaio ist einer der grössten Bekämpfer illegaler Einwanderung, wurde für seine Praktiken vor Kurzem zu einer Haftstrafe verurteilt. Trump kündigte bereits während seines Wählkampfs die Sympathie gegenüber Arpaio an und dass er in Erwägung ziehen würde diesen zu begnadigen.
Der Rassismus von Donald Trump, der Pakt mit dem Teufel und die “Geister” aus der dunklen Geschichte der USA.
Rassismus und der Terror durch den Ku-klu-Klan für die Vorherrschaft der Weißen ist ein altes Problem, das bis in die Kolonialzeit und dem Ende des Bürgerkriegs, nach der Niederlage der konföderierten Südstaaten, in den USA zurückgeht und weder von Abraham Lincoln, noch anderen Präsidenten nach ihm, die sich gegen Rassismus einsetzten, beseitigt werden konnte.
Die Südstaaten wollten ihre Feudalherrschaft nach europäischem Vorbild, wie die Abschaffung der Sklaverei, die Vorherrschaft der Weißen und die Niederlange im Bürgerkrieg, die ihren wirtschaftlichen Untergang bewirkten, nicht hinnehmen.
Trump gewann seine Wahl zum Präsidenten mit Unterstützung der Südstaaten und den Staaten die bis heute von Nationalismus und Rassismus geprägt sind und sich nach den “guten” alten Zeiten zurück sehnen, in denen die Weißen das Sagen hatten.
Trump und seine weißen Wahlhelfer glorifizieren offensichtlich in die Zeiten, in denen die weißen europäischen Kolonialherren, auch in den englischen Kolonien der Südstaaten, Sklavenhandel betrieben. Nachdem sie für ihre Plantagen in den Südstaaten nicht genügend weiße Landarbeiter aus Europa bekommen konnten und nicht für sie arbeiteten wollten. In dieser Zeit galten Farbige als minderwertiger Rassen und nicht vollwertige Menschen.
Nach der Unabhängigkeitserklärung 1776 verboten viele Nordstaaten die Sklaverei.
In den ehemaligen 13 englischen Kolonien lebten zu dieser Zeit 460.000 Sklaven.
Von den Großgrundbesitzern in den Südstaaten wurde der Sklavenhandel auch nach der Unabhängigkeit und Gründung der Vereinigten Staaten 1776 weiter betrieben. Die Sklaven mussten als Eigentum und kostenlose Arbeitskräfte auf ihren Baumwollplantagen arbeiten. Bis zum Ende des Bürgerkriegs 1865 stieg die Zahl der Sklaven in den Südstaaten auf mehr als 4 Millionen.
Zu den 13 englischen Kolonien gehörten bis zur Befreiung, Unabhängigkeit und Gründung der Vereinigten Staaten, die späteren Nordstaaten: Neuengland mit der Provinz New Hampshire - danach New Hampshire; die Provinz Massachusetts Bay - danach Massachusetts und Maine; die Kolonie Rhode Island und Providence Plantations - danach Rhode Island; die Kolonie Connecticut und New Haven - danach Connecticut; die Provinz New York - danach New York und Vermont; die Provinz New Jersey - danach New Jersey; die Provinz Pennsylvania - danach Pennsylvania; die Kolonie Delaware - danach Delaware.
Zu den Südstaaten, im Bürgerkrieg gegen die Nordstaaten, gehörten die Provinz Maryland - dann Maryland; die Kolonie Virginia - dann Virginia und West Virginia; die Provinz North Carolina - dann North Carolina; die Provinz South Carolina - dann South Carolina und die Provinz Georgia - dann Georgia.
Der Ku-Klux-Klan – Rassismus und die Vorherrschaft der Weissen
Der Ku-Klux-Klan wurde 1865 nach dem Ende des verlorenen Bürgerkrieg der Südstaaten, von einer Gruppe ehemaliger Offiziere der Konföderierten mit dem Ziel gegründet, Schwarze zu unterdrücken, die Vorherrschaft der Weissen und den Wiederaufbau der Südstaaten zu erkämpfen. Die Gewalt richtete sich nicht nur gegen Schwarze sondern auch gegen ihre Unterstützer und Nordstaatler. Der Ku-klux-Klan war zu dieser Zeit eine paramilitätische Gruppierung und Geheimorganisation.
Der Klan wurde 1871 aufgelöst. Gründete sich aber 1915 mit ca. 4 Millionen Mitgliedern erneut, um mit Gewalt und Terror die Vorherrschaft der Weissen gegen Afroamerikaner, Juden und Katholiken durchzusetzen. Die Ku-Klux-Klan Mitglieder betrachten sich als Patrioten und Protestanten, die einen anderen Glauben und andere menschliche Rassen, außer der weißen Rasse, nicht akzeptieren.
Der Ku-klux-Klan – Rassismus und die Vorherrschaft der Weissen im 20. Jahrhundert
Der Klan gewann ab 1925 wieder an Bedeutung. Es war vor allem in den Südstaaten üblich, dass die meisten Politiker und hohen Amtsträger wie Richter zum Klan gehörten. Der Klan verbreitete und vergrößerte sich im Süden, mittleren Westen und Nordosten der USA.
Zu den Klan-Mitgliedern gehörte in dieser Zeit auch Hugo Black, Politiker und später Richter am Supreme Court, der sich später davon distanzierte. Hugo Black war von 1926 bis 1937 für Alabama im Senat der Vereinigten Staaten und von 1937 bis 1971 Beisitzender Richter am Obersten Gerichtshof.
Robert Carlyle Byrd, Senator von West Virginia, begann während des zweiten Weltkriegs seine politische Karriere als Mitglied des Ku-klux-Klan.
Edward Lee Jackson war von 1920 bis 1924 Staatssekretär, trat nach seiner Militärzeit in den Ku-Klux-Klan ein und war von 1925 bis 1929 Gouverneur von Indiana. Die Verwaltung des Staats Indiana war vom Ku-Klux-Klan unterwandert. Jackson nutzte seine Stellung und seine Verbindung, um das Recht zu beugen.
Arthur Raymond Robinson war Mitglied des Ku-Klux-Klan wurde 1921 – 1922 zum Bezirksrichter des Marion County ernannt und wurde 1925 Senator von Indiana.
Eurith D. Rivers wurde 1924 in das Repräsentantenhaus von Georgia gewählt und 1926 in den Staatssenat. Wie viele Politiker in den Südstaaten war auch er aktives Mitglied des Ku-Klux-Klan. Rivers war von 1936 – 1944 Gouverneur von Georgia.
Nach dem zweiten Weltkrieg bis in die 1960er setzte der Ku-klux-Klan Gewalt, Einschüchterung, Drohungen, körperliche Angriffe und Morde gegen Afroamerikaner und die amerikanische Bürgerrechtsbewegung fort. Nachdem dann endlich gegen Klan-Mitglieder vorgegangen und diese verurteilt wurden, hatte der Klan 1965 nur noch 1200 Mitglieder.
Die Staatsanwaltschaft nahm 2006 erneut die Ermittlungen gegen Klan-Mitglieder zu drei Morden auf, die 1964 an jungen afroamerikanischen Bürgerrechtsaktivisten verübt wurden. James Seale, einer der Mörder wurde 2007 im Alter von 71 Jahren vor Gericht gestellt und verurteilt.
Durch den neuen Anführer David Duke, der den Ku-klux-Klan seit den 1970ern anführte und seinem geschickten Umgang mit den Medien versuchte er das Image des Ku-Klux-Klan zu verbessern. Die Anzahl der Mitglieder stieg auf 3500.
1979 wurden in Greensboro, North Carolina in den Süddstaaten, fünf Demonstranten von Mitgliedern des Ku-klux-Klan und der “American Nazi Party” ermordet.
Der Ku-Klux-Klan und die internationale Verbreitung des Rechtsextremismus
David Duke gründete bereits als Student in Louisiana die rassistische Studentenbewegung “White Youth Alliance”, trug Naziuniformen und feierte Hitlers Geburtstag. Er war Abgeordneter des Repräsentantenhauses von Louisiana und hatte als Grand Wizard die höchste Position im “Knights of the Ku Klux Klan”. Duke vertritt die Ideologie der White Supremacy, gehört zu den Unterstützern des Holocaustleugner Ernst Zündel.
2006 war Duke Teilnehmer bei der antisemitischen Propaganda-Veranstaltung der Holocaust-Konferenz im Iran, betreibt mehrere Websites und Foren mit rassistischem Hintergrund im Internet.
Duke wurde 2009 in Tschechien und 2011 in Deutschland wegen seiner rechtsextremistischen Aktivitäten ausgewiesen. In Österreich hingegen hatte er mehrere offizielle Wohnsitze wie in Zell am See und in Salzburg, von wo aus er jahrelang seine weltweiten rechtsextremistischen politischen Aktivitäten koordinierte. In Italien wollte er, laut italienischer Behörden, in Europa eine rechtsextremistische und rassistische Organisation gründen.
David Duke kandidierte 1975 und 1991 erfolglos für einen Sitz im Senat von Lousiana. 1988 und 1992 bewarb sich Duke Davis vergeblich um das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten. 2012 wurde Duke von den Anhängern der Tea-Party-Bewegung aufgefordert als Präsident der Vereinigten Staaten zu kandidieren.
Durch die guten Kontakte des ehemaligen Klan Chefs Duke Davis zu anderen faschstischen und rechtsextremen Gruppierungen weitete sich der Klan mit Zweitgruppen und anderen rechtsextremen Gruppierungen nicht nur in den USA sondern weltweit weiter aus. https://www.splcenter.org/fighting-hate/extremist-files/ideology/ku-klux-klan
Zu den Klanmitgliedern gehörten ab den 1970ern auch amerikanische Rechtsextremisten und Neonazis, die neue rechtsextreme Oranisationen gründeten, wie “Creativity Movement” in Illinois, eine der am schnellsten wachsenden rassistischen Organisationen in den USA die den Hollocaust leugnet. 1973 als “Church of the Creator” gegründet und bis 2002 in “World Church of the Creator” umbenannt, oder auch “Aryan Nations” (Arische Nationen).
Aus „Leaderless Resistance“ (führerloser Widerstand‘) des früheren Ku-Klux-Klan Führer Tom Metzger, entstand “White Aryan Resistance” („Weißer Arischer Widerstand“) und in Deutschland die “Freien Kameradschaften”.
1992 entstand “Combat 18″ (C18 Kampfgruppe Adolf Hitler) eine Neonazi-Terrororganisation die als bewaffneter Arm des Neonazinetzwerks “Blood and Honour” in Europa aktiv ist.
In Deutschland wollte in den 1990ern der NPD Funktionär und ehemalige Neonazi Carsten Szczepanski, der später als V-Mann für den Verfassungsschutz arbeitete, den Ku-klux-Klan in Deutschland etablieren. Sein Name tauchte bei den Ermittlungen gegen das NSU-Trio wieder auf und sagte beim NSU-Prozess aus.
2000 wurde in Deutschland “European White Knights of the Ku Klux Klan” gegründet, der erst durch die Ermittlungen zum NSU-Komplex bekannt wurde und sich 2003 aufgelöst haben soll.
1987 wurden die vereinigten Klans von Amerika wegen der Aufrufe zu Gewalttaten und Morden zu einer Strafe von 7.000.000$ verurteilt, die der Klan nicht bezahlen konnte. Das gesamte Eigentum des Ku-klux-Klan in den USA wurde an die Kläger übergeben und die Organisation aufgelöst. Anschließend kam es zwar immer noch zu Gewaltakten durch Klan-Mitglieder, ihnen wurde aber bewusst, dass sie im Gegensatz zur Vergangenheit, bei Mord nun zum Tode verurteilt werden könnten.
Seit 1995 bekämpft der Klan schwarze Kirchengemeinden. Mehr als 180 Kirchen aforamerikanischer Gemeinden wurden durch Brandanschläge zerstört.
1997 wurde Henry Hays, ein Klanmitglied, als erster Weißer in Alabama, wegen des Mordes an dem Afroamerikaner Michael Donald, hingerichtet.
Seit 2008, nach dem Barack Obama zum Präsidenten gewählt und wie kein anderer Präsident bewacht wurde, verzeichnete der Ku-Klux-Klan vermehrten Zulauf und agiert inzwischen mit Untergruppierungen weltweit, auch in Europa und Deutschland.
2014 erschoss ein Ku-Klux-Klan-Mitglied, 73 Jahre alt, im Overlandpark in Kansas City drei Menschen in jüdischen Einrichtungen.
2015 erschoss der 21-jährige Rassist und rechtsextreme, weiße Dylann Roof in Charleston, South Carolina (Südstaaten) bei einem Anschlag in einer Kirche während einer Bibelstunde 9 Afroamerikaner. Das FBI ermittelte wegen Terrorismus. Dylann Roof wurde 2017 durch eine Geschworenen-Jury zum Tode verurteilt.
Die Ideologie der rechtsextremen “White-Supremacy” begann in den Vereinigten Staaten während der Sklaverei in der Kolonialzeit.
Als 1865 nach dem verlorenen Bürgerkrieg der Südstaaten die Sklaverei abgeschafft wurde, entstand im gleichen Jahr der “Ku-Klux-Klan”, der zu dieser Zeit und bis heute enge Beziehungen auch zu “White Supremacy” und anderen Glaubensgemeinschaften, wie auch zur “Christian-Identity”-Bewegung oder Creativity Movement hat.
“White Supremacy” vertreten die rassistische Ideologie der weißen “Vorherrschaft“ und die Überlegenheit der Weißen gegenüber anderer menschlichen „Rassen“, wie auch die Nationalsozialistische Rassenlehre.
Zu der White-Supremacy Bewegung, Alt-Right, gehört auch Richard Spencer, der ebenfalls bei der Protestaktion in Charlottesville war. Alt-Right werden in den USA als „White Supremacists“, Rechtsextremisten und Neonazis bezeichnet.
Der White-Supremacy-Aktivist Spencer möchte für die angeblich enteignete weiße Rasse, dass die Vereinigten Staaten ein „arisches“ Land werden. Um dieses Ziel zu erreichen, möchte er die USA “ethnisch säubern” und Afroamerikaner, Latinos und Juden aus den Vereinigten Staaten entfernen.
Spencer ist davon überzeugt, dass Menschen die aus Lateinamerika oder Afrika stammen, einen geringeren Intelligenzquotienten als weiße US-Amerikaner haben und eine genetische Disposition zur Kriminalität.
Spencer möchte verhindern, dass das europäische Erbe, auch aus der Kolonialzeit, verloren geht und weiße US-Amerikaner eine Minderheit werden. Für Spencer sei der Sieg von Donald Trump der erste Schritt in eine Politik die dieser Ideologie in den USA entsprechen würde. https://www.theatlantic.com/magazine/archive/2017/06/his-kampf/524505/
Am 19. November 2016 feierte er in Washington, D.C. im National Policy Institute Trumps Sieg und rief dem Publikum zu: „Hail Trump, hail our people, hail victory!“ – „Heil Trump! Heil unserem Volk! Sieg Heil!“ worauf Anwesende den Arm zum Hitlergruß hoben.
Duke hatte Donald Trump seine Unterstützung während seines Wahlkampfs zugesagt, wovon sich Trump nicht distanzierte, sondern sich auch auf diese “Wahlkampf-Helfer” einließ.
Rassismus, Nationalismus, Trump und der Packt mit dem “Teufel”.
Im “Tenor” der Nationalisten und Rassisten machte Trump Wahlkampf und bestätigte die Ideologien der Nationalisten, Rechtsextremisten, Neonazis und Ku-Klux-Klan Anhängern. “Make Amerika great again” und zurück in die “guten alten Zeiten”, hatte im Kontext seines rechtspopulistischen Wahlkampfs genau die Bedeutung, die die Ideologien der Rechtsextremisten und des Ku-klux-Klan bestätigen: Die Vorherrschaft der Weißen.
Weiße Rassisten wie der ehemalige Ku-Klux-Klan Anführer David Duke sagte bei der Kundgebung in Charlottesville sie würden nur das tun was Donald Trump uns während des Wahlkampf versprach: “Wir holen uns unser Land zurück”.
Update 18.08.2017: Donald Trump entlässt am Freitag den Rechtspopulisten Steve Bannon aus dem Weißen Haus. Bannon kehrt nach seinem Abschied zurück zu der rechtspopulistischen Plattform Breitbart News um dort als Herausgeber weiterhin “Krieg” für Trump zu führen. Bannon soll nicht nur zu den geistigen Brandstiftern der Krawalle von Charlottesville gehören, so die New York Times.
Am Freitag ist außerdem der Kulturbeirat von US-Präsident Donald Trump geschlossen wegen den Äusserungen von Trump zu den Vorfällen in Charlottesville zurückgetreten. In dem offenen Brief an Donald Trump teilt das Commitee auf Twitter mit:”Ihre Unterstützung für Hassgruppen und Terroristen, die in Charlottesville amerikanische Mitbürger getötet und verletzt haben, zwingt uns zu Kritik und Tadel in den schärften Worten. Ihre hasserfüllte Rhetorik zu ignorieren hätte uns zu Komplizen Ihrer Worte und Taten gemacht.” so die New York Times zu dem offenen Brief der 16 Mitglieder.
Der Amerikanische Lehrfilm von 1943 “Don´t be a Sucker” (“Sei kein Trottel”) ging inzwischen weltweit viral, um damals wie heute vor Faschismus zu warnen.
Hier ein Auszug: Der ganze Film unten im Anschluss!
Astrid Ebenhoch ist Journalistin und Herausgeberin von Hounds & People
Weiterführende Literatur:
Dark constant rage 25 years of right wing terrorism in united states
Americas Terrorists Exposed Shadow History Ku-klux-klan
Kapuzenmänner Ku-Klux-Klan Deutschland Frederik-Obermaier
Shawn L. Alexander: Reconstruction Violence and the Ku Klux Klan Hearings. Boston, New York 2015.
Report-Klux-Klan-Arnold-Forster/dp/B0007DL8LA
Siehe auch:
- Das Interview mit Donald Trump und Kallstadt
- Wie Donald Trump Präsident werden konnte
- Organisierter Nationalismus und Rechtspopulismus
- Vor 150 Jahren starb Abraham Lincoln nach Attentat
- Abraham Lincoln veränderte auch unsere Geschichte
- Martin Luther King Day
- „I have a dream“ Martin Luther King vor 50 Jahren – und heute?
- Sister Rosa – Rosa Parks wäre 100 Jahre
- Obama erinnert an den “Bloody Sunday” in Selma
- Nina Simon: The King of love is dead
- B.B. King ist tot – “The Thrill is Gone”
- Hanna Arendt: “Die Pflicht zum zivilen Ungehorsam”
- Landtagswahl 2016: “Springtime für Hitler und Germany”
- Rechtspulismus Missgunst Neid und Hass
- Rechtspopulismus und Nationalismus in Deutschland und Europa
- Ausschwitz und die Vergangenheit darf nie vergessen werden
- Landkreis von Josef Mengele vergiftet Hunde
- German Angst: Zunehmendes Aggressionsverhalten, fehlende Empathie und Menschlichkeit
- Warum unsere Gesellschaft nicht mehr funktioniert
Dokumentation: Rassismus und Terror in Charlottesville
“Dońt be a Sucker”